Aiden stand tatsächlich mit einem anderen Typen auf dem großen Felsen, von dem Melodie gesprochen hatten. Er stand natürlich nicht richtig, weil das mit einem Fischschwanz ziemlich unmöglich ist, sondern schwamm ein Stückchen über dem Stein. Die zwei schienen sich zu unterhalten.
Aiden, rief ich und kam schnell auf ihn zu. Als er mich entdeckte hellte sich dein Gesicht auf.
Lou, sagte er, endlich bist du wieder da. Ich habe mir echt Sorgen gemacht. Wo warst du die ganze Zeit? Es war kein Vorwurf in seiner Stimme, sondern nur Freude darüber, dass ich zurück war.
Hätte er was mit Melodie würde er sich sicher nicht freuen mich zu sehen, oder?
Egal, dachte ich mir und warf mich in seine Arme.
Es ist toll dich wiederzusehen, flüsterte Aiden mir zu und küsste mich dann. Es war toll und ich dachte darüber noch, ob das nun ein Wir-sind-zusammen-Kuss, oder ein Ich-steh-auf-dich-Kuss war. Ersteres wäre mir lieber, aber aus dem zweiten konnte ja auch noch was werden. Jedenfalls wirkte es nicht so, als hätte er was mit Miss rosa Sirene.
Als wir uns wieder voneinander lösten lächelte er und ich konnte nur seine unwahrscheinlich tollen, meergrünen Augen anstarren von denen ich die ganze letzte Woche geträumt hatte.
Ich bin übriges Nalu, unterbrach uns Aidens Freund. Er war ungefähr so groß, wie Aiden (auch wenn das im Wasser irgendwie schwierig zu sagen war) und hatte rechte kurze dunkle Haare. Genau wie Aiden hatte er einen tollen Körper.
Wieso sehen alle Meermänner so unwahrscheinlich gut aus, fragte ich mich.
Hi, ich bin Louisa, sagte ich.
Ich weiß, Aiden hat mir viel von dir erzählt, meinte er und ich fragte mich unwillkürlich, was dieses viel war, Ich lass euch dann man allein. Ich hab echt keine Lust mich so überflüssig zu fühlen. Er grinste dabei und es wirkte nicht so, als würde er es uns besonders übel nehmen.
Wir sehen uns, sagte Nalu, war schön dich kennenzulernen, Louisa.
Ciao, Nalu.
Als wir allein waren küsste ich Aiden nochmal und wieder vergaß ich die ganze Welt um mich herum. Es war einfach unglaublich gut wieder bei ihm sein zu können. Zurück im Wasser und in Meerjungfrauenform. All das hatte mir so sehr gefehlt.
Es ist so schön wieder hier zu sein, sagte ich und küsste ihn weiter. Das war echt toll an Telepathie. Man konnte sich gleichzeitig küssen und reden. Menschensein war ja dabei so unpraktisch.
Es ist auch toll dich wiederzusehen. Ich habe dich echt vermisst, sagte er und ja wir sind hat wie in einem schlechten Schnulzenroman. Allerdings ein unwahrscheinlich perfekter Schnulzenroman.
Ich habe eben eine Meerjungfrau getroffen. Sie hat mir gesagt, wie ich nach Antigua komme, fing ich an. Ich musste einfach wissen, ob da was zwischen Melodie und meinem Aiden war, auch wenn sie auf mich nicht so gewirkt hätte, als würde sie immer die Wahrheit sagen.
Sie hieß Melodie, sagt dir der Name was? Fragte ich und wartete gespannt auf eine Antwort. An Aidens Gesichtsausdruck konnte ich sofort ablesen, dass ihm der Name sehr wohl bekannt war.
Was hat sie gesagt? Fragte er und seine Stimme klang kalt.
Naja, sagen wir so. Sie war nicht besonders freundlich und sie meinte, dass zwischen euch was läuft, den Rest des Satzes sagte ich ganz schnell. Ich wollte echt nicht wie so eine komische, supereifersüchtige Freundin rüberkommen, aber treu sein war doch das a und o in einer Beziehung. Wir hatten doch eine, oder? Vielleicht interpretierte ich in Aiden und mich ja viel zu viel rein und für ihn war es völlig normal Leute zu küssen.

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AQUA - Stimme des Meeres (abgeschlossen)
Teen FictionLouisa ist 16 Jahre alt und ihr größtes Problem ist, dass sie ihre Mathearbeit verhauen hat, bis sie sich plötzlich in eine Meerjungfrau verwandelt und ihr Leben kopfsteht. Im Meer trifft sie den gutaussehenden Meermann Aiden und erfährt, dass es ei...