Während ich den Gang so entlang stürme, bereue ich wieder einmal so die Beherrschung verloren zu haben. Was hatte dieser Mann-Elb-Feuerdrache nur an sich das ich mich so vergessen konnte? Soll er doch mit diesen Elbinnen treiben was er will. Um meinen Frust Raum zugeben laufe ich in Richtung des Trainingsbereichs. Glücklicherweise hatte ich mich heute früh für eine Hose entschieden, so musste ich mich jetzt nicht auch noch einmal umziehen und konnte meinem Frust gleich an einem der Elben beim Training auslassen. Mein Opfer war ein junger etwas unerfahrener Elb, der schon ganz schön zu kämpfen hatte mit meinen heftigen aber kontrollierten Hieben. Es wurde ihm bald zu viel und er bat mich um eine Pause, die ihm gewähre.
Jetzt wo ich nicht mehr so von Wut verklärt war achte ich wieder auf meine Umwelt und bemerke, dass ich beobachtet werde. Thranduil stand am Rand und mustert mich skeptisch. "Nimm dir doch ein Schwert und wir wagen es?", sage ich zu ihm mit einem auffordernden Blick. Er schreckt aus seinen Gedanken und sieht mich kurz verwundert an. "Wie lang ist es her das wir nicht mehr zusammen trainiert haben, Liebster? Nimm dir doch bitte ein Schwert.", fordere ich ihn erneut auf. Seine Augen blitzen und er legt grinsend seinen langen Mantel ab, um sich besser zu bewegen. Nachdem er sich ein Schwert gegriffen hat, kommt er auf mich zu. Wir umkreisen uns wie zwei lauernde Raubtiere und ich sehe in Thranduils Augen die Freude. Mir geht es genauso. Ein Kampf mit ihm ist immer eine Herausforderung und nicht vergleichbar mit dem was ich mit dem Elb zuvor gemacht habe. Thranduil deutet mit einer galanten Bewegung einen Hieb zur linken Seite an, ich pariere diesen Schlag und gehe ebenfalls in die Offensive. Er pariert und konter sofort. So um einander kreisend und aufeinander einschlagend erhört sich unser Tempo immer mehr. Ein kraftvoller Hieb von Thranduil schlägt mir das Schwert fast aus der Hand und bringt mich aus dem Konzept. Ich stolpere ein paar Schritte zurück und Thranduil der meine Schwäche sofort ausnutzt bombardiert mich gleich mit zwei weiteren Schlägen, die ich nur mit Mühe parieren kann. Aus der Gewissheit heraus das ich unterliege, springe ich ihm entgegen und werfe ihn um. Überrascht lässt er das Schwert fallen und muss unwillkürlich lachen. Ich lasse das Schwert sinken und sehe ihn triumphierend an. "Das hatte ich nicht kommen sehen", sagt er lachend und betrachtet mich auf ihm sitzend. Ich grinse über das ganze Gesicht und sage, "Gewonnen." "Aber nur mit unfairen Mitteln", meint er empört," einigen wir uns auf ein Unentschieden." "Nein, ich habe ganz klipp und klar gewonnen. Ich meine du bist entwaffnet und ich habe dich fixiert. Das ist kein Unentschieden, dass ist ein ganz klarer Sieg." "Ach, wenn das so ist", sagt er belustigt und dreht uns einfach um," so jetzt sieht es schon ganz anders aus." Während er das sagt, schiebt er das von mir gerade fallen gelassene Schwert zur Seite, aus meiner Reichweite. "Unentschieden", biete ich ihm schief grinsend an. Er lacht gelöst auf und alles in seinem Gesicht sagte Triumph. Er beugt sich langsam zu mir herunter und flüstert mir zu, "sage ich doch." Dann küsst er mich mit solch einer Leidenschaft das ich nach Luft schnappen muss. Ich weiß nicht, wann er mich das letzte Mal so geküsst hat und das auch noch in aller Öffentlichkeit. Ich verbannte die aufkommenden Gedanken und wollte es einfach nur genießen. Den dunklen brennenden Blick, der uns aus dem Schatten zu geworfen wurde bemerkte keiner von uns.
Nach diesem Ereignis verschwendete ich kaum noch einen Gedanken an Smaug. Thranduil und haben an diesem Nachmittag noch zusammen zu Abend gegessen und sind dann mit einer Flasche Wein in unser Gemach verschwunden.
Als ich meine Augen aufschlug begrüßte mich sehr helles grelles Tageslicht, beziehungsweise fühlte sich das Sonnenlicht sehr sehr grell an. Ich rollte mich zur Seite, um dem Licht zu entgehen und stieß dabei gegen Thranduil, der sich brummend zu mir drehte und mich belustigt anschaute. "Was tust du da", bekomme ich mit sexy tiefer Morgenstimme zu hören, die mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Ich fliehe vor dem Sonnenlicht, das mir gleich meinen Liebsten nehmen wird." "Die Sonne kann da nichts dafür", sagte er belustigt und zog mich noch näher zu sich. Ich drehte mich so das ich besser auf seiner nackten Brust liegen konnte und murrte als Antwort. Er lachte leise und fuhr mir über den Rücken und bescherte mir noch mehr Gänsehaut. Ich schaute zu ihm hoch und sehe ihn zufrieden lächeln. "Woran denkst du gerade?", frage ich ihn. "Daran wie sehr ich das doch vermisst habe, dich nackt neben mir und das ich heute alle Pflichten ignorieren werde und bei dir bleibe." Ich grinse und kuschel mich noch näher an ihn und schließe die Augen zufrieden wieder.Wir liegen so eine Weile nebeneinander bis ein lautes knurrendes Geräusch die gemütliche Stille durchreißt. "Hast du Hunger?", frage ich ihn. "Ja, anscheinend ist das der Fall", lacht Thranduil, " ich werde uns mal etwas Essbares besorgen." "NEIN," kreische ich scherzhaft und halte ihn fest, als er Anstalten macht aufzustehen," Du kannst mich jetzt nicht verlassen." Er versuchte mich halbherzig abzuschütteln, doch ich ziehe ihn noch näher zu mir, was ihn noch mehr zum Grinsen bringt. "Elayoé, bitte wir müssen etwas essen, vor allem ich." Ich lasse ihn widerwillig los und folge ihm mit den Augen. Als er fast an der Tür ist meine ich, "willst du dir nicht was anziehen?" "Nein, warum sollte ich?" "Na ja, bevor dir die weiblichen Bediensteten noch alle Reihenweise umfallen oder gar auf die Idee kommen mich in deinem Bett zu ersetzten wäre es mir schon lieber," erläutre ich meine Bedenken. "Reihenweise umfallen also?", fragt Thranduil belustigt. "Ja, das ist eine Möglichkeit." "Na dann, reich mir mal etwas zum Anziehen rüber," meint er nur an Ort und Stelle stehen bleibend. Widerwillig verlasse ich das warme und weiche Bett und laufe zum Schrank. Heraus nehme ich eine Hose und einen Morgenmantel. Damit gehe ich zu Thranduil und stelle mich vor ihn, hinter mir die Tür. Ich reiche ihm die Hose und den Mantel und er zieht sie auch sofort an. Dann schmiege ich mich an ihn und genieße seine Wärme, bevor ich mich von ihm löse und noch einmal leidenschaftlich küsse. Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und ein sichtlich betrunkener Smaug betritt das Zimmer, mit ihm zwei angeheiterte Elbinnen. "Willkommen in meinem Zi...", lallt er den beiden entgegen und unterbricht als er uns erblickt. Wir starren die drei Völlig erschrocken und erstarrt an. "Huch... ist doch nicht mein Zimmer...", sagt er leicht schwankend. Die zwei Elbinnen wirken auf einmal nüchterner und stehen etwas verschreckt in der Tür. "Verschwindet", fuhr Thranduil sie an. Die beiden gehorchten augenblicklich. Nur Smaug stand noch im Raum und starrte mich unverhohlen an. Sein brennender Blick jagte mir einen Schauer über die Haut. Er mustert mich von Kopf bis Fuß und sein Blick zeigte, dass ihm gefiel, was er da sah.
"König, müsste man sein", sagt breit grinsend. "Wie bitte?", fragt Thranduil knurrend und mit einer Wut in der Stimme, die ich selten zuhören bekam. "König müsste man sein...dann hätte man auch so ein riesiges Gemach", wiederholte Smaug seine Aussage und schaute sich dabei um Raum um. Sein Blick blieb kurz am Bett hängen und wandert damm weiter zu Thranduil und mir. Er blickt Thranduil ganz unverfroren ins Gesicht. "Verschwindet aus meinem Zimmer und schlaft euren Rausch in eurem eignen Bett aus", knurrte Thranduil erneut. Smaug dreht sich um und wankt aus dem Zimmer. Ich erschaudere, plötzlich ist mir die Kälte, die im Raum herrscht bewusst und ich vermisse schmerzlich die ungezwungene Stimmung, die jetzt wie weggeblasen ist. Thranduils Gesicht ist nur eine starre Maske, sein Blick ist starr und er wird erst auf mich aufmerksam, als ich ihn berühre. "Liebster...?"
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Beauty and the Beast (Smaug FF)
FanfictionEine Elbin streift allein über das Schlachtfeld, auf dem vor kurzem noch die Schlacht der Fünf Heere tobte. Sie hat ihr Schwert verloren. Eigentlich ist das ein recht unsinniger Grund, um zurückzukehren da, doch ihr Volk schon fort ist. Doch gerade...