Part 12

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Nervös stand ich in der Diskothek und checkte die Typen ab. Ich hatte Cliff einige Bilder geschickt bekam aber keine Antwort. Bestimmt war er selber auf Beutezug. So lief das, ich musste ihn immer einweihen. Ich als Frau könne mich ja nicht wehren und so nen Mist. Wenn er von den Schlabbertitten einer alten Dame erdrosselt wird war er ja immer noch in der Lage sich zu wehren. Das glaubte ich ihm nicht, ich hatte gesehen was Titten können, Dosen zerquetschen und so nen Zeug. Ich ließ ihn dennoch in der Überzeugung als Mann jeglicher Gefahr entkommen zu können.

Heute stand ich also alleine hier inmitten der tanzenden Menschen, betäubt von der Musik und dem Alkohol. Auf die Nachricht, die ich dem Irren schrieb als ich den leeren Karton erblickte, hatte ich bis heute keine Antwort erhalten.

Das war bereits zwei Tage her.

Nervös bewegte ich meinen Fuß zum Takt der Musik und suchte mein Revier nach einem Opfer ab. Nach einigen Shots fand ich ihn. Ein gut aussehender Sunnyboy. Er hatte ein brillantweißes Lächeln und gehörte ab jetzt mir. Mein Ziel fixiert glitt ich, durch die sich bewegende Menge, genau auf ihn zu. Er stand an der Bar mit einem Glas Champagner. Ich positionierte mich so, dass er er mich auf jeden Fall anstieß sobald er die Bar verlassen würde. Es kam wie es kommen musste. Er entschuldigte sich überschwänglich und lud mich zu einem Drink ein. Wir tranken, lachten und unterhielten uns. Dezenter Körperkontakt wurde ebenfalls ausgetauscht. Alles lief gut. Nur das Vibrieren meines Handys störte. Nach zwei Nachrichten nahm ich es schließlich hervor.

"Du solltest dir besser jemand anderes suchen, der Typ ist eine Nummer zu groß für dich!" las ich und sah kurz auf in das lächelnde Gesicht, des Mannes der so schien als könne er nicht mal einer Fliege was zu leide tun.

"Die Grinsebacke soll eine Nummer zu groß sein... das hatte ich eher bei dir gedacht!" schrieb ich und versuchte ihn damit zu beleidigen.

"Du solltest die Finger von ihm lassen!"

Ich steckte das Mistding weg und wir machten uns auf den Weg in ein Motel. Er nahm meine Hand und führte mich den Flur entlang. Ich würde mich doch von einer dummen SMS nicht einschüchtern lassen und dennoch verging mir der Spaß daran mit dem Typen schlafen zu wollen. KO-Tropfen waren heute das einzige woran er nuckeln durfte. Er brachte mich ein ein kleines Zimmer mit einem riesigem Bett und schloss die Türe hinter uns.

"Ich habe Durst!" sagte ich dann und drehte mich zu dem Typen um, dessen Namen ich bereits vergessen hatte.

"Du kannst gleich was trinken!" meinte er und knöpfte sein Hemd auf.

"Ich denke so nen Sektchen vorher wäre cool." lachte ich und versuchte meine Unsicherheit zu überspielen. Ich wollte dieses Gefühl nicht zulassen und mich meinen Gedanken nicht hingeben, die mittlerweile an dem Geschriebenen des Irren nicht mehr ganz zweifelten.

Er ließ sein Hemd zu Boden gleiten und offenbarte mir einen muskulösen Oberkörper.

"Jetzt bist du dran!" wies er mich an und ich suchte das Zimmer nach einem Kühlschrank ab.

NICHTS? Geizhals!

Was war das für eine Absteige ohne Minibar. Er widmete sich seiner Hose und zog sich bis auf die Shorts aus. -Was mache ich nur?- fragte ich mich selber. Ich hatte keinen Bock auf Sex mit dem Typen! Ich wollte nur eines, seine prall gefüllte Brieftasche!

"Was ist los Chantal?" fragte er und innerlich ertönte ein Lachen als ich den Namen hörte. Super Namenswahl, feierte ich mich selber wurde aber recht schnell zurück in die Realität geholt.

Er ergriff mein Handgelenk und zog mich zu sich. Er drückte mir einen alkoholgeschwängerten Kuss auf meine zusammengepressten Lippen. Er hatte meine beiden Handgelenk umklammert und mich gegen seinen Oberkörper gezogen.

"Scheiße was ist los?" fragte er dann weniger nett und sah mich erzürnt an. Ich konnte erkennen wie sein Geduldsfaden zu reißen begann.

"Ich muss los. Danke für den Abend." sagte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Er ließ nicht locker und zog mich zum Bett auf das er mich schließlich warf. Ich wippte zweimal auf und sah erschreckt auf. Das Gefühl kannte ich nicht, ich war wirklich unterlegen. Als er auf mich zu krabbelte und sich über mich lehnte hielt ich die Arme vor meine Brust.

"Du bist auch nur eine kleine Hure, machst mich heiß und willst mich dann fallenlassen?" fragte er und schien mich durchschaut zu haben. Nur eine Kleinigkeit fehlte, ich wollte ihn auch um sein Geld erleichtern.

"Solche Mädels kenne ich, erst schön alles ausgeben lassen und dann den Schwanz einziehen wenns darum geht etwas zurückzugeben." knurrte er mich an. Er beugte sich wieder runter, ich drehte den Kopf weg und spürte seine Lippen auf meiner Wange. Ich kniff die Augen zusammen und drehte mich dann auf den Bauch. Ich griff nach meiner Tasche, die er mir aus der Hand nahm und wegwarf. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und sah in die glasigen grünen Augen des Typens, der im Stande war einen riesigen Fehler zu begehen. Das Herz klopfte mir bis zur Brust. Ich musste an meine Tasche kommen.

"Ok... du hast Recht." fing ich schließlich an. "Du hast in allem was du sagst Recht. Ich mach mich eben frisch und dann besorg ich es dir so richtig!" ich zwinkerte ihm zu. Doch dabei stieß ich auf Granit.

"Vergiss es du besorgst es mir hier und jetzt so wie du bist... dreckig!" knurrte er mich an und griff an mein Bluse ohne weitere Worte riss er mir das Ding auf, die Knöpfe sprangen nur so umher. Ich musste was tun, zog die Beine an meinen Körper und trat so doll ich konnte gegen seinen Oberkörper er fiel nach hinten. Die hohen Schuhe, die ich noch trug, waren bei der Attacke eine nützliches Hilfsmittel gewesen. Ich sprang vom Bett auf, verlor dabei einen meiner Highheels und robbte zu meiner Tasche. Ich kramte darin rum und war mal wieder überrascht, dass man selbst in der kleinsten Clutch nicht das was fand was man suchte.

"Du scheiß Nutte!" schrie er und kam auf mich zu. Ich drehte mich im richtigen Moment und drückte auf mein Pfefferspray. Der Typ fiel nach hinten und hielt sich sein Gesicht. Ich schnappte mir mein Hab und Gut, lief zur Türe warf diese auf und rannte mit nur einem Schuh den Flur entlang zum Ausgang. Ich hörte noch die Schreie und zuckte zusammen. Erst als ich im Freien stand bekam ich wieder Luft. Mein Körper zitterte vor Angst und ich spürte wie sich mein Magen umdrehte. Mit Mühe behielt ich den teueren Alkohol im Leib und suchte den Parkplatz nach einem Taxi. Statt eines Taxis erblickte ich Cliff, der auf mich zu gelaufen kam. Ich stürmte auch auf ihn zu und er legte seine starken Arme um mich. "Mia was ist passiert?" fragte er aufgebracht.

Ich wollte nicht reden, ich wollte nur nach Hause!

Opportunist Thief (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt