7. Kapitel

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Stunden vergingen, bis ich aus dem Bad rauskam.

Ich wollte niemanden mehr sehen.
Ich wollte alleine sein.
Mich hassen.
Mich für mich selbst schämen.
Warum bin ich so ein Mensch?
Warum kann ich nicht normal sein, wie die anderen?

Als ich die Tür vom Bad öffnete kam sofort mein Bruder zu mir gerannt.

-Endlich bist du raus gekommen. Ich habe mir sorgen gemacht.- meint Liam

-Liam kannst du mich bitte alleine lassen?!- frage ich in seine Brust. Und langsam kamen mir auch die Tränen wieder.

-Okay. Wenn du reden willst komm zu mir. Okay?-

Ich nicke nur und renne in mein Zimmer. Schließe es ab und schmeiße mich aufs Bett.
Ich hole mein Tagebuch raus und fing an zu schreiben.

Liebes Tagebuch,

Heute ist viel passier.
Ich habe einen Jungen kennengelernt.
Ich weiß nicht was ich von ihn halten soll.
Er ist nett, aber auch ein Arschloch der nur ficken will.

Ich hätte ihn heute auch fast geküsst.
Ich fühle mich schlecht, weil ich auch nichts gegessen habe mich aber übergeben habe.
Ich wollte es nicht.
Aber mir würde es zu viel.
Ich vermisse Lilly so sehr.
Warum? Warum musste sie mich verlassen?

Ich schloss mein Tagebuch und stellte es zurück.
Wieder gingen mir tausend Gedanke durch den Kopf, bis mich ein Geräusch ablenkte. Ich schaute mich um. Nichts.
Das Geräusch kam wieder.
Es kam vom Fenster. Ich stand langsam auf und ging zum Fenster.
Doch dann wurde etwas gegen das Fenster geworfen und vor Schreck fiel ich runter.
Als ich wieder aufstand sah ich ihn.
Denny.
Was macht er hier?
Ich öffnete das Fenster.

-Was machst du hier?- frage ich kalt.

-Ich wollte dich sehen und mit dir reden. Du hast mir leid getan.- und kratzte sich am Hinterkopf.

-Was sollen wir reden? Du kannst gehen. DANKE- schrie ich etwas lauter.

-Sei doch leiser. Ich komme jetzt zu dir hoch und wir reden ob du willst oder nicht.- und schon klettert er die Garage neben meinen Fenster hoch.

Ich schaute ihn dabei nur zu und sagte nichts.

-Wenn ich zu dir hoch will musst du mir auch deine Hand geben.- lächelt Denny.

-Wenn es sein muss- und schon stärkte ich meine Hand aus.
Er nahm sie an und ich zog ihn hoch.

Jetzt waren wir beide in meinem Zimmer.

-Schön dein Zimmer!-

-Danke. Was willst du jetzt? Ich dachte du magst mich nicht?-
Ich setze mich auf mein Bett und er setzte sich einfach dazu.

-Das habe ich nie gesagt. Und ich will reden. Was meinte dein Bruder mit "hast du wieder angefangen?"-

Wieder fang ich an zu weinen.
Denny nahm mich sofort in die Arme.

-Ally weine nicht. Sag mir was los ist-

-W-wirst du e-es auch keinen sagen?- schluchzte ich.

Er nickte.
Ich richtete mich auf und fing an zu reden.

-Also meine beste Freundin Lilly ist letztes Jahr verschwunden und das tat weh. Sie war meine beste Freundin und auch die einzigste. Und dann bekamen wir vor einem halben Jahr die Nachricht, dass sie Selbstmord begangen ist. Man hat ihre Leiche im Fluss gefunden.- ich mache eine kurze Pause und schaue jetzt das erste mal in seine Augen. Er hört mir gespannt zu.

-Als ich das gehört hat bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Ich hatte eine Essstörung. Ich habe nichts gegessen. Habe mich auch nach jeder Malzeit übergeben, wenn es mal zu viel war. Also hatte ich Bulimie.
Das haben meine Eltern erst spät gemerkt und wollten mich in eine Klinik einweisen. Ich wollte es ja nicht. Deswegen dachten meine Eltern, dass ein Neuanfang gut wäre. Deswegen zogen wir nach Köln und jetzt bin ich hier neben dir.-

Ich wischte meine Tränen weg.

-Ich wusste ja nicht, dass es dir so schlecht geht. Es tut mir leid.- entschuldigt sich Denny.

Das erste mal, dass er wirklich nett war.

-Und hast du wieder damit angefangen?-
fragt er mich.

Ich schüttle meinen Kopf.
-Ich habe nicht damit angefangen, aber mein Körper will nichts mehr annehmen. Ich habe gar kein Hunger.-

-Ally du wirst es schaffen. Wir schaffen es!- meint Denny.

Wieder kamen mir die Tränen.
Er ist der einzigste der mich versteht.

Er wischte mir die Tränen mit seinem Finger weg.

-Soll ich vielleicht jetzt bei dir bleiben?- fragt er mich mit einer ruhigen Stimme.

Ich schüttle meinen Kopf.
-Du kannst gehen mir geht es gut- log ich.

-Okay dann sehen wir uns morgen- und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich lächle ihn an und schon ging er aus dem Fenster raus.

Mein 7 Kapitel 🎀
Etwas mehr als sonst, aber dieses Kapitel ist sehr wichtig.
Danke fürs fleißige Lesen

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