Opportunist Thief (Pausiert)

Part 11

Gedemütigt ging ich in den Laden zurück aus dem ich diese wunderschöne, affengeile Tasche gerettet hatte. Mir war kotzübel und ich wollte lieber sterben. Die Dame von der Kasse legte ein Lächeln auf das falscher war als die Brüste von Weibern, für einen "tiefsinnigen" Porno blank zogen. Ich schlurfte ungewollt zur Kasse. Alles in mir weigerte sich gegen diesen Schritt, den ich gehen musste. Ich brauchte die Kohle um den Irren loszuwerden.

Ja, er nervte mich!

Generell hatte ich keine Probleme damit, aber als ich wegen meinen Gedanken nicht mehr auf Klo konnte und mich mit Bauchschmerzen rumplagen musste wusste ich, es war an der Zeit. Ich fühlte mich einfach beobachtet egal was ich tat!

"Ich müsste die Tasche umtauschen." murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und bereute es bereits, dass ich mir nicht vorher die Kante gegeben hatte um das hier zu überstehen. Die Kassendame zog eine Augenbraue hoch.

"Warum gefällt sie Ihnen nicht?" Was für eine dumme Frage, welchem Menschen mit normalen Verstand würde diese Tasche nicht gefallen. Das nicht sogar die Typen damit rumliefen war auch alles! Ich nickte. "War als Geschenk gedacht gefiel aber nicht..." murmelte ich weiter und versuchte dem Blickkontakt auszuweichen.

"Schade dabei ist sie eine SpecialEdition." bohrte die Dame mit dem Platinblonden Haar in meiner Wunde rum. Ich zuckte mit den Achseln.

"Tja manche wissen sowas halt nicht zu schätzen." sagte ich beiläufig und reichte ihr den Kassenbon. Ich wollte heulen, so richtig wie ein kleines Kind. Mein Luxus, mein Standard und mein Traum vom besseren Leben voller Glamour all das ging mit dieser Tasche verloren. Mit Mühe versuchte ich dem Grinsen der Tussi standzuhalten und war froh, als ich den Laden verlassen konnte.

Geknickt als hätte man mir meine Niere genommen, was nicht schlimm wäre ich hab ja zwei, trottete ich nach Hause. Ich wollte nicht in das Apartment, in dem nichts auf mich wartete als die Ernüchterung über mein Leben. Zum Glück stand ein Horrorabend mit der Kinobelegschaft an. So musste ich nicht allzu lange meine Zeit in meinem trostloses Zuhause verbringen.

20:00 Uhr

"Ich liebe diese Vorstellungen... Filme sehen bevor es andere tun und während der Vorstellung schön Spoilern!" meinte Daisy und griff großzügig in die Popcorntüte. Wir durften uns mit sämtlichen Knabbereien und Getränken eindecken. Einige von uns ließen sich nicht zweimal bitten. Eine von diesen einigen war Daisy. Sie saß neben mir in einem Doppelsitzer eingedeckt mit allerlei Zeug, einiges passte nicht mal zusammen selbst wenn man pervers war. Mir wurde nur beim zusehen übel.

"Ja der Wahnsinn..." brummte ich vor mir her und konnte den Verlust über die Tasche einfach nicht verkraften. Ich überlegte wie viele Typen ich dafür wieder KO-"hauen" musste. Das waren sicherlich drei Stück. "Wie kacke..." murmelte ich vor mir her und nippte an meiner Cola.

"So ihr Lieben." Carl trat auf die Bühne vor der Leinwand und begrüßte seine Untertanen.

"Schön, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Ich finde solche Abende schweißen noch mehr zusammen." man hörte ein Husten aus der letzten Reihe. Ingesamt saßen hier 5 Personen. Die Ansprache war mehr als flüssig und keiner wollte die sentimentalen Worte des Mannes hören, der mitten in der Midlife Crisis steckte und sich im Moment benahm wie eine Frau in den Wechseljahren.

"Scheiße Carl, mach den Film an!"

"Ihr seid mir alle Spaßvögel." lachte er die Ansage einfach weg und räusperte sich.

"Wir sind eine Familie und diese Familie hat verdient jeden Tage gestärkt zu werden. Ich bin so..." er hielt inne und hielt die Faust vor dem Mund.

"Wenn er gleich heult... gehe ich." warnte ich Daisy nur vor, die mir nickend beipflichtete.

"Und sollte er den Horrorfilm gegen ein Drama oder eine Schnulze ausgetauscht haben bringe ich ihn um." fuhr ich fort, wieder ein Nicken. Wir verstanden uns.

"Carl!" rief wieder ein Mitarbeiter mahnend.

"Ich liebe euch." beendete der dickliche Mann seine Vorstellung und breitete die Arme aus als würde er uns alle auf einmal umarmen wollen. Ich holte aus und warf ihm eine Hand Popcorn ins Gesicht. Den Gedanken hatten auch andere.

"Carl du Heulsuse komm jetzt her und wir gucken endlich den Film." rief ich hinterher und musste zusehen wie er mit Popcorn in den Haaren einige Sekunden weiter so da stand. Dann aber setzte er seine Massen in Bewegungen und kam zu uns runter. Er setzte sich neben eine Kollegin, die ihm gratulierend auf die Schulter klopfte und ihm sagte wie toll er war. Meiner Meinung nach, war das seine Therapeutin aber diese Vermutung behielt ich für mich. Endlich ging der Film los!

Piep, Piep.

Ich zog mein Handy raus noch während die Namen der Darsteller eingeblendet wurden.

"Viel Spaß bei dem Film, ich hoffe Miss Lane hat keine Angst und bekommt später keine Alpträume." Mein Kopf ging unweigerlich nach hinten. Ich suchte den Saal ab und sah niemand auffälliges. Niemand der ein Handy in der Hand hatte. "Shit..." kam es über meine Lippen. Daisy lehnte sich zu mir.

"Was los!"

Ich zeigte ihr die SMS.

"Gib ihm die Kohle!" flüsterte sie und sah mich eingeschüchtert ein. Ich nickte, das hatte ich im Prinzip ja auch vor gehabt, sonst hätte ich meine Tasche niemals aufgegeben. Ich nickte und tippte auf dem Handy rum.

"Ich weiß wer du bist! Wie wär es, ich hab das Geld. Ich gebe es dir und du hörst auf mein Schatten zu sein!

Keine Minute später.

"Ich glaube du hast das Geld nicht und wir müssen einen anderen Weg finden wie du deine Schulden bei mir begleichen kannst!"

Diese Nachricht ließ Übelkeit in mir aufsteigen. Ich drückte Daisy mein Popcorn in die Hand und stand auf. "Lane setz dich!" schrie Kail ein Kollege und bewarf mich sofort mit Popcorn. Ich hätte das normalerweise zum Anlass genommen eine Popcornschlacht ausarten zu lassen aber diesmal nicht. Ich sah in ein enttäuschtes Gesicht und verließ den Saal. Ich musste laufen, ich musste nach Hause!

Mit einer sehr bösen Vorahnung schwang ich mich auf mein Rad baute beinahe zwei Unfälle und kam letztlich, man glaubt es kaum, lebend an der Wohnanlage an. Außer Atem hastete ich die Stufen empor, schloss die Türe auf und stürmte zu meinem Karton, in dem ich das Geld gelagert hatte. Ich riss den Deckel auf und ein Aufschrei entwich mir. Ich stand auf hüpfte auf und ab und stampfte dabei auf den Boden. "Scheiße du Mistkerl!" Der leere Karton lag auf dem Boden, ich trat mit Schmackes genau auf dieses leere Etwas. "Scheiße!" wiederholte ich mich und war das erste Mal in meinem Leben ratlos!