Kapitel 10

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Kurz nach Mittag komme ich pünktlich in Hannover an und werde schon von Jessica vor dem Haus erwartet. Ich freue mich sehr sie wiederzusehen. Die Wohnung von Chris und Jessica liegt im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses. Jessica entschuldigt sich das sie mir nur das Sofa zum schlafen anbieten kann und sagt das die Wohnung nichts besonderes ist. Ich finde die Wohnung toll. Die Wände im Flur sind über und über mit Fotocollagen von Chris, Ihr, ihren Freunden und ihrer Familie zugehängt. In einem aktuellen Rahmen finde ich sogar ein Bild von mir beim Rock am Ring. Vom Flur aus kommt man rechts in ein kleines Badezimmer. Es ist Knallpink gestrichen. Jessica wollte unbedingt ein pinkes Zimmer haben, aber Chris hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt. Als sie an ihrem letzten Geburtstag nach Hause kam, war das Badezimmer pink. Ich fand das sehr süß von Chris. Um die Dekorationen hat sich Jes dann selber gekümmert und Teppiche, Seifenspender, Mülleimer und sogar der Fön passen sich perfekt dem Ton der Wand an. Gegenüber vom Bad war das Schlafzimmer. Hier herrscht ein helles grün an den Wänden vor und der dunkelgrüne Teppich sah aus wie eine Wiese. Die aufgeklebter Sonnenblumensticker an den Wänden unterstützen den Eindruck noch. Die sonnengelben Gardinenschals umspielen die mit Blumentöpfen voll gestellten breiten Fensterbänke. Im Wohnzimmer sind die Wände bis zur Hälfte in einem hellem Beige gestrichen. Die breite, dunkelbraune Couch steht einer ebenso braunen Anbauwand gegenüber und läd mit dutzenden Kissen in allen möglichen Größen und Formen zum kuscheln ein. Auf dem Boden liegen kleine rote Teppiche auf dem hellem Laminat. Vom Wohnzimmer aus kann man die Küche betreten. Sie ist zwar sehr schmal, hatte aber alles was eine Küche brauchte. Neben die Küchenzeile passte sogar noch ein kleiner Tisch unter das Fenster am Ende des Raumes. Wir setzen uns im Wohnzimmer auf das Sofa und ich versichere Jess das es überhaupt kein Problem für mich ist darauf zu übernachten. Da Chris noch bis zum Abend in der Autowerkstatt ist in der er arbeitet, entscheiden Jessica und ich uns dafür in der Stadt etwas essen zu gehen. Unterwegs frage ich sie ob sie Lust hat mir dabei zu helfen ein Kleid für den Abiball nächstes Wochenende zu finden.

„Ohja, gerne. Ich weiß auch schon wo wir fündig werden könnten!" ruft sie erfreut aus. Und so laufen wir eine Stunde später an ettlichen Kleiderreihen entlang und Jessica zieht ein Kleid nach dem anderen hervor, mit den Worten: „Das musst du unbedingt anprobieren!"

Ich bin froh das Jes mir hilft. Seit ich selber über die Art meiner Kleidung entscheiden konnte, hatte ich kein Kleid mehr angezogen und war hoffnungslos überfordert. Ich wusste nur das ich nichts buntes wollte und tendierte zu den helleren beige und brauntönen. An der Kabinenwand hängen nun also alle Kleider die nur annähernd den beiden Farbtönen entsprechen und warten darauf von mir angezogen zuwerden. Ich stecke gerade halb in Kleid Nummer vier als mein Handy eine ankommende Nachricht meldet.


Kai: Bist du gut angekommen in Hannover?


Ach verdammt, ich hatte vergessen meinem Bruder zu schreiben das ich heil angekommen bin. Ich weiß doch das er sich immer gleich Sorgen macht und keine Ruhe hat wenn ich mit dem Auto unterwegs war. Wenn es darum ging sich Sorgen um mich zu machen, stand er Jack an nichts nach.


Ich: Ja bin ich, entschuldige das ich nicht geschrieben habe. ): Jess und ich waren schon was Essen und ich befinde mich momentan in der Kleiderhölle. Blöde Kleiderordnung beim Abiball.


Kai: Entschuldigung angenommen, aber das nächste Mal lege ich dich übers Knie! Freue mich schon sehr dich im Kleid zu sehen. Gruß an Jessica.


Ich: Richte ich aus. Grüß du bitte auch alle ganz lieb von mir und bringt die Halle zum beben heute Abend.

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