Opportunist Thief (Pausiert)

Part 14

So richtig konnte ich mich meinen Gedanken nicht hingeben. Nachdem Cliff mich verlassen hatte stand schon der Nächste auf der Matte. Der letzte Mensch, den ich jetzt gebrauchen konnte.

Meine Mutter!

Wenig motiviert öffnete ich die Türe und setzte ein überaus erfreutes Grinsen auf. "Ein Wunder meine Tochter ist Zuhause!" sagte sie und trat ein in meine Chaosbude. Sofort erblickte sie die kaputte Bluse und steuerte auf das Ding zu.

"Was hast du damit gemacht?"
"Ich habe gestrippt und wollte mal so cool tun wie die Boys aus den Stripperfilmen, die reißen bekanntlich ihre Hemden auch immer so auf!" antwortete ich nüchtern und nahm ihr die Bluse aus der Hand.
"Sie war so schön." warum wunderte es mich nicht, dass sie nicht genauer nachfragte. Ja, sie traute mir so etwas zu und hatte Recht damit. Was sprach dagegen?

"Wie auch immer! Wir müssen los, deine Schwester wartet im Wagen." erklärte meine Mutter und ging wieder zur Türe. "Geduscht?" fragte sie mich und ich zuckte mit den Achseln.

Ungeduscht fuhr ich mit meiner Mum und meiner Schwester in eine Boutique um endlich ein Kleid für ihren Schulball zu finden. Nach der Meinung meiner Mutter, sollte es oben geschlossen und unten so lang sein, dass nicht mal der Knöchel zu sehen war. Ich hatte ein Overall vorgeschlagen, so einen, den auch die Arbeiter auf Baustelle anzogen doch die Idee kam nicht so gut an. Die Vorstellung war umso witziger, schön beschrieben mit Sprüchen wie "Nicht anfassen, Wachhund Mia ist in der Nähe." Oder "Wenn du mich anpackst, packt meine Mutter dich an!" Ich grinste so vor mir her als wir den Laden betraten.

Ich wurde beinahe erschlagen von dem ganzen Tüll und den Pailletten. Mühevoll schaffte ich es auf einen kitschigen silber Sessel und ließ mich nieder. Ich würde mit Freude den Job meines Vaters einnehmen und einfach nur dasitzen uns nichts sagen.

Meine Mutter sprach sofort die Verkäuferin an und meine Schwester ging einfach schon Mal los.

"Du solltest dir auch ein Kleid besorgen." las ich als das Vibrieren, meine Aufmerksamkeit auf das Handy zog. Ich stand sofort auf und stürmte zum Schaufenster. Verschenkt hinter einer Puppe suchte ich den Parkplatz ab und sah niemanden. "Mia, was machst du da?" fragte meine Mutter und sah mich skeptisch an. Ich sah sie wohl genauso skeptisch zurück an. "Nichts?" fragte ich eher als ich antwortete und ging wieder zum Sessel.

Mia:"Für was sollte ich mir so ein Kleid holen?" schrieb ich zurück.
Stalker:"Glaub mir, du wirst es brauchen um deine Schulden zu begleichen! Es sollte elegant sein!" Ich hob eine Augenbraue.
Mia:"Ich bin immer elegant!"
Stalker:"Wir beide wissen, dem ist nicht so!"

"Mia, jetzt steck das Handy weg und komm her!" wies mich meine Mutter an und ich spielte mit. Ich erhob mich schneller als erwartet und fing tatsächlich an mir ein Kleid zu suchen. Ich fand eines, das meinen Charakter widerspiegelte und zog es an.

Stalker:"Das ist miserable." Ich starrte auf das Display.

"Dein Ernst?" murmelte ich und probierte ein Weiteres an. Die Meinung meiner Mutter interessierte mich nicht, sie blubberte irgendetwas vor sich her was ich ignorierte. Mein Ehrgeiz war geweckt.

Beim sechsten Kleid blickte ich wieder auf das Handy und erhielt einen Daumen hoch. Ich musste grinsen. "Gewonnen!" dachte ich mir und sah mich musternd in dem Ganzkörperspiegel an. Ja es saß super und selbst meine Mutter war sprachlos. Das lag vielleicht auch eher an dem Preis.

"Mia, ich finde es sehr schön, dass du dich so eingebracht hast aber das ist ein wenig teuer. Wie wäre es mit diesem hier!" sie zeigte mir ein echt schlimmes Ding und ich würgte aus Spaß.

Stalker:"Deinen schlechten Geschmack hast du wohl von deiner Mutter." las ich und sah dann wieder auf. Frechheit. Ich zog das Kleid aus und hängte es wieder weg. Das Handy ließ ich in meine Tasche verschwinden.

Ohne Kleid für mich, fuhren wir nach Hause. Meine Mutter war mal wieder ein Tod gestorben, als sie zugeben musste, dass das Kleid zu teuer war. Mir war das egal, dann halt nicht. Der Irre konnte ja schließlich nicht erwarten, dass ich mich für das Kleid im Schulden stürzte.