"Wie konnten sie uns sehen und wir sie nicht?", fragte Ruby. Keiner wusste eine Antwort. Zusammen gingen wir den Weg zurück. "Wir müssen die Nachricht Damec zeigen!", meinte James. "Ja, das stimmt", sagte auch Ruby. "Muss das sein?", fragte ich genervt. Damec konnte seine Infos sonst woher bekommen. "Mila! Natürlich muss das sein", fuhr James mich an. Seit unserem 'Kuss', wenn man es so nennen konnte, war er mir gegenüber meistens total gemein. Zähneknirschend stimmte ich wohl oder übel mit ein.
Ein paar andere Reds waren bei unserer Ankunft schon da. "Damec! Komm mal bitte her", rief James und winkte ihn her. Gelangweilt und auf einem Strohhalm kauend kam Damec angetrottet. "Was gibt's", seufzte er. Ich hielt ihm das Funkgerät vor die Nase, damit er die SMS lesen konnte.
Seine Augen weiteten sich. "Das ist kein Scherz oder?", fragte er in die Runde. Wir alle verneinten. Auf seiner Stirn bildete sich eine Sorgenfalte. "Wo habt ihr gesucht?", fragte er ruhig. "In dem nächsten Dorf. Wir waren nur in einem alten Rathaus drinnen. Aber in der Stadt war alles verlassen und zerstört", sagte ich aufgeregt.Damec setzte sein nachdenkliches Gesicht auf. "Wie konnten die euch sehen, aber ihr sie nicht? Oder habt ihr einfach keine Augen im Kopf? Und wie konnten die auf unser Funkgerät zugreifen? Ich glaube die Weißen sind gerissener als wir dachten...", sagte Damec.
Nach und nach trudelten auch die anderen ein. Mimmy kam auf uns zu, Jason im Schlepptau, welchen sie an der Hand hielt. "Habt ihr irgendwas gefunden?", fragte sie kühl. "Nein", antwortete Ami. "Wir auch nicht", sagte Mimmy und schaute Jason von der Seite an. Ein Blick zu Ruby verriet mir, dass sie fast platzte vor Wut. Beschwichtigend legte ich ihr eine Hand auf den Rücken. Sie warf Mimmy tödliche Blicke zu. Ach, was war ich froh, dass ich mich nicht auch noch um mein Liebesleben kümmern musste. Ich hatte nämlich keins. So einfach war das.
Nachdem wir alle wieder im Quartier ankamen, stand Alec vor uns. Vorhin hatte er eine kurze Besprechung mit Damec gehabt. Sein Arm hing in einer Schlaufe und auf seinem Gesicht waren noch verkrustete Wunden zu sehen. Alle tuschelten miteinander. "Ruhe!", rief Alec und die Halle verstummte sofort. "Wie ich sehe, habt ihr nichts gefunden. Wieder verstreicht ein Tag ohne Ergebnisse. Die Weißen werden immer selbstsicherer. Dann noch die Nachricht. Sie glauben, sie können uns Angst machen. Uns einschüchtern. Können sie das?", fragte er in die Halle. "Nein!", brüllten alle Reds. "Wir werden morgen Besuch von einigen Blues bekommen. Mit ihrem IT-Wissen können sie vielleicht etwas ausrichten. Auch bei ihnen gab es Übergriffe. Wenn wir uns zusammenschließen, können wir vielleicht mehr erreichen als alleine. Sieht das jemand anders?", sagte er und schaute finster in die Gesichter. "Gut, morgen früh werden sie kommen. Ich erwarte Resepkt und Höflichkeit! Keine besonderen Vorkommnisse! Zeigt euch von eurer besten Seite!", brüllte Alec. "Ja, Sir!", riefen alle und legten die hand an die Stirn.
"Hast du das gehört! Morgen kommen die Blues!", rief Ruby als wir wieder in unserem Schlafsaal waren. "Ich bin nicht taub", sagte ich. Ruby rollte mit den Augen. "Sei mal nicht so motzig", sagte sie. "Ach, die hat bestimmt ihre Tage!", rief plötzlich eine Stimme hinter Ruby. Arme wurden um sie geschlungen und Jason's schwarzes Haar tauchte auf Ruby's Schulter auf. "Jason! Nicht hier!", rief diese voller Panik. "Was, wenn uns jemand sieht?", fragte sie. "Also ich sehe niemanden", sagte Jason. Ruby grummelte vor sich hin. "Duu, Mila, könntest du dich vielleicht eine halbe Stunde vor die Tür stellen und niemanden reinlassen?", fragte Jason mit einem frechem Grinsen im Gesicht. "Ehm, okay", sagte ich und steuerte die Tür an. "Aber lasst das Bett heil". Einen bissigen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen. Ein Kissen flog in meine Richtung. Ich schüttelte lachend den Kopf und ging nach draußen. Urgh, allein wenn ich daran dachte, was da drinnen jetzt abging, musste ich mich fast übergeben. Nur kein Neid auf Ruby's Sexleben!, ermahnte mich meine innere Stimme. Schweig!
Demonstrativ stellte ich mich vor die Tür. Oft musste ich mir irgendwelche total doofen Ausreden ausdenken. Was man nicht alles für seine Freundin tat. Plötzlich sah ich, wie Alec direkt auf mich zukam. "Mila, was machst du vor der Tür?", fragte er. "Ehm...ich...", stotterte ich los. Ich musste mir dringend was ausdenken. "Ehm, ich hab eben geputzt, der Boden darf noch nicht betreten werde. Rutschgefahr", sagte ich und setzte mein falsches Lächeln auf.
Watsch
Watsch
Seine Hände waren nun jeweils auf einer Seite neben meinem Kopf. Er schlug die Kapuze zurück. Sein Bart war wieder kürzer geworden. "Mila...wieso lügst du mich an?", sagte er und kam meinem Gesicht gefährlich nahe. "Wieso?", flüsterte er in mein Ohr. Sein warmer Atem löste auf meinem Körper eine Gänsehaut aus. "Ich-Ich lüge nicht", sagte ich mit zitternder Stimme. "Mila, Mila...was soll ich nur mit dir machen? Lügt man einfach so den Anführer an?", sagte er. Seine Lippen waren nur ein paar Millimeter von meinen entfernt.
Meine Lippen waren aufeinmal unfassbar trocken, weshalb ich mir einmal kurz über die Unterlippe leckte. Alec's Augen verdunkelten sich aufeinmal. Er kam noch näher. Ich presste meine Lippen aufeinander, meine Atmung verschnellerte sich. Küss sie doch endlich! , sagte meine innere Stimme. Würde ich es wirklich zulassen? Doch Alec schloss kurz seine Augen, seufzte einmal tief und entfernte sich dann von mir. Endlich konnte ich wieder normal atmen. "Verdammte Scheiße", brüllte er plötzlich und war mit einem Schritt wieder bei mir und legte seine Lippen auf meine. Überrumpelt erwiderte ich erst nicht. Als er jedoch mit seiner Zunge um Einlass bat konnte ich nicht anders. Synchron bewegten wir unsere Lippen aufeinander. Er legte seine in Handschuhen verpackten Hände auf meine Taille und zog mich an sich. Meine Hände verirrten sich in seinen Haaren. Ich zog einmal kurz dran und Alex stöhnte auf. Er drückte sein Becken an meins, rieb sich an mir. Erregt stöhnte ich auf.Krach!
Ein altes Gemälde war doch tatsächlich von der Wand gekracht. Dieses Geräusch ließ uns beide auseinander fahren. Mit gerötetem Gesicht und geschwollenen Lippen schaute er mich an. "Es tut mir leid", sagte er mit ausdrucksloser Mine. "Mir auch", sagte ich und schaute ihn an. Jedoch stimmte seinen Mimik nicht mit seinen Worten überein. Seine Augen glänzten und sein Gesicht hatte einen erregten Ausdruck.
Er kehrte mir den Rücken zu und lief davon. Verdammt, ich hatte doch eben tatsächlich mit dem Anführer rumgemacht. Ich schlug den Kopf gegen die Wand.
Da kamen Jason und Ruby raus. Beide zerzauste Haare. Jason schloss gerade seinen Gürtel. Nein...das...konnte...nicht...sein...die...hatten...doch...nicht...wirklich....
Angeekelt sah ich Ruby an. Als Jason weg war, zog ich sie am Arm. "Hast du mit ihm geschlafen? ", fragte ich sie geschockt. "Ja", antwortete sie leise. Zischend stieß ich die Luft aus. "War er wenigstens gut?", fragte ich mit hochgezogene Augenbrauen. "Definitiv", sagte sie glücklich. "Dann ist ja gut", sagte ich. Keiner von uns beiden wollte mehr darüber reden. "Aber sag mal Mila, seit wann machst du mit Alec rum?"Tadaaaa😊💋💋
Ich hoffe es gefällt. Ich hab die Kussstelle jetzt nicht sooo detailliert geschrieben, ich fand es hier iwie so besser. Ich hoffe ihr findet es okay, dass sie sich nach 16 kapis endlich küssen. 😏😏😏Welches Team mögt ihr am liebsten?
Alec und Mila?
Jason und Ruby?
Damec und Mimmy?
James und Fynn?
Ami und Lia?Wollt ihr auch mal ein kapi aus Alecs sicht?
Schreibts einfach in die Kommis!😊
💋💋💕💕💕Xoxo
Bewhoyouwannabe_♡
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Red - Colour of Blood
Fantasy[TEIL 1] •Action-Liebes Roman• "Alec Deveny", stellte sich der schwarz gekleidete Mann Mila Marcey, 18 Jahre, vor. Mit diesem Satz besiegelte er die komplizierte Zukunft der beiden. Das neue System, welches in der neuen Welt an die Macht geht, ist...