Kapitel 7

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„Entschuldige Naruto. Ich bin noch neu hier und daher etwas unsicher. Deswegen bin ich noch so schreckhaft. Ich wollte dich nicht verletzen. Tut mir leid.", entschuldige ich mich verlegen und krame einen Verband aus meiner Gürteltasche hervor.

Wenn man, so wie ich, allein auf Reisen ist, sollte man - nur für alle Fälle - Verbandsmaterialien mit sich führen.

„Echt jetzt, ist nicht so schlimm! Du bist schließlich erst heute hierher gekommen.", entgegnet dieser nur grinsend, als ich den Verband um die Wunde binde.

„Trotzdem verhalte ich mich schon am ersten Tag wie ein Elefant im Porzellanladen.", meine ich reuig und verziehe wohl mein Gesicht zu einer sehr ernsten Miene, denn kurz darauf beginnt Naruto lauthals zu lachen.

„Hey, hast du Hunger? Ich lade dich auf eine Nudelsuppe ein. Echt jetzt! Dann können wir noch ein bisschen reden.", fragt er, als er sich wieder beruhigt hat.

Ich stimme zu und wir bestellen jeder eine Suppe. Er hat anscheinend eine Vorliebe für Nudelsuppen mit Miso-Geschmack, da er 'das übliche' bestellt.

Wir essen und unterhalten uns etwas dabei.

„Was wolltest du eigentlich hier in Konoha? Du siehst nicht wirklich wie ein Ninja aus", erkundigt er sich mit vollem Mund.

Ich starre in die Schüssel, die vor mir steht, und überlege. Soll ich ihm sagen, dass ich kein Zuhause mehr habe oder besser nicht? Er hat mir eine Nudelsuppe ausgegeben. So ein schlechter Kerl kann er also nicht sein. Die genauen Umstände muss ich ja auch nicht unbedingt Preisgeben.

„Eine neue Chance", sage ich schließlich. „Ich habe kein Zuhause mehr. Mal sehen, wie lange ich hier bleiben kann."

„Ich kenne das Gefühl, allein zu sein. Echt jetzt", gibt er mir mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in seiner Stimme zu verstehen. „Ich habe meine Eltern nie kennengelernt."

Ich seufze. „Meine Mutter starb vor mittlerweile zwölf Jahren. Damals war ich vier. Meinen Vater kenne ich nicht. Im gesamten Haus habe ich nie auch nur ein Bild von ihm gesehen. Unsere Haushälterin sagte mal zu mir, er wäre noch vor meiner Geburt verschwunden und würde wohl mit zwielichtigen Personen zusammen arbeiten. Ich glaube, er weiß nicht mal, dass es mich gibt", beichte ich mit einem etwas traurigen Lachen und trinke meine Suppe aus.

„Irgendetwas an dir erinnert mich schwer an Sasuke. Echt jetzt!", erwidert Naruto, in seine Suppe schauend.

„Kann sein ...", sage ich nur knapp. Wäre nicht verwunderlich, wenn ich Sasuke, wenigsten etwas, vom Äußeren ähnele. Meine braunen Haare habe ich zwar von meiner Mutter, ansonsten sehe ich wohl eher meinem Vater ähnlich. So wurde es mir jedenfalls gesagt. „Ich bin im übrigen wirklich kein Ninja. Zumindest nicht offiziell. Trotzdem verdiene ich mir als Ninja meinen Lebensunterhalt. Auch habe ich nie eine Schule besucht."

„Wie? Dann kannst du denn auch weder lesen noch schreiben?", fragt Naruto erstaunt.

„Unsere Haushälterin hat mir viel beigebracht. Eigentlich nahezu alles, was ich nicht aus Büchern gelernt habe ... Setzt voraus das man lesen kann, oder?"

Naruto nickt, schlürft seine Suppe aus und zahlt die Rechnung. Dann machen wir uns wieder auf den Weg.

„Komm mich doch morgen mal besuchen. Echt jetzt! Ich will dich meinen Freunden vorstellen und dir die Stadt zeigen", sagt Naruto, bevor wir uns verabschieden.

„Ich frage mich zu dir durch. Muss aber früh gleich erst mal zum Hokage", entgegne ich und verabschiede mich höflich, so wie ich es gelernt habe.

Zuhause angelangt verstaue ich den Einkauf in der mir eigenen Unordnung. Anschließend stelle ich mich kurz unter die Dusche und lege mich schlafen.

Erstaunlich schnell schlafe ich ein, was wohl daran liegt, dass es so ein anstrengender Tag war.

Ich wache früh auf. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es halb sieben ist. Ich stehe auf und mache mir gemütlich ein kleines Frühstück.

Halb acht bin ich soweit und begebe mich auf den Weg zum Hokage.

Dort werde ich auch schon sehnsüchtig erwartet und gleich zusammen geschrien, was mir denn einfiele, erst so spät aufzutauchen.

„Entschuldigen Sie, Hokage-sama. Ich konnte nicht wissen, wann bei Ihnen früh ist."

„Genug davon! Ich teile dich heute einem Team zu. Das einzige unterbesetzte ist das Team um Sensei Kakashi. Sie werden mit deinem Erbe schon zurechtkommen. Sie hatten ehemals Sasuke Uchiha als drittes Mitglied. Und jetzt: RAUS HIER!", brüllt sie mir entgegen und ich mache mich eilig auf den Weg.

Der Falsche UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt