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Miyeons pov
Die Zeit verging und ich konnte nicht schlafen. Ich bewegte mich hin und her. Trotz der Heizung war mir kalt.
Naja, zugegeben, ein tanktop und Shorts waren auch nicht gerade ideal.
Ich legte meine Arme um meinen Körper und schaute nach hinten zu Jimin.
Er schien gemütlich zu schlafen. Ich seufzte. Es hatte keinen Sinn.
Ich drehte mich auf meinem Sitz und schaute auf die Fensterscheibe.
Lange beobachtete ich, wie sich die Tropfen sammelten und als Linie herunterflossen. Mit dem Finger verfolgte ich die Tropfen bis an den Rand der Fensterscheibe.
Ich zeichnete die Linien des Sitzes nach und dachte über alles mögliche.
Was wäre wohl passiert, hätte ich diesen Weg nicht eingeschlagen?
Ich spähte nach hinten. Jimin lag seelenruhig da. Ihn schien das laute aufprallen des Regens nicht zu stören, geschweige denn der Donner.
Ich hatte schon immer einen leichteren Schlaf als alle anderen gehabt.
Langsam widmete ich mich wieder den Regentropfen.
Er hatte sich verändert in den Jahren... Natürlich, was anderes kann man ja auch nicht erwarten nach so vielen Jahren.
Ich hatte bloß gehofft, ich würde ihn noch so verstehen wie früher.
Doch es war als wäre sein Verhalten eine Formel, die sich nicht lösen ließ. Seine Handlungen waren so unklar und ich verstand vieles nicht.
Hinzu kam das Problem mit Mina. Ich hatte es ihm nicht erzählt und das wollte ich auch nicht. Es gab Dinge, die ich selber lösen wollte. Außerdem war er verletzt genug mit ihrer falschen Freundschaft.
Ich hatte bis jetzt nicht viel getan, da ich als Trainee noch meinen guten Eindruck bewahren musste doch langsam wurde es an der Zeit, dass ich etwas unternahm.
Sie schien in den letzten Tagen unerträglich geworden zu sein und dem Anschein nach glaubte sie, sie könne machen mit mir was sie wolle.
Ich hatte mittlerweile genug Freunde, doch ich musste die Evaluation abwarten.
Wenn meine Position ganz sicher war, dann konnte ich es ihr heimzahlen.
In der Zwischenzeit wollte ich meinen Schlachtplan für alle möglichen Szenarien ausarbeiten. Das würde ein Spaß werden.
Ich hasste es, wenn Menschen sich für etwas besseres hielten und andere schikanierten.
Sie sollten wissen, dass nicht mit mir zu spielen war. So ganz ohne war ich nämlich auch nicht, aber das würden sie ja früh genug erfahren.

Die Stunden schienen viel langsamer zu vergehen also versuchte ich noch einmal die Augen zu schließen und zu schlafen.
Die Beine hatte ich angezogen und lag nun zusammen geknäuelt auf dem Sitz.

Irgendwann war ich kurz im Halbschlaf. Hätte es nicht angefangen zu donnern wäre ich vielleicht auch eingeschlafen. Ich hasste den Donner über alles. Es war keine Angst sondern eher das nervende Geräusch. Meine Ohren fingen immer an zu schmerzen, wenn es donnerte.
Meine Beine schmerzten durch die Kälte auch noch und ich drehte mich wohl tausende Male hin und her.
Mit beiden Händen hielt ich mir die Ohren zu und drückte die Augen zusammen.
Wie spät es wohl war?
Ich hatte keine Lust mich zu bewegen und nachzuschauen. Es war kalt und ich war müde.
Meine Augen schmerzten. Es fühlte sich an, als hätte ich 2 Tage nicht geschlafen. Dabei konnte gar nicht so viel Zeit vergangen sein.
2 Stunden vielleicht?
Ich versuchte die Geräusche auszublenden doch es gelang mir nicht. Es war viel zu laut.
Meine Gedanken schweiften wieder hin und her.
Ich hätte Jimin am liebsten aufgeweckt und ihm gesagt, er solle mir Forever Young vorsingen. Ich kann nur mit dem Lied besser schlafen. Besser arbeiten. Besser leben.
Besser mit Dingen umgehen. Es war meine Kraftquelle für alles.
Also griff ich nach meinem Handy und steckte meine Kopfhörer in meine Ohren. Ich ließ die Aufnahme spielen, die leider zu leise war.
Es war schließlich auch nur eine Aufnahme.
Die Geräusche übertönten seinen Gesang und ließen mich alles verzerrt wahrnehmen. Die Musik hörte sich falsch an.
Ich versuchte gezielt die äußeren Geräusche auszublenden.
Doch bei dem Krach war das unmöglich. Verzweifelt stöhnte ich, holte die Kopfhörer also wieder heraus und versuchte mir seine Stimme vorzustellen. Ich schloss die Augen wieder und es gelang mir besser. Für einen Moment verspürte ich eine gewisse innere Ruhe, die mir half runterzukommen. Für ein paar Minuten war es ruhig.

Es war sein Atem, der mich plötzlich zusammenzucken ließ. Ich spürte, wie er den einen Arm um meine Schulter legte und mich aufhob.
Er legte mich behutsam zu sich auf den Rücksitz.
Hatte er nicht geschlafen? Ich öffnete die Augen und sah ihn, wie er sein zip-up Sweatshirt auszog. Meine Hand ging automatisch hoch und ich versuchte ihn zu stoppen.
"Jimin...", flüsterte ich nur.
Er kam zu mir runter und hielt seinen Zeigefinger an meine Lippen.
"Shhh", sagte er nur und lächelte sanft. Ich griff nach seinen Händen und schüttelte den Kopf.
Er befreite eine Hand und zog den Reißverschluss ganz runter. Seine abs kamen zum Vorschein und er strich mir über das Haar während er sich über mich beugte.
Ich legte meine Hand auf seine Brust und stoppte ihn doch er griff nach der Hand und küsste meine Handrücken.
Langsam wurde mir warm.
Er legte meine Hand auf seinen Rücken und kam mir immer näher. Ich drückte ihn weg doch er war stärker.
Sanft presste er seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss. Wer könnte da schon widerstehen? Dann wanderten seine Lippen zu meinem Nacken und mein Atem wurde schneller.
Es wurde nun etwas zu warm...
Er küsste sich meinen Hals entlang und als er weiter runter ging drückte ich ihn mit Mühen weg und drehte mich um.
Ich verspürte das Verlangen ihn weitermachen zu lassen und doch war da etwas, was mich zurückhielt. Ich wusste nicht was.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er sein Sweatshirts auszog und spürte wie die Hitze in mir hochstieg.
Der Gedanke, dass mir vor einigen Minuten noch kalt war, war wie verschwunden.
Irgendwie gefiel es mir nicht, in welche Richtung das alles langsam Ging.
Was mache ich jetzt bloß?

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Heute nur ein kurzer Teil. Sorry, wenn es etwas langweilig ist. Ich bin ab Mittwoch wieder aktiv, da ich dann fertig bin mit meiner letzten Prüfung. Dann wird es vielleicht auch wieder interessanter. Bis dahin habt Geduld mit mir.

miss_chimchim

Forever Young [German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt