Nachdem sich jeder aus der Truppe einem Gespräch unterzogen hatte, gingen wir zurück zum Haupthaus. "Ich hoffe es gibt was Gutes zum Mittagessen!", sagte James mit leidendem Gesicht. Männer ohne Essen. Nicht gut. "Wenn das deine einzige Sorge ist...", sagte ich. "Mila, können wir bitte kurz reden?", sagte Ruby plötzlich zu mir. "Ehm, ja klar", antwortete ich und zog sie zu einer kleinen Bank. James schaute uns hinterher, wollte uns folgen, doch ich machte eine Gestik, dass er weggehen sollte.
"Was ist los Ruby?", fragte ich das zierliche Mädchen. "Ehm, es ist doch nichts!", sagte sie mit rotem Gesicht und rannte davon. Verwirrt blieb ich sitzen. Was war das denn? Ich stand auf und begab mit in die Schlafhalle. Was war nur mit Ruby los? Und wieso konnte sie nicht mit mir darüber sprechen? Grübelnd setzte ich mich auf mein Bett. James lag auf dem Bett neben mir, alle Viere von sich gestreckt. "James, erzähl mir was über dich!", sagte ich. "Was willst du denn wissen?", fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. Ich zuckte mit den Schultern. "Nun, ich bin ebenfalls 18 so wie du, ich habe eine Schwester, Elly, sie ist 14 Jahre alt. Und meine gesamte Familie gehört zu der Gruppe Blue. Öhm, ich habe eine Hund names Nesquik und ich spiele gerne Football", erzählte mir James. Bei dem Names seines Hundes musste ich lachen. "Und was ist mit dir?", fragte James. "Ehm, über mich gibt es nicht viel zu berichten. Ich bin auch 18, habe einen Bruder names Miran, der ist aber schon 22. Meine Familie gehört den Greens an und ich zeichne für mein Leben gerne!", sagte ich und musste sofort an meinen gemütlichen Sessel zuhause denken, an dem ich immer gezeichnet hatte. "Klingt ja echt spannend", kicherte James. Spielerisch schlug ich ihm auf die Schulter.
Mein Blick fiel auf die Uhr. "Scheiße James, wir müssen los zum Ausdauertraining", rief ich und sprang auf. Auch James stolperte erschrocken aus seinem Bett. Schnell rannten wir zur Trainingshalle. Wie erwartet hatte das Training schon begonnen. Schnell stellten wir uns in die Menge. Damec stand anstelle des Anführers auf dem Podest. "Liebe Leute, wie schön, dass alle da sind. Heute steht auf dem Programm joggen. Zehn Kilometer hin und dann wieder zurück. Eine Pause von zehn Minuten werden wir einlegen. Noch Fragen?", er schaute über die Menge. Er gab das Zeichen loszulaufen. Alle Reds stürmten auf den Ausgang zu. Wir schlossen uns allen an und begannen zu joggen. Alle in einer Reihe. Es musste aussehen wie eine riesige Schlange. Alle in dunkelrot gekleidet. Man hörte nur das trampeln der Füße. Um Kraft zu sparen sagte niemand ein Wort. Schon nach fünf Kilometern verließen mich meine Kräfte. Doch an Aufgeben konnte ich nicht denken. Das Kampftraining am Morgen hatte meinen Körper ausgelaugt. Meine braunen Haare hingen in einem traurigen Pferdeschwanz auf meinem Kopf. Der Schweiß rann über meine Stirn.
Doch kurze Zeit später ertönte der Pfiff zur lang ersehnten Pause. Auf der Stelle ließ ich mich ins Gras plumpsen und hechelte vor mich hin. Auch James war mit seinen Kräften am Ende. "Ich kann nicht mehr!", keuchte ich und kippte mir eine Flasche Wasser über den Kopf. Das kalte Gefühl war der Himmel auf Erden. "Gib mir auch was!", stöhnte James. Ich schüttete ihm den Rest über den erhitzten Kopf. Seine Haare hingen in feuchten Locken über seinem Kopf. In dem Fall hätte wohl der Begriff "Begossener Pudel" echt gut gepasst. So langsam normalisierte sich mein Atem wieder. Doch die Idylle hielt nicht lange an. Der Pfiff ertönte und weiter ging es. Ich rappelte mich auf und joggte los. Die Sonne schien und machte das ganze noch schlimmer.
Plötzlich ertönte ein spitzer Schrei. "Los! Verstecken! Kampfhaltung!", brüllte Damec von vorne. Lauter weiß gekleidete Leute stürmten auf uns zu. Zusammen mit ein paar anderen Anfängern versteckten wir uns hinter einem Busch. Einige der Fortgeschrittenen holten Pistolen aus ihren Taschen. "Feuer!", brüllte ein unbekannter Mann in weißer Kleidung. "Schießt!", brüllte Damec. Schüsse fielen. Ich sah, wie ein Weißer einem Red direkt in die Brust schoss. Der Mann ging zu Boden und krümmte sich vor Schmerz. Siegessicher grinste der Mann und ging weiter. Doch er hatte die Rechnung ohne den Red getan. Dieser zog mit letzter Kraft seine Waffe und drückte ab. Der Weiße wurde am Oberschenkel getroffen und fiel zu Boden.
Und so ging das Gemetzel weiter. Mal fiel ein Red, mal ein Weißer. Ich sah, wie ein Weißer Damec von hinten den Arm um die Kehle legte und zudrückte. Damec röchelte und strampelte mit den Armen. Die anderen bewaffneten Reds waren zu beschäftigt um ihm zu helfen. Ich schloss die Augen und betete, dass Damec überleben würde. Schüsse fielen. Ich öffnete die Augen. Ich sah einen schwarzen Schatten, der den Weißen Angreifer von Damec zu Boden riss. Er holte ein Messer aus seiner Tasche und stoch mehrere Male auf ihn ein. Blut spritzte. Nachdem der Weiße keinen Laut mehr von sich gab, erhob sich der Mann und widmete sich den anderen Weißen. Einem nach dem anderen riss er zu Boden. Doch einmal passte er nicht auf. Ein Weißer schoss ihm in die Schulter. Doch dies schien den Mann nicht zu stören, er machte trotzdem weiter. Mal stoch er zu, mal würgte er, mal schoss er. Erst nachdem alle weißen Männer am Boden lagen, erhob er sich und zog die Kapuze ab. Es war Alec. Sein Gesicht war blutverschmiert, aus seiner Schulter tropfte Blut. "Was macht der denn hier?", fragte Ruby neben mir. Ich zuckte mit den Schultern. Mit zornigem Gesicht schaute er durch die Menge. Er rief Damec zu sich und besprach irgendwas mit ihm.
Wir Anfänger beschlossen aus unserem Versteck zu kommen. Wir schlossen uns den anderen wieder an. Ich sah mindestens zehn Reds am Boden liegen. Mal mit einem Schuss durch den Kopf getötet, mal das Genick gebrochen. Alec schlug seine Kapuze wieder hoch und rannte davon. Mit blutender Schulter. "Ihr alle habt jetzt bestimmt viele Fragen! Aber ich kann euch darüber keine Auskunft geben! Auch ich weiß nicht wer sie sind oder was sie wollen! Ich weiß nur, dass sie sehr gefährlich sind. Ihr habt gesehen, zu was sie alles im Stande sind. Heute sind zehn Menschen von uns gegangen. Gestorben für uns. Denkt immer daran, es kann jeden einzelnen von uns treffen!", sagte Damec. Ich schaute zu Boden. Überall Blut. Alle waren still. "Wir haben keine Zeit zu trauern! Reißt euch zusammen! Wir wissen nicht, ob nicht noch mehr hier sind! Bleibt zusammen. Und beeilt euch!", sagte Damec und rannte los. Wir sprinteten hinterher. So musste es sich anfühlen, wenn man um sein Leben rannte, immer mit dem Gedanken, es konnte jeden treffen.
Tadaaa😊❤
Ich hoffe es gefällt! Ich freue mich immer über Votes/Kommis, ihr seid es, die mir dadurch Motivation schenken!:)
Vlg😊❤😈Bewhoyouwannabe_

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Red - Colour of Blood
Fantasy[TEIL 1] •Action-Liebes Roman• "Alec Deveny", stellte sich der schwarz gekleidete Mann Mila Marcey, 18 Jahre, vor. Mit diesem Satz besiegelte er die komplizierte Zukunft der beiden. Das neue System, welches in der neuen Welt an die Macht geht, ist...