Am jenem Morgen hielt mir Cliff eine Datingseite unter die Nase, die ich nicht kannte. Er hatte bereits einen potentiellen Geldspender herausgesucht und präsentierte mir das Bild.
„Schick!" sagte ich und war überrascht wie sehr mein bester Freund auf das optische achtete.
„Er ist ziemlich wohlhabend für 500,00 Dollar würde er mit dir essen gehen, das hört sich doch gut an. Das heißt 500 sind minimum drin!" Sowohl der Plan als auch das Outfit stand.
Ich traf mich mit dem Typen um 18:00 Uhr vor einem noblen Hotel. Ich war nervös. Spontan jemanden in der Disse aufzureißen war einfach aber jetzt musste ich mich von meiner besten Seite zeigen, er würde sonst nicht mit mir aufs Zimmer verschwinden. Ich wartetet im Wagen von Cliff, der zum Takt der Musik mit den Fingern auf das Lenkrad trommelte.
„Nervös Babe?" fragte er mich und spähte gespannt wie ich auf den Eingang des Hotels. Ich nickte nur. Das war ich wohl. Noch nie hatte ich ein „Date" mit einem Mann, der wirklich gut aussah und ein ganzes Stück älter war als ich. Cliffs Handy klingelte, ich hörte nur halbherzig zu als er mit irgendeiner SugarMama telefonierte. Er verdiente sich auf die gleiche Art und Weise wie ich, die Kohle. Sie hingen an ihm wie Fliegen an einem Haufen Scheiße. Wahnsinn, die alten Damen von Welt waren teilweise versauter als die Typen die ich traf.
Wir hatten eine Abmachung immer 50:50. Ich hatte bisher von den 5 Treffen mit nur 2 geschlafen. Einer war mir zu alt, der andere hässlich und der 3. war so besoffen, dass ich mir den Beischlaf sparen konnte. Mit dem Typen von heute würde ich auf jeden Fall schlafen der war scharf. Zu scharf. Bei den Gedanken wedelte ich mit einer Hand vor meinem Mund und pustete. Ich musste aufpassen und dafür sorgen mir nicht die Finger zu verbrennen.
Ich starrte aus dem Fenster und erblickte eine Limousine. Ein gut gekleideter Mann stieg aus.
„Da ist er!" meinte ich aufgeregt und zupfte an Cliffs Ärmel rum.
„Na, dann viel Glück." meinte mein bester Freund und hielt das Handy zu, damit die Granny am anderen Ende nichts mitbekam.
„Nein Süße du bist die Einzige." säuselte Cliff als ich ausstieg, mein Kleid richtete und auf den Mann zu ging. Ich sah wieder mal gut aus, enges Kleid dezentes Make-up ich wusste wie ich meine Vorzüge zur Geltung brachte. Ich ging auf den Mann zu, er hatte ein breites Kreuz und stand mit dem Rücken zu mir gewandt. Selbstsicher tippte ich ihn auf die Schulter.
„Sebastian?" fragte ich leise mit einem erotischen Unterton. Der Mann drehte sich zu mir um und ich wäre am liebsten umgekippt. Der sah ja noch besser aus als auf den Bildern.
„Nathalie!" sagte er überrascht und lächelte mich mit einem makellosen Lächeln an. Ich nickte. Egal wie geil ich aussah, ich fühlte mich unglaublich hässlich in seiner Gegenwart. Daran änderte nicht mal der Wein was.
Den ganzen Abend über musste ich ihn beäugen, sein markantes Gesicht, seine tief blauen Augen wie ein aufgebrachter Ozean und dieses dichte schwarze Haar. Bei dem Gedanken mit diesem Typen zu schlafen wurde mir ganz anders. Ich war den Abend über damit beschäftigt meine Geilheit zu unterdrücken und meine Gedanken darüber, wie wir uns nackt in den Laken rekelten, zu verbannen.
Das Essen war super, besser hatte ich noch nie gegessen, der Wein war köstlich und die Unterhaltung war spitze. Er war ein schlauer, belesener Mann der mich mit Geschichten über seine Reisen, nach Europa und Asien belustigte. Immer wenn er auflachte, erschienen seine weißen perfekten Zähne und mir wurde schwindelig. Wie konnte man so unverschämt gut aussehen?! Nach einem doppelten Espresso, der mit der Hoffnung genährt war meinen Verstand wieder aufleben zu lassen, gingen wir ins Zimmer.
Ich war aufgeregt, wie ein kleines Mädchen kurz vor dem ersten Mal. Er nahm meine Hand und führte mich den Flur zum Zimmer 210. Mit einer Chipkarte öffnete er die schwere Tür und offenbarte mir die Presidentensuite. Alles nur für mich, ich war sprachlos und musste mir die Zeit nehmen mir die Räumlichkeiten genauer anzusehen. Der Gentleman in Person öffnete einen Champagner und reichte mir ein Glas, als ich vor der Fensterfront letztendlich stehen blieb und auf die Lichter der Großstadt herabblickte.
„Gefällt es dir?" fragte er mich mit dieser Stimme, die ich beim ersten Ton schon unglaublich erotisch fand. Ich nickte nur, die Worte blieben mir im Halse stecken. Ich versuchte mein Mundwerk durch etwas Alkohol zu lockern.
„Warum bezahlst du Frauen für Sex?" Diese Frage ließ mich nicht los. Ich drehte mich zu meinem edlen Spender. Er sah kurz in das Glas und blickte dann auf.
„Ich kaufe mir gerne schöne Sachen und dazu gehören auch Frauen. Ob du es glaubst oder nicht, es ist nicht sonderlich einfach jemanden zu finden der einem gefällt! Und wenn ich es dann habe, gefällt es mir meistens nicht mehr. Aus Erfahrung weiß ich, dass Frauen sich gerne in Männer verlieben, zumindest in die Vorstellung. Nach solchen arrangierten Treffen, trennen sich unsere Wege und alles ist wie beim alten." Ich nahm einen großen Schluck und machte das Glas leer. Das würde mir sicherlich auch passieren!
„Haben wir noch was da?" fragte ich. Er nahm mir das leere Glas aus der Hand und gab mir seines, dann ging er wieder zum Champagner. Ich nutzte die Gelegenheit und träufelte die KO-Tropfen ins Glas. Was auch immer geschah ich würde niemals mit ihm schlafen dürfen.
Er würde mich fertig machen das war mir klar, ich würde mich sicherlich verknallen wie so nen beschissener Teenager . Was anderes war gar nicht möglich!
Er kam zurück und wir tauschten die Gläser.
„Auf einen schönen, unvergesslichen Abend." sagte ich und hielt das Getränk etwas hoch. Der Mann vor mir nickte kaum merklich und stieß mit mir an. Es gab keine Worte, die diesen Mann auch nur annähernd beschrieben wie unfassbar heiß er war.
Wir leerten unsere Gläser und stellten sie ab. Gemeinsam gingen wir vom Fenster zur Couch, dort würde es losgehen, das war mir klar. Kaum ausgedacht kam er mir schon näher. Ich hoffte so sehr, dass das Zeug vor den ersten Kuss wirkte. Auch wenn mein, von Geilheit gefüllter, Körper beinahe explodierte war ein Kuss nicht gut! Er kam mir immer näher ich spürte seinen von Alkohol geschwängerten Atem und öffnete meinen Mund, dann fielen seine Augen zu und der leblose Körper fiel auf mich. Ich lehnte mich aufstöhnend gegen die Lehne. Erleichterung! Ich atmete tief ein und wieder aus.
„Vergiss deinen Plan nicht." Ich kletterte unter dem schlafenden Körper hervor und drehte ihn mit Mühe auf den Rücken. Zwei Knöpfe des Hemdes gingen dabei auf. Ich konnte nicht anders ich musste nachsehen.
„Oh meine Scheiße..." murmelte ich und konnte meinen Blick kaum abwenden. Die versautesten Gedanken überfielen mein Gehirn und nährten es mit Bildern, auf denen ich es mit ihm trieb, Handschellen, Fesseln und er über mir. Er mit diesem Adoneskörper. Ich musste mich zusammenreißen und griff ins seine Hosentasche.
„Bingo!" sagte ich und öffnete die Brieftasche.
„Meine Scheiße!" 2.500 Dollar kamen mir entgegen. Ich griff das Geld machte noch ein, zwei Bilder und ließ den Liegenden alleine. Kurz verharrte ich an der Türe und überlegte, doch über den Wehrlosen herzufallen. Ich biss mir auf die Unterlippe und ging schließlich.
Ahnungslos wen ich da ausgeraubt hatte, ließ ich diesen Abend hinter mir.
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Opportunist Thief (Pausiert)
General FictionDa hab ich wohl den Falschen bestohlen! Na und was soll er mir schon anhaben?! Er wird ja wohl kein mächtiger Mann sein, der mich zwingt im Bordell zu arbeiten! Oder etwa doch?! Eine chaotische Geschichte, für mal eben zwischendurch. +++++ Viel Spa...