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Severus' Hand lag ruhig und beschützend in der meinen, vor neugierigen Blicken unter seinem weiten, schwarzen Umhang verborgen. Er stand so dicht hinter mir, dass ich ihn förmlich spüren konnte. Ich wünschte, er hätte direkt neben mir gestanden, sodass ich ihm ins Gesicht hätte sehen können. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so geborgen gefühlt, aber seine Berührung ließ auch Angst in mir aufkeimen. Was, wenn mein Vater uns sah oder irgendein anderer der Anwesenden? Doch alle waren viel zu sehr damit beschäftigt, den Sarg anzugaffen, sich die Nase zu putzen oder leise, gedämpfte Worte zu wechseln. Niemand beachtete uns.
Endlich traute ich mich, mich umzudrehen und ihn anzusehen. Sein noch recht junges Gesicht war von leichter Besorgnis gezeichnet und seine schwarzen Haare waren von dem aufkommenden Wind zerzaust und fielen ihm in die Stirn. Seine dünnen Lippen kräuselten sich auf diese altbekannte Weise, als er meinen Blick bemerkte und seine Mundwinkel hoben sich ein wenig. Mit dem Kopf nickte er in Richtung der Baumgruppe am Rande der Wiese. Ich nickte kaum merklich und tat so, als würde ich mich wieder dem Grab zuwenden. Seine warme Hand löste sich vor mir, doch ich ließ mir nichts anmerken. Nach einigen Minuten empfand ich es für sicher genug, Severus unbemerkt zu folgen.
Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich prompt in Amycus Carrow hineinlief. „Tschuldigung", murmelte ich und wollte schon weitergehen, als sich seine dicke Hand um meinen Oberarm schloss. An seinem rechten Zeigefinger prangte ein klobiger, alter Siegelring und ein starker Tabakgeruch ging von ihm aus.
„Nicht so schnell, meine Hübsche", knurrte er und sein heißer, fauliger Atem schlug mir ins Gesicht, sodass mir übel wurde.
Ich sah zu Boden und versuchte mich, seinem Griff zu entwinden, aber seine plumpen Finger hatten sich regelrecht um meinen Arm gekrallt.„Lassen Sie mich los", zischte ich.
„Oho", machte er und lachte kurz auf. „Erst wirst du dich richtig bei mir entschuldigen. Weißt du eigentlich, wer ich bin? Haben dir deine Eltern keine Manieren beigebracht?"
„Lassen Sie mich in Frieden", wiederholte ich und sah ihm diesmal direkt in sein teigiges Gesicht.
In seinen gelbstichigen Augen war für einen kurzen Augenblick offene Überraschung zu lesen. „Du bist die kleine Malfoy", stellte er fest und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Und ich habe mich schon gefragt, was so ein junges, reizendes Mädchen wie du auf dieser Beerdigung zu suchen hat." Sein lüsternder Blick glitt meinen Körper hinab. "Dein Vater könnte ganz schön in Verruf geraten, wenn die Leute wüssten, was für einen Flegel er zur Tochter hat. Dein Vater ist nämlich gar nicht so ein feiner Kerl wie alle denken. Aber der Dunkle Lord vertraut ihm... Noch..." Er lachte heiser auf. „Wäre eine Schande, wenn der edle Name der Malfoys in den Dreck gezogen würde", sagte er mit falschem Bedauern in der Stimme. „Aber dein Vater... Will sich die Hände nicht schmutzig machen... Sieht immerzu von oben auf uns herab... Aber schon bald wird der Dunkle Lord erkennen, wer seine wahren, treu ergebenen Diener sind."
„Sie faseln, Sie Narr... Lassen Sie mich endlich los", zischte ich.
„Na na, Amycus", vernahm ich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir. „Lass das Mädchen los."
„Lucius", Amycus deutete eine leichte Verbeugung an und setzte nun ein schmieriges, falsches Grinsen auf. „Wie du siehst habe ich gerade deine Tochter kennengelernt."
Die Miene meines Vaters war unberührt, die perfekte, kalte Fassade. „Lass Sie los, Amycus", wiederholte er ruhig.
Amycus lachte erneut auf. „Salazar, war doch nur ein kleiner Spaß", sagte er scheel grinsend und ließ endlich meinen Arm los. Ich stolperte zu meinem Vater herüber. „Mein Beileid, Lucius", fuhr Amycus fort und sein Blick blieb kurz an Abraxas' Grabstein hängen, ehe er sich wieder seinem Gegenüber zuwandte. „Wie läuft es mit deinen Plänen? Kommst du voran?" Der frostige Blick, mit dem Lucius Malfoy ihn nun betitelte ließ ihn dann aber doch nicht ganz kalt und er wich einen Schritt zurück.
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Isabella Malfoy
FanfictionIsabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und nach Hogwarts wechseln muss. In den Augen ihres Vaters, der sie Augenblicke zuvor noch auf Händen trägt, hat sie versagt. Mit unerbitterliche...