50. Kapitel - Nicht zurückschauen

173 8 10
                                    

(Sorry, dass gestern kein Kapitel kam, denn ich hatte Geburtstag ^^)

Julien's Sicht

Ich war immernoch sehr verletzt und enttäuscht von Emilia und Rob.
Als Emilia mir schrieb und fragte wie es mir geht, lachte ich ironisch. Sie hatte mich angelogen, aber hey, mir geht's super!
Ich antwortete ihr nicht und auch sie schrieb nichts mehr.
Als ich wieder Zuhause war, ging ich zu Vince.
Ich klopfte an seiner Tür und daraufhin ertönte ein "ja?" von Vince.
Ich öffnete die Tür und setzte mich zu ihm. Er spielte gerade Klavier, allerdings mit Kopfhörern.
Er schaute mich an. Sein neutraler Gesichtsausdruck verschwand und anstelle dessen sah er mich aus besorgten Augen an.
"Was ist los?" fragte er leise.
Vince war mein bester Freund und ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich erzählte ihm alles.
Auf einmal vibrierte mein Handy.
"Ist sie das?" fragte Vince. Ich nickte.
"Was schreibt sie?" fragte er ruhig.
"Sie bleibt die Nacht über bei ihren Eltern..." sagte ich etwas angespannt.
'Würde das das Ende unserer Beziehung sein?' dieser Gedanke tat weh, doch so schien es auszugehen.

Am nächsten Tag wachte ich schon früh auf.
Ich war angespannt und nervös, darüber, wie der Tag verlaufen würde.
Ich duschte mich und machte mich fertig.
Dann aß ich Cornflakes zum Frühstück.
Bald kam auch Vince und setzte sich zu mir auch er aß Cornflakes.
Danach ging er duschen und ich in mein Zimmer.
Ich snappte ein paar verrückte Snaps um mich etwas abzulenken.

Emilia's Sicht

Gerade wurde ich von meiner Mutter umarmt und danach von meinem Vater.
"Melde dich mal die Tage" rief mein Vater.
"Werde ich" versprach ich und nahm es mir auch fest vor.
"Und viel Glück" sagte meine Mutter noch. Sie schaute mich dabei so komisch an. So... wissend, ob sie mehr wissen würde als ich dachte oder erzählt hatte. Mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken.
"Danke" rief ich dann noch.
Dann ging ich los zur Bushaltestelle.
Ich saß im Bus und konnte einfach nicht still sitzen. Ich war viel zu nervös, wie es jetzt zwischen mir und Ju sein würde.
Es konnte gut sein, das er mich rausschmeißen würde... obwohl... würde er wirklich so weit gehen?
Aber wenn wir uns nicht heute vertragen würden, würde ich wirklich die nächsten Tage bei Rob bleiben. Ich hasste Streit und ging ihm grundsätzlich aus dem Weg.

Ich stand vor der Haustür von der WG und sammelte gerade Mut und Überwindung um die Tür aufzuschließen.
Doch da wurde die Tür schon geöffnet.
Von Vince. Er schaute mich erschrocken an.
"Emilia?! Man, hast du mich erschrocken!" keuchte er.
"Tut mir Leid..." grinste ich.
Doch schnell trat ein unangenehmes Schweigen ein.
"Ähm... ja... der Ju ist in seinem Zimmer..." sagte Vince und kratzte sich am Kopf.
"Danke" gab ich nur von mir und ging mit gesenktem Kopf in die Wohnung.
Nächste Überwindung: Ju's Zimmertür öffnen.
Ich klopfte erst zaghaft an.
Aber ich bekam keine Antwort.
Also öffnete ich die Tür einfach.
Ju saß an seinem Schreibtisch und zeichnete auf einem Block.
"Julien? Ich bin wieder da" sagte ich unsicher.
"Ich habs mitbekommen" sagte er genervt. Ich schaute ihn erschrocken an.
"Ok..." murmelte ich und wollte gerade gehen. Doch Ju rief mich wieder zurück.
"Warum hast du mich angelogen? Warum hast du gesagt du hast Bao getroffen? Was hast dugestern mit Rob gemacht?" fragte er und blickte mit intensiv an. Ich erkannte viele verschiedene Gefühle. Schmerz, Enttäuschung, Trauer, Wut und - was mich schockte - etwas Abscheu.
Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Nein. Das konnte ich einfach nicht.
"Das... das kann ich dir nicht sagen... t-tut m-mi-mir Leid..." totterte ich und sah überall hin, außer in dieses perfekte Gesicht vor mir, welches sich nun komplett in Schmerz und Abscheu verwandelte.
"Wenn das so ist... ich hab dir auch nichts mehr zu sagen" teilte er mir neutral mit und blickte mich ausdruckslos an.
Er widmete sich wieder seiner Zeichnung zu und ich stand mitten im Raum und kämpfte mit den Tränen.
"Ist das jetzt das Ende? Nach allem was passiert ist willst du alles einfach so hinschmeißen?" rief ich aufgebracht.
"Nein. Du schmeißt hier alles einfach so hin. Du hast mich angelogen und tust es wahrscheinlich immernoch" erwiderte er ruhig ohne mich anzuschauen.
"Julien, bitte. Ich... ich kann dir das einfach nicht sagen..." fing ich an.
"Du kannst mir nichts sagen, also kann ich dir nichts sagen" sagte er kühl und blickte mich emotionslos an.
Mittlerweile liefen mir schon einige Tränen die Wange hinunter.
Ich gab auf. Ich hasste es aufzugeben, doch mir blieb anscheinend nichts anderes übrig.
"Okay..." flüsterte ich zu mir selber.
Ich nahm mir eine größere Tasche, packte dort meine Sachen rein, ging aus dem Zimmer noch in ein paar andere Zimmer, wo ich auch meine Sachen in die Tasche packte.
Ich schrieb währenddessen eine Nachricht an Rob, dass ich hoffentlich in einer Stunde bei ihm sein würde.
Er schrieb, dass es okay wäre und wünschte mir eine gute Fahrt.
Schnell lief ich aus dem Haus, doch vorher legte ich den Haustürschlüssel sichtbar in den Flur.
Vince kam mir auf dem Weg entgegen und schaute mich verdattert an.
Ich umarmte ihn kurz.
"Danke für alles!"
Dann ließ ich ihn los und lief weiter.
Der Bus kam schnell und dann war ich schon auf dem Weg zu Rob.
Ich schaute kein einziges mal zurück und weinte auch nicht. Dennoch kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

------------------------------------------------------
Sorry not sorry für diese Situation #^_^#

Feedback ist wie immer erwünscht :)

Lara ♡

Eine Frage der Perspektive - Julien Bam FF {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt