Kapitel 17

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Nach zwei Tagen ununterbrochener Reise komme ich in einem kleinen, heruntergekommenen Dorf an. Die Straßen sind leer und es scheint nicht so, dass ich meine zur Neige gehenden Vorräte auffüllen kann.
„Es ist gefährlich, allein in einer solchen Gegend herum zu spazieren", ertönt eine schaurige Stimme direkt hinter mir.
Ich springe unversehens auf ein Dach und ziehe mein Katana. Ein gruseliger Typ mit grauen Haaren und einer Brille steht an der Stelle, wo ich mich zuvor noch befand. Ich gleite vorsichtig vom Dach und mustere ihn mit meinem überdeckten Sharingan. Er ist stark, hat nebenbei auch noch Heilerfahrung.
Ich wende die Kunst der Verwandlung an. „Wir werden kämpfen. Gewinne ich, kann ich gehen, wohin ich will. Anderenfalls bin ich Orochimarus Versuchskaninchen. Richtig, Kabuto?"
„Du weißt über mich Bescheid. Das erspart mir viel", sagt er und schiebt seine Brille zurecht.
„Im Gegensatz zu dir, weiß ich deinen nächsten Schritt im Voraus", entgegne ich und greife ihn mit einfachem Tai-jutsu an.
Er weicht aus. So wird das nichts. Versuchen wir es mit Kekkei Genkai. Meine Wahl fällt heute auf ... Narutos Rasengan. Mal sehen, wie er dagegen vorgehen wird.
Ich strecke meine Hand aus, spüre aber, dass heute irgend etwas anders ist, als beim Kampf gegen Naruto. Was ist es, das ich da in mir fühle? Es scheint eine längst vergessene Angst zu sein. Ich kann es nicht genau zuordnen, aber es ging mir ähnlich, kurz bevor man mich aus Suna verjagt hat. Mein Gegner schaut mich verwundert an, grinst dann aber grässlich. „Das Rasengan?! Damit habe ich schon Bekanntschaft gemacht. Es basiert auf einer Verwirbelung von Chakra das in der Hand gesammelt wird."
So ein Klugscheißer. Dem poliere ich die Fresse! Meine Gefühle intensivieren sich, als ich auf ihn zu stürme. Auch dieses komische Gefühl wird immer stärker. Es brodelt, wie ein Vulkan in mir, beraubt mich langsam meines Verstandes. Ich schreie, als ich ihn treffe, weiter bekomme ich nichts mehr mit.
„Dieser Schatten! Das kann nicht sein! Ist sie etwa der Wächter der Drachen-Spitze?", höre ich Kabuto in der Tiefe meiner Bewusstlosigkeit rufen.
Später komme ich allmählich wieder zu mir. Ein Blick auf meine Umgebung sagt mir, dass ich auf der Straße liege und es bereits Nacht ist. Unter Anstrengung richte ich mich auf. Schlimme Verletzungen habe ich wohl nicht davongetragen. Schmerzen habe ich nicht wirklich, bin aber durch den Chakraverbrauch etwas erschöpft. Meine Beine gehorchen mir noch nicht so ganz wieder.
An einer Tür schillert mir etwas Helles entgegen. Ich trete näher und betrachte es im Schein meiner Lampe. Es ist ein Zettel, auf dem etwas geschrieben steht. Die Handschrift kenne ich nicht, bin mir aber sicher, dass er am Nachmittag noch nicht da war.
'Werte Unbekannte,' steht darauf, 'du kämpfst sehr gut und hast verdient gewonnen. Ich kam eher wieder zu mir und habe mein Versprechen gehalten.' Unterzeichnet wurde er von Kabuto. „Orochimaru ist doch ein Oto–Ninja ... dann bin ich wohl schon in Oto", denke ich laut. Hier ist doch eh keiner, den meine Selbstgespräche stören würden.
Ich wende meine Schritte in eine beliebige Richtung, als an meinem Ohr ein Shuriken vorbei rauscht.
„Sieh an, noch einer, der mit mir spielen will", entgegne ich belustigt und drehe mich um. Vor mir steht ein Riese mit blauer Haut.
„Oh, der Haifisch, dem ich die Zähne ausgeschlagen habe. Dass du dich nochmal in meine Nähe traust ...", rufe ich erfreut aus. Komisch ... sonst bin ich nicht der Typ, der sich so schnell über etwas freut. Noch dazu müsste ich genervt sein. Das ist diese Woche schon das dritte Mal, dass einer von denen auftaucht, um mich zu holen.
„Befehl ist Befehl. Außerdem habe ich heute Verstärkung mitgebracht", meint er und verweist hinter sich. Aus seinem Schatten tritt eine deutlich kleinere Person, die dennoch größer ist als ich, mit dunklen Haaren und emotionslosem Gesichtsausdruck.
„Ach, macht euch keine Mühe. Heute habt ihr euren Glückstag. Ich komme kampflos und ohne Widerstand freiwillig mit euch."
„Woher der plötzliche Sinneswandel?", fragt die kleinere Gestalt kalt und misstrauisch. Erst jetzt bemerke ich, wer ihn da begleitet: es ist Sasukes älterer Bruder Itachi. Entgegen seiner kühlen Stimme, mustert er mich interessiert mit seinem Sharingan.
„Wenn ihr mir auf den Wecker geht, kann ich euch ohne Gewissensbisse einfach umlegen. Sollte ich zu lange bleiben, passiert das ohnehin. Ich habe also nichts dabei zu verlieren. Außerdem ... ich möchte nicht gegen einen Uchiha kämpfen müssen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 05, 2016 ⏰

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