31. Kapitel - Kämpf, Ju! Kämpf für mich, kämpf für alle!

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Emilia's Sicht

Ich hatte das Gefühl, das etwas schlimmes passiert ist...
Ich verdrängte dieses Gefühl.
Es war abends. Ich schaute auf die Uhr. 21 Uhr.
Da hab ich ja perfekt geschlafen...
Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer, wo Jodie war.
Ich setzte mich neben sie. Sie schaute irgendeine Serie. 2 Brooke Girls oder so...
Ich stand wieder auf um mir einen Kakao zu machen.
Zurück bei Jodie nahm ich mein Handy. Ich ging etwas auf Instagram, Twitter und Facebook um mich abzulenken.
Ich entblockierte Ju wieder überall, außer auf WhatsApp.
Auf Facebook sah ich sofort das Lied, welches er angeblich für mich geschrieben hatte.
Darunter stand auch ein Text, welcher mich wieder zu Tränen rührte:

Dieses Lied ist einer wichtigen Person in meinem Leben gewidmet. Und dazu ist sie noch sehr fresh! ;-)
Ich hab durch einen dummen Fehler diese wichtige Person verloren... :(

Euch allen viel Spaß mit diesem Lied und ich hoffe es gefällt euch, Feedback wäre auch fresh! :3

Bereute er diesen Fehler wirklich?
Liebte er mich noch? Liebte ich ihn noch?
Ja. Ich liebte ihn definitiv noch. Wäre ich dumm, ihm noch eine zweite Chance zu geben?
In Gedanken versunken starrte ich vor mich hin.
"Emilia?" fragte Jodie.
"Hmm-mmh?" antwortete ich abwesend.
"Hallo, Emilia!" lachte Jodie und schnippste mit ihren Fingern direkt vor meinem Gesicht.
"Ähh... was?" fragte ich etwas überrascht.
"Du bist vollkommen abwesend... ist alles okay?" fragte sie neugierig.
"Ja..." sagte ich nicht besonders überzeugend.
Sie schaute mich skeptisch an.
"Naja... Julien hat dieses Lied auch auf Facebook gepostet und dadrunter was geschrieben... ähm... hier ließ mal. Und jetzt überlege ich, ob ich vielleicht nicht zu schnell gehandelt habe..." sprach ich meine Gedanken aus.
Jodie überlegte. "Naja... vielleicht könntest du ihn mal anrufen und sagen, das du das Lied schön findest, oder wie auch immer du es findest, und ihm vorschlagen, befreundet zu sein oder so..." schlug Jodie vor.
"Ich werde ihn auf jeden Fall mal anrufen, ich hab das Gefühl, das bin ich ihm schuldig..." sagte ich mehr zu mir selbst.
Jodie zuckte mit den Schultern. "Musst du wissen."

Ich ging ins Gästezimmer und wählte Ju's Nummer. Ich ließ es kingeln, bis die Mailbox kam, dann drückte ich weg.
Komisch, normalerweise ging er immer ziemlich schnell ran...
Ich versuchte es noch ein paar mal. Dann fing ich an mir Sorgen zu machen.
Ich rief Joon an. Es dauerte lange und kurz bevor ich auflegen wollte ging er ran.
"Ja?" kam es hektisch.
"Joon? Hier ist Emilia."
"Oh, hey."
"Wo ist Julien? Ich hab versucht ihn zu erreichen, aber er geht nicht ran, ist er bei dir in der Nähe?" fragte ich.
"Naja, es ist so..." druckste Joon herum.
"Jaaa...?" fragte ich etwas nervös, ich ahnte schlimmes, lag er vielleicht gerade mit einer anderen im Bett?!
"Ju hat versucht sich umzubringen..." flüsterte Joon.
"Warte...WAS?!" schrie ich.
"Ja, er hatte solche Schuldgefühle, das er Shanti geküsst hatte..." erklärte er kurz.
"Oh mein Gott..." murmelte ich. Sofort fühlte ich mich schuldig.
"Wie geht es ihm jetzt?" fragte ich benebelt.
"Sehr kritisch. Die Ärzte wissen noch nicht, ob er es überhaupt überlebt..." Joon schien zu weinen. Ich war einfach zu geschockt.
"Oh Gott... was hat er überhaupt gemacht?" ich wollte es eigentlich gar nicht wissen.
"Er hat versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden..." murmelte Joon.
Mir wurde schlecht. Das war ich Schuld! Ju wollte sich für mich umbringen. Oder hat es.
"Oh nein, das bin alles ich Schuld!" schluchzte ich.
"Emilia, das hilft keinem weiter." sagte Joon mit erstickter Stimme.
"Du hast Recht. Ähm... in welchem Krankenhaus seid ihr? Braucht ihr Hilfe oder so?" fragte ich.
"Wir sind in der Uniklinik Köln, auf der Intensivstation..." wollte er gerade erklären, doch ich redete schon dazwischen.
"Okay, ich bin gleich da!" mit diesen Worten legte ich auf.
Jodie stand im Türrahmen, kein Plan, wie lange sie dort schon stand. Sie schaute mich verwirrt an.
"Jodie, kannst du mich zur Uniklinik fahren? Ju hat versucht Selbstmord zu begehen... wegen mir. Jetzt liegt er auf der Intensivstation und es ist unklar, ob er überlebt" versuchte ich kurz und knapp zu erklären.
Sie schaute mich geschockt an.
"Ähm... äh j-ja klar, komm schnell!" rief sie. Wir zogen ums in Windeseile Jacke und Schuhe an und stürmten dann aus der Wohnung.

Nach einer halben Ewigkeit kamen wir im Krankenhaus an.
Ich sprang aus dem Auto und trat ungeduldig von einem auf's andere Bein, während ich auf Jodie wartete.
"Beeil dich!" drängte ich sie nervös und kaute auf meinen Fingerngeln herum.
Zusammen liefen wir zur Info, um herauszufinden, wo die Intensivstation war, und besonders wo Ju war.
Schnell liefen wir dorthin und auf dem Flur waren schon Joon und Vincent.
Ich wusste nicht genau, wie ich sie begrüßen sollte, doch Joon sprang schon auf und umarmte mich.
Ihn so fertig zu sehen trieb mir neue Tränen in die Augen.
Als wir uns trennten lächelte er mich schief an. "Ich hab dich vermisst."
"Ich dich auch!" und noch wärend ich das sagte, merkte ich wie das stimmte. Joon war mein bester Freund, natürlich hatte ich ihn vermisst.
In der Zeit, wo ich Joon begrüßt hatte, hatte Jodie Vince begrüßt.
Wir tauschten sozusagen. Ich umarmte Vince und Jodie begrüßte Joon.
"Wie geht es ihm?" fragte ich, in der Hoffnung, eine gute Antwort zu bekommen.
"Nichts neues" antwortete Vince niedergeschlagen.
"Oh man, das ist alles meine Schuld!" stöhnte ich und fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht.
"Nein!" kam es von den anderen.
"Eigentlich sind Vince, ein paar andere und ich Schuld..." sagte Joon leise.
"Wie meinst du das?" fragend schaute ich ihn an.
"Naja... weißt du..." fing er an.
"Wir haben ihn dazu überredet etwas zu trinken und gesagt, wir würden auf ihn aufpassen..." erklärte Vince.
"Oh" gab ich von mir und ließ mir alles nochmal durch den Kopf gehen.
"Bist du jetzt sauer auf uns?" fragte Joon leise.
"Nein, ich glaub nicht" antwortete ich.
"Uns auf Ju?" fragte er weiter.
"Ich glaube auf ihn auch nicht mehr" sagte ich wahrheitsgemäß.
"Weshalb hattest du eben eigentlich versucht Ju zu erreichen?" fragte Vince neugierig.
"Ich wollte ihm sagen, wie süß ich das Lied finde. Und ob wir Freunde sein können..." antwortete ich.
"Hätte er sich die Arme doch nur ne halbe Stunde später aufgeschlitzt, dann hätte er das gehört... dieser Idiot!" fluchte Joon.

"Sind sie die Angehörigen von Julien Bam? Sie können jetzt zu ihm." sagte eine Ärztin. "Er liegt im Koma, sein Zustand ist immernoch kritisch und Lebensgefährlich... er wird hoffentlich die nächsten Tage aufwachen..." fügte sie hinzu.
"Danke" lächelte Jodie die Ärztin freundlich an, die anderen waren dafür zu abgelenkt.
In dem Zimmer war ein Bett und auf diesem Bett lag etwas, angeschlossen an tausende Schläuche und Kabel. Er wurde beatmet und seine Arme waren nebenbei auch noch in einem dicken Verband verpackt.
Ich schlug meine Hand vorm Mund um einen Aufschrei zu unterdrücken.
"Oh fuck!" murmelte Vince. Joon reagierte ähnlich wie ich. Tränen quollen aus seinen Augen.
"Ju, du verdammter Idiot! Du Pisser, du Arsch!" fluchte Joon gedämpft.
Ich rannte auf Ju zu umd nahm sehr vorsichtig seine Hand.
"Julien... kannst du mich hören? Ich bin's Emilia" schluchzte ich.
Wie zu erwarten: keine Reaktion von ihm.
"Wir lassen sich mal alleine..." murmelte Vince und zog Joon hinter sich und Jodie her.
"Ju... wenn du mich hörst: es tut mir so Leid! Ich hab zu schnell reagiert! Das Lied... es-es ist super süß und ich war echt gerührt!" flüsterte ich.
"Oh, das ist alles meine Schuld! Bitte, kämpfe! Kämpf für mich! Und wenn du nicht für mich kämpfen willst, dann tu es bitte für alle anderen!"
Ich heulte wieder wie ein Schlosshund.
"Wenn du nicht überlebst... dann kann ich mir selbst nie verzeihen! Ich liebe dich doch.... lass mich bitte nicht alleine!" murmelte ich mit tränenerstickter Stimme.
"Emilia... wir wollen los... die Besucherzeit ist um" Jodie streckte auf einmal ihren Kopf durch die Tür.
"Okay" antwortete ich ihr. "Ich komme morgen wieder, Ju!" versprach ich und küsste ihn sanft auf die Stirn.
Dann ging ich zu den anderen.
"Du kannst - wenn du möchtest - bei uns übernachten, Emilia" sagte Vince.
Fragend schaute ich Jodie an.
Sie hob die Hände hoch und sagte: "Hey, schau mich nicht so an, mir ist das echt egal!" sagte sie.
"Danke!" ich umarmte sie dabei.
Ich ging mit zu Vincents Auto.

In der WG angekommen gingen wir zusammen ins Wohnzimmer. Wir unterhielten uns etwas und vor allem informierten wir gute Freunde von Ju, wie Rob, Jonathan, Bao und John, über den Vorfall. Sie wollten alle morgen zum Krankenhaus kommen.

Später war ich im Badezimmer um mich bettfertig zu machen.
Ich sagte noch Joon und Vince gute Nacht und dann legte ich mich in Ju's Bett.
Joon und Vince hatten erzählt, das Ju sich hier (fast) umgebracht hatte, und das Blut eine spezielle Putzfrau weggemacht hätte.
Es war etwas komisch hier zu schlafen, erstens, weil ich alleine war und zweitens, weil Ju sich hier verletzt hatte.
Ich schlief mit den Gedanken bei Ju ein.

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Iwie kommt mir das Kapitel so kurz vor... O.o aber es sind 1507 Wörter... krass xD

Viel Spaß mit dem Kapi ^^

Feedback ist wie immer erwünscht! <3

Lara ♡

Eine Frage der Perspektive - Julien Bam FF {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt