Festival Sommer

Kapitel 12

Als wir am Sonntag morgen wach werden, ist Kai schon dabei den Frühstückstisch zu decken.    „Guten Morgen die Herrschaften, ich hoffe sie haben gut geschlafen?" fragt er nun grinsend zum Sofa herüber. Ich erhebe mich, gehe auf ihn zu und drücke ihn kurz an mich.

„Ja, sehr gut." sage ich lächelnd zu ihm. Jack ist ebenfalls herübergekommen.

„Dem kann ich mich nur anschließen." sagt er, legt seine Hände von hinten an meine Hüfte und küsst mich in den Nacken. Ein wohliger Schauer durchläuft meinen Körper und ich muss mich an ihn lehnen, weil meine Beine mich mal wieder nicht länger tragen wollen.

„Ich geh mal Brötchen holen, wenn ich wieder komme sitzt ihr brav am Tisch, verstanden?" sagt Kai und sieht uns tadelnd an, bevor er, immer noch grinsend, das Haus verlässt. Jack dreht mich zu sich herum und küsst mich wieder. So wird das nichts mit brav an den Tisch setzen.

„Wir sollten lieber tun was Kai sagt, nachher verbietet er mir noch den Umgang mit dir." nuschle ich zwischen dem Kuss hervor. Jack hat ein Einsehen und gibt mich widerwillig frei. Ich gehe in mein Zimmer und ziehe mich an.

Als ich fertig angezogen aus meinem Zimmer komme, ist Kai schon wieder zurück und sitzt mit Jack am Frühstückstisch. Es ist das pure Glück was mich durchströmt, als ich die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben dort sitzen sehe, in dem Wissen, das sie mich genauso sehr lieben wie ich sie. Ich lege Jack kurz meine Hand auf die Schulter, als ich an ihm vorbeigehe, um mich zwischen ihm und meinen Bruder an den Tisch zu setzen. Er ergreift sie kurz mit seiner und küsst meine Fingerspitzen.

„Und, was stellen wir heute an?" frage ich die beiden, während ich mich auf den Stuhl niederlasse. „Mit der Erlaubnis deines Bruders, werde ich dich heute entführen." sagt Jack vor Vorfreude strahlend.

„Ist das in Ordnung Kai? Wir können auch zusammen was unternehmen." besorgt sehe ich meinen Bruder an, ich will auf keinen Fall das er sich versetzt fühlt. Wir kennen uns doch erst so kurz und müssen noch so viel verlorene Zeit nachholen.

„Schon gut Schwesterchen, so kann ich mich ruhigen Gewissens mit Lisa verabreden."

„Also hab ich doch richtig gelegen und da geht was zwischen Euch!" Grinsend boxe ich ihm gegen die Schulter.

„Aua!" Er tut empört und reibt sich, ein grinsen nicht verkneifen könnend, die getroffene Stelle. Ich wende mich an Jack.

„Was hast du dir denn gedacht, was du mit mir anstellen möchtest?"

„Das ist eine Überraschung...ich..." Das Klingeln seines Handys unterbricht ihn. Nach einem kurzen Blick auf das Display, schaltet er es aus und wirft es auf den Tisch. Wieder sehe ich diesen gequälten Ausdruck in seinen Augen, bevor er mich lächelnd ansieht und weiterspricht.

„Dieser Tag gehört nur uns, gleich nach dem Frühstück fahren wir los. Okay?" Es gefällt mir nicht, ständig diesen Schatten in seinen Augen zu sehen. Was ist nur los mit ihm? Eigentlich hatte ich ihm sagen wollen, das ich Überraschungen überhaupt nicht leiden kann, denn ich bin viel zu neugierig dafür, aber das tue ich nicht. Ich wollte keinen Schatten mehr sehen, er soll so glücklich sein wie ich.

„Wo auch immer du hin gehst, ich bin dabei." Mit diesen Worten beuge ich mich zu ihm hinüber und küsse ihn zart auf seine weichen Lippen.

Nachdem ich mich vergewissert habe, das Kais Date mit Lisa steht, lasse ich mich von Jack aus der Wohnung ziehen. Eifrig und aufgeregt wie ein kleiner Junge zieht er mich an der Hand durch das Treppenhaus. Im Erdgeschoss bleiben wir allerdings nicht stehen, es geht in den Keller, von wo aus man in eine geräumige Tiefgarage kommt. Ich wusste bisher gar nicht das die existierte.