{Kapitel 6}

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[Namjoon P.O.V]

Minwoo schaut mich erwartungsvoll an. „Was gibt es?" Ich schaue ihn weiterhin an. „Deine Tochter.." - „Ja?" Er grinst mich an. Was denkt er bitte von mir? Als ob ich so tief sinken würde und was von seiner Tochter will. „Also.. Heute als ich bei dem Haus angekommen und reingegangen bin.. Saß deine Tochter dort auf der Couch. Ich kenne die Familie, die dort wohnt und ich bin da eine Zeit lang jeden Tag aufgetaucht, also fiel es auch nicht auf, dass ich da war. Aber als ich gesehen habe, dass Sana da sitzt.." Minwoo schaut mich an als hätte ich gerade seine Tochter auf übelste Art und Weise beleidigt. Er hat wohl wirklich erwartet, dass ich seine Tochter heiraten will. Eww... Nein danke. Dann bin ich lieber Single. Oder schwul. Oder tot. Je nachdem was früher eintreten wird.

Minwoo braucht eine Zeit bis er sich wieder regt. „Du.." Er steht auf. Oh oh. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee war, aber jetzt ist es zu spät. Dann haut er mit den Fäusten auf den Tisch, so dass ich zusammen zucke. Oh oh. Jetzt habe ich wohl verschissen. „Minwoo?" - „Du wagst es, meiner Tochter so was anzuhängen?" Anzuhängen? Bin ich denn Lebensmüde? Das ist die Wahrheit. „Aber das ist die Wahrheit. Du kannst gerne bei dem Typen, der in dem Haus dort wohnt, fragen." Seine Tochter zu fragen ist reiner Unsinn. Die lügt eh nur rum so wie es ihr passt. Minwoo scheint aber die Idee, seine Tochter zu fragen, besser zu gefallen. Minwoo drückt auf einen Knopf und spricht in ein Mikrofon. „Sana! Komm sofort in mein Büro!" Das hört man wohl durch das komplette Haus. Eigentlich praktisch. Spart man sich Kraft und man schont die Stimme.

Es vergehen einige schweigsame Minuten zwischen Minwoo und mir. Mir ist es fast lieber, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte. Aber nein. So etwas Praktisches kann ich nicht. Die Tür öffnet sich. „Vater?" Sana kommt in den Raum. Als sie mich sieht, weiß sie nicht, ob sie sich freuen soll oder mich hassen soll. Es sieht nach einer komischen Mischung aus beidem aus.

Sie setzt sich auf den freien Stuhl neben mir und schaut ihren Vater an. Er schaut eine ganze Weile durch die Lücke, die zwischen uns beiden ist, hindurch bis er seine Worte findet. „Sana? Warst du vorhin bei Namjoon's Auftrag?" Sie schaut ihn empört an. Dies macht sie aber so schlecht, dass nicht einmal ihr Vater das glauben kann. Er nickt. Oder ist er doch so dumm? „Sana.. Wenn du wirklich da warst, sag mir die Wahrheit." Sie schaut immer noch empört. „Also Vater. Ich bitte dich. Warum sollte ich bei seinem Auftrag auftauchen. Ich weiß nicht einmal, was sein Auftrag ist und wo er dafür hin muss." Ich schaue sie an. So eine Schlange. Das gibt Rache. Minwoo nickt wieder. „Ja. Ich verstehe. Namjoon?" Er schaut mich an. Oh Gott. Bitte lass mich einfach nur träumen. „Ja?", frage ich doch etwas unsicher. Sana scheint das nicht zu bemerken, was nichts Neues ist, da sie sowieso dumm wie Brot ist. Allerdings hat Minwoo das wohl bemerkt. Er lächelt mich an. „Du hast doch nicht etwa gelogen?" Ich glaube es hackt wohl bei ihm. Ich lüge nie. Fast nie. Nur in bestimmten Situationen. Und das ist sicher keine davon. Ich stehe auf und rede mit fester Stimme weiter. „Nein! Ich kann gerne den Typen anrufen, der in dem Haus wohnt. Er war dabei, als sie erzählt hat, dass sie in dein Büro gegangen ist und die Unterlagen durchwühlt hat." Sana zuckt leicht zusammen, denn sie weiß, dass ihr Vater auf Beweise immer scharf ist. Minwoo schaut sie ruhig an. „Sana?" Ich setze mich wieder. Meine Aufgabe scheint sich wohl erledigt zu haben. Sehr gut. Sana schaut zum Boden. „Ja, es stimmt. Ich bin hier reingekommen als du kurz zur Toilette warst. Dann hab ich in den Unterlagen nachgeschaut und bin dann zu dem Haus gefahren." Minwoo schaut sie weiterhin ruhig an. Kann er sie bitte mal anbrüllen?

Es vergehen wieder einige Minuten bis sich Minwoo aus seiner Starre löst. „Sana.. Das ist wunderbar!" Ja, jetzt bekommt Prinzessin Ärger. Warte.. BITTE WAS!? Bin ich taub? Hab ich einen Tinnitus? Oder schlafe ich tatsächlich noch? Sana scheint genauso überrascht zu sein wie ich, denn sie schaut ihn verwundert an. Minwoo steht auf und umarmt seine Tochter. „In deinen Adern fließt also doch mein Blut! Ich bin stolz auf dich!" Was? Ich glaube, ich habe tatsächlich was an den Ohren. Ich hab schon gedacht, er findet das gut, was sie gemacht hat. Ich schaue Minwoo an. Er bemerkt meinen Blick und setzt sich wieder auf seinen Stuhl. „Namjoon. Ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, das Sana meine Tochter ist." Sana lächelt mich an. Mieses Weib. Ich schaue Minwoo mehr überrascht als freudig an. „Der nächste Auftrag, den ich für dich finde, werdet ihr zusammen machen." Was? „Oh ja Vater! Das wird toll!" Toll? Ich glaube, wir verstehen unterschiedliche Sachen unter toll. „Aber ich bin Einzelgänger. Mit anderen zusammen arbeiten ist nicht meine Art. Ich mag es nicht." - „Dann wirst du es lernen. Denn auch Sana muss lernen, wie sie sich bei Aufträgen verhalten muss." Oh Gott. Bitte erschießt mich jemand. Jetzt sofort. Oder lass jemand aus einem Schrank springen und ‚April April' rufen. Aber nichts dergleichen passiert. Minwoo scheint sich über die Idee zu freuen. Wehe er plant die Hochzeit von uns beiden. Dann begehe ich Selbstmord.

ABGEBROCHEN »Bulletproof« | NamJin [german fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt