„Alles in Ordnung bei dir?", fragt mich Sakura sanft.
Ich lächele und schüttele dabei leicht mit dem Kopf. „Schon OK. Ich habe mich nur an etwas Unschönes erinnert", entgegne ich beruhigend. „Die Vergangenheit liegt hinter mir, also muss ich endlich lernen, damit abzuschließen. Ich will nicht, dass das Gleiche wieder passiert, deshalb werde ich gehen müssen. Außerdem kann ich meinen Vater nur finden, wenn ich weiter durch die Lande ziehe. Er kommt sicher nicht von selbst zu mir. Hat er doch wahrscheinlich nicht einmal ein Ahnung, dass es mich gibt."
Betrübtes schweigen breitet sich im Raum aus. Jeder der drei scheint für sich über das gerade erfahrene nachzudenken.
Die Stille stört mich dann doch. Einer Idee folgend stehe ich vom Tisch auf und biete meinen Gästen etwas zu trinken an. Diese nehmen gerne an und Sakura hilft mir beim Zubereiten des Tees. „Mal unter uns, das erklärt deine Reaktion schon irgendwie", greift Sakura das Gesprächsthema wieder auf.
Ich tue so, als forderte die Zubereitung des Tees zwingend meine ungeteilte Aufmerksamkeit und vermeide es, sie anzuschauen. „Ich vergraule lieber die Leute, die ich gut leiden kann, als dass ich sie nachher noch verletze."
„So wirst du deinen Vater aber auch nicht finden."
„Wie auch? Ich weiß weder, wie er aussieht, noch kenne ich einen Namen oder habe auch nur den geringsten Hinweis auf seinen Verbleib. Die verzweifelte Suche nach meinem Vater ist mein Lebensinhalt. Sollte ich ihn finden, wäre es mit mir wahrscheinlich alsbald zu Ende. Mein Ziel hält mich am Leben."
„Deine Einstellung ähnelt der von Sasuke stark. Er hatte auch nur immer sein Ziel im Kopf."
„Wo wir auf ihn zu sprechen kommen: Mir ist, glaube ich, eingefallen, wo ich mich mit ihm angelegt habe. Das war gar nicht lange nachdem man mich aus Suna gejagt hatte."
Ich bringe die Tassen und die Kanne auf einem Tablett ins Wohnzimmer zu den anderen.
„Hier. Lasst ihn euch schmecken."
„Du sagst also, dein Vater weiß unter Umständen gar nicht, dass du ihn suchst?", fragt mich Sensei Kakashi.
„Schon möglich. Unsere Haushälterin, die mich aufgezogen hat, meinte, er sei nur für ein paar Tage geblieben. Daher ist nicht zu erwarten, dass er von mir weiß", antworte ich.
„Vor drei Jahren starb sie nach einer langen Krankheit. Also bin ich losgegangen, auf der Suche nach meinem Vater. Seit dieser Zeit werde ich verfolgt. Von meiner Heimat nach Kumo, von da nach Kiri, Ame, Iwa, Suna und schlussendlich bin ich hier gelandet. Ich habe einmal den gesamten Kontinent bereist. Immer mit meinem Verfolger an den Fersen, der mir jeden Tag einen solchen Brief schreibt. Er muss zu viel Zeit haben."
„Der schreibt aber auch merkwürdig. Echt jetzt!", meint Naruto entnervt, als er die Zeilen zu entziffern versucht. „Selbst mit Sharingan kann ich lediglich meinen Namen entziffern.", gebe ich kleinlaut zu.
„Der hat aber auch eine Sauklaue", bekräftigt Sakura die Beschwerden über den Brief.
„Wenn ich es wenigstens lesen könnte. Dann wüsste ich vielleicht auch, warum er mich verfolgt." „Könnte es dann nicht jemand sein, den du kennst und der versucht, dich aufzuheitern. Du sagtest doch, es habe nach dem Tod der Haushälterin angefangen", meint Kakashi mit ernstem Gesicht. „Meine einzigen Bekannten aus meiner Heimat waren meine Mutter, die Haushälterin selbst und deren Nichte Kazu. Ich habe viel Zeit mit Kazu zusammen beim Training im Garten verbracht. Meine Mutter und unsere Haushälterin sind tot, von Kazu habe ich das letzte Mal etwas gehört, kurz nachdem sie umgezogen war. Da war ich ... sechs oder so. Keine Ahnung, wo die sich herumtreibt. Aber es ist auf keinen Fall ihre Handschrift."
„Echt jetzt! Ist es dann vielleicht dein Vater?", wirft Naruto ein.
„Möglich! Aber dann wirft sich mir die Frage auf, wieso er mich nicht besuchen kommt, wenn er doch schon so nahe an mir dran ist."
„Seltsam ist das ganze allemal", pflichtet Sakura mir bei. „Hast du deinen Verfolger denn schon einmal gesehen?"
„Nein, er kommt erst, wenn ich schlafe oder es draußen bereits dunkel ist, dann beobachtet er mich aus einiger Entfernung, sodass ich ihn nur als Schatten sehen kann. Wenn ich dann versuche, mit ihm zu reden, verschwindet er so schnell wie er auftaucht. Deshalb sind auch im ganzen Haus die Vorhänge geschlossen. Ich hoffe, dass er es irgendwann aufgibt."
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Der Falsche Uchiha
RomanceEs ist eine Fangeschichte, zur Serie Naruto, von Masashi Kishimoto, mit Namen 'Der Falsche Uchiha'. Dabei geht es um ein Mädchen namens Midori Saigon, die schon sehr früh ihre Mutter verlor und nun auf der Suche nach Ihrem Vater durch alle Länder...