Der Falsche Uchiha

Kapitel 10

Ich stehe auf. Jammern hat noch nie geholfen. Machen wir noch einen Spaziergang, bevor wir schlafen gehen.

Ich stehe schon in der Tür, als mir auffällt, dass ich mein Katana nicht dabei habe. Ohne gehe ich nicht aus dem Haus. Ich mache kehrt und sehe zufällig aus dem Fenster. Da sitzt doch jemand auf dem Baum und beobachtet mich! Na dir werde ich's zeigen. Ich ziehe die Vorhänge provokant zu und beginne meinen Spaziergang. Dieser muss mich natürlich an dem Baum vorbei führen, nein, neugierig bin ich gar nicht, doch sitzt hier schon keiner mehr.

„Hm ... er ist weg. Wie lange will er mich noch verfolgen? Er scheint mich jeden Tag zu beobachten", denke ich laut für mich.

„Wer?", fragt jemand plötzlich hinter mir, sodass ich glaube, mein Herz rutscht mir in die Hose. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, bewegt sich mein Körper von ganz alleine, wobei ich den vermeintlichen Angreifer mit meinem Katana verletze.

„NARUTO! Hatte ich mich denn nicht klar genug ausgedrückt?!", schimpfe ich, als ich die Person identifiziere. Zwei Mal denselben binnen kürzerer Zeit verletzt ... da werde ich hier bestimmt nicht Heimisch, wenn ich schon keinem mehr traue.

„Ich war zufällig in der Gegend. Echt jetzt!", entgegnet Naruto, offensichtlich lügend.

„Lüge! Zwecklos bei mir. Und nun lass mich in Ruhe."

„Sag mir wenigstens, warum! Echt jetzt! Wir sind ein Team."

„Teams sind für mich ohne Bedeutung. Entweder sie stehen mir im Weg, oder ich verletze sie unabsichtlich. Reicht dir das?", werfe ich ihm beleidigend an den Kopf, wende mich wütend von ihm ab und gehe ein paar Schritte weit.

„Du bist ihm sehr ähnlich ...", murmelt Naruto leise, dennoch für mich verständlich vor sich hin.

„Ich will nur nicht sehen, wie jemand meinetwegen verletzt wird. Deshalb ... muss ich diesen Weg ganz allein gehen, verstehst du?", sage ich kalt aber deutlich freundlicher als zuvor.

Bevor Naruto noch etwas dazu sagen kann, verschwinde ich um die nächste Ecke. Zweifel überkommen mich. Ich hätte vielleicht doch nicht so einen abschätzenden Tonfall anschlagen sollen.

„Ach was, der fängt sich wieder", sage ich mir, und setze meinen Spaziergang fort. Leider finde ich an dem, was ich sehe, keinen rechten Gefallen. So kehre ich entmutigt in mein Heim zurück. An der Tür klebt ein Zettel.

Ich nehme ihn mit hinein, wo ich mir in der Küche Licht mache, um die Krakelei darauf zu entschlüsseln.

Dann war er es wirklich. Die Handschrift ist dieselbe wie sonst auch. Das M sticht besonders hervor, Irrtum ausgeschlossen.

Ich versuche zu lesen, was geschrieben steht. Wie üblich steht kein Name darunter. Und wenn, dann kann ich ihn nicht entziffern, so wie den Rest ... wüsste nur zu gern, wer mich da beobachtet. Scheint jedenfalls zu viel Zeit zu haben.