{Kapitel 10}

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[Namjoon P.O.V]

Der gestrige Tag war nicht so scheiße wie ich ihn erwartet habe. Er war sogar ganz angenehm. Und das Essen erst. Wenn man sich in Essen verlieben könnte, wäre ich das jetzt. Korean Knife Noodles liebe ich ja sowieso schon, aber wie er sie gemacht hat, habe ich sie noch nie gegessen. Ich rolle mich fürs Erste gehe ich duschen. Ich hatte gestern Abend keine Lust mehr und ich habe jetzt noch Zeit, da es erst 7 Uhr ist. Warum bin ich so früh wach? Egal, so habe ich mehr Zeit. Ich bahne mir einen Weg ins Badezimmer. Vielleicht sollte ich Seokjin beauftragen mein Zimmer aufzuräumen. Ich schmunzle. Ich glaube, er würde direkt wieder rückwärts mein Zimmer und dann das Haus verlassen.

Ich springe unter die Dusche und lasse mir heute etwas mehr Zeit. Ich denke über gestern nach. Über das Lernen, über das Essen von Seokjin. Darüber, dass wir heute wieder zusammen lernen. Oder eher, dass ich erkläre und er mir zuhört. Über seine Augen, die irgendwie immer ehrlich schauen. Keine Ahnung, warum ich immer wieder an seine Augen denke. Das sind normale Augen eines Mannes.

Ich brauche dieses Mal viel länger mit dem Duschen. Fast 40 Minuten. Aber ich bin sauber. Und ich habe immer noch Zeit. Und früher auftauchen bei ihm will ich nicht. Dann kommt das ja rüber, als hätte ich Freude an der Nachhilfe. Und das habe ich nicht! Na gut.. Vielleicht ein bisschen. Aber das liegt am Essen!

Da ich jetzt 1 Stunde einfach nur rumgesessen habe, schnappe ich mir meine Tasche, ziehe mir Schuhe und Jacke an und mache mich schon auf den Weg. Ich hoffe, er ist schon wach.

An dem Wohnhaus angekommen, schaue ich auf die Uhr. 8:30 Uhr. Okay, dann warte ich noch 30 Minuten. Ich setze mich auf die Mauer, die das Haus von der Straße trennt und schaue auf mein Handy. Es kam eine E-Mail von Minwoo. Mal schauen, ob ich nicht doch wieder einen Auftrag habe. Wobei.. Vielleicht wäre es doch besser, keinen zu haben. Ich bin nicht scharf darauf, Sana die ganze Zeit am Arsch kleben zu haben. Im Augenwinkel sehe ich wie sich in einem der oberen Stockwerke eine Gardine bewegt. Ich werde also beobachtet. Von wem? Der wird mich kennen lernen. Aber nicht jetzt. Ich zähle die Stockwerke. Es ist unter dem von Seokjin. Ich werde ihn nachher mal fragen, wer da wohnt. Ich öffne die E-Mail und scrolle runter. Hoseok hat einen Auftrag bekommen. Oh und Taehyung auch. Dann muss ich doch einen bekommen haben. Ich scrolle so weit bis alle Aufträge, die unter dem Nachnamen Kim stehen, durchgelesen habe. Nichts. Mein Name steht nicht dabei. Vielleicht ganz gut so. Hab ich Ruhe vor der Vogelscheuche.

Ich bekomme nicht mit, wie jemand die Haustür des Hauses öffnet. „Warum bist du schon so früh da?" Ich schrecke von meinem Handy hoch und drehe mich um. Dort steht Seokjin, der wohl gerade erst aufgestanden ist. Ich mustere ihn. Er trägt ein Disney Shirt. Süß. Dazu eine normale graue Jogginghose. Außerdem hat er nur Socken an. „Ich.. Ehm.. Ich war so früh wach und dachte ich warte einfach bis 9 Uhr hier. Bist du eben erst aufgewacht?" Ich sage einfach mal die Wahrheit, das ist das Beste. Seokjin reibt sich die Augen. „Ich hab verschlafen. Meine Nachbarn haben mich geweckt, weil sie dich haben hier vorne sitzen sehen." Seine Nachbarn? „Wohnen die eine Etage unter dir?" Er nickt. Alles klar. „Wie heißen die?" - „Sie gehen auch auf unsere Schule. Kim Himchan und Moon Jongup." Aha. Das Liebespaar also. Naja, jetzt muss ich nicht mehr draußen hocken. Wobei ich ihn nicht unbedingt beim Duschen stören möchte. „Komm mit rein." Ich bin noch in Gedanken versunken als er das sagt und wieder rein geht. Ich nehme meine Tasche, stecke mein Handy wieder in die Hosentasche und laufe Seokjin, der etwas langsam ist, hinterher. Auf der Treppe laufe ich immer in Höhe seines Arsches. Normalerweise wäre ich ja jetzt angeekelt, aber der Anblick ist nicht unbedingt der Schlechteste. Warum denke ich eigentlich so? Egal. Er kann meine Gedanken ja nicht lesen. Gott sei Dank.

In seiner Wohnung angekommen, dreht er sich zu mir um. „Du kannst dich wieder ins Wohnzimmer setzen. Ich ziehe mir erst mal was anderes an und mache mir was zu frühstücken. Willst du auch was?" Er dreht sich weg und will gehen. „Wegen mir musst du dich nicht umziehen. Nein danke, ich habe keinen Hunger." Er schaut mich verwirrt an. Eigentlich ist eine Lüge, dass ich keinen Hunger habe. Aber das gebe ich nicht zu. „Was denn, Seokjin?" Er schaut mich immer noch verwirrt an. Dann schüttelt er den Kopf und geht in die Küche. Ich folge ihm. Was soll ich denn auch im Wohnzimmer alleine hocken? In der Küche setze ich mich wieder auf den Stuhl, während Seokjin Frühstück macht. Ich beobachte ihn wieder, bis er mir eine Brötchenhälfte hinhält. Ich weiß nicht, ob ich die nehmen oder ablehnen soll. Allerdings wäre ablehnen wohl sehr unhöflich. Vor allem weil er mir was gibt, ohne dass ich überhaupt was wollte. Ich nehme sie an. „Danke." Das ist das einzige, was ich leise sage.

ABGEBROCHEN »Bulletproof« | NamJin [german fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt