Kapitel 14

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Zwei Tagen waren seit dem Überfall vergangen. Die Toten waren im Wald neben dem Lager beerdigt worden, die Verletzen wurden alle verarztet. Doch Alec war noch immer nicht wach. Während seiner Abwesenheit übernahm Damec seine Rolle. Auch wenn er eine Spur gnädiger war, war auch er ein Tyrann wie er leibt und lebt. Heute stand Parcour-Training auf dem Programm. Wir mussten uns an Mauern hochziehen, mussten über glatte Ebenen klettern und vieles mehr. Heimlich sah ich, wie Fynn Ami und Lia half. Achja, zu denen war er nett und zu mir nicht? Unverschämtheit. "Auf Mila, hier wird nicht getrödelt!", brüllte Damec von oben. "Kilian, Emily, Marcel, Daniel, Bewegung!", rief er und deutete auf eine Gruppe Fortgeschrittener. Doch schon seit zwei Tagen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen.

James rempelte mich an. "Komm, Alec wird wieder aufwachen!", sagte er und lächelte mich an. "Ich hab doch gar nicht an ihn gedacht!", murrte ich und merkte aber wie ich rot wurde. "Jaja...", sagte James, grinste, und kletterte mühelos über die Wand. Gerade als ich es auch versuchen wollte, schoss ein Mädchen an mir vorbei. Lange, dunkelblonde glatte Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Sie trug ein großes Messer in ihrer Tasche und hatte eine eher altertümliche Kluft an. Problemlos jumpte sie an mir vorbei, überwindete die Mauer leicht. Pfhh, was die konnte, konnte ich auch. Ich nahm Anlauf, stürmte auf die Mauer zu und klatsch, lief ich gegen die Mauer. Elegant wie immer. "Mila Mila, nimm dir ein Beispiel an Mimmy!", sagte er und klopfte dem Mädchen von eben auf die Schulter. Falsch lächelte ich ihn an. "Du musst mehr Kraft in deinen Armen aufwenden!", sagte Mimmy. Okay Schleimer. Aber meine Mutter sagte immer: Sei zu jedem Menschen nett, bevor du ihn nicht richtig kennst.

"Danke, ich werds versuchen", sagte ich und nahm wieder Anlauf. Mit Müh und Not schaffte ich es diesesmal sogar. "Aber deine Spannung in deinem Körper ist auch ziemlich lasch", sagte Mimmy. "Mhh kann sein", sagte ich. Problemlos überwindete sie nochmal den ganzen Parcour und uns Anfängern blieb der Mund offen stehen. "Also nochmal für alle: Das ist euer neues Mitglied, Mimmy Sommer! Sie ist erst gestern zu uns gekommen, seid bitte nett zu ihr!", sagte Damec und klopfte dem Mädchen anerkennend auf die Schulter.

"Die ist echt komisch", sagte Ruby zu mir. "Leute, hört auf zu lästern, ich find sie einfach nur beeindruckend", sagte James. "Ja, lasst uns ihr eine Chance geben", meinte auch Lia. Murrend stimmte ich zu.

Da die anderen gerade ins Gespräch vertieft waren, merkten sie nicht, dass ich mich auf den Weg zum Krankenflügel machte. Leise öffnete ich die Türe und ging zum ersten Bett. Alec lag dort, die Augen geschlossen und mit einer Decke eingehüllt. Leise stellte ich mich neben das Bett. "Wach wieder auf", flüsterte ich leise. Sein Bart war in den letzten Tagen noch ein Stück länger geworden, er konnte es aber tragen. Seufzend zog ich eine Stuhl zu seinem Bett. "Verdammt, du musst wieder kommen. Damec ist echt ein schlechter Ersatz. Außerdem hat er Lieblingskinder!", sagte ich und dachte an Mimmy. "Ich werd's ausrichten", röchelte eine Stimme plötzlich neben mir. Verwirrt schaute ich ihm in die Augen. Er hatte sie leicht geöffnet und sah mich mit trübem Blick an. Ich sprang auf und drückte einen Knopf und keine fünf Sekunden später kam auch schon eine Krankenschwester herein. "Er-er-er hat auf einmal zu mir gesprochen!", rief ich. "Geh zur Seite Mädchen!", sagte sie und schubste mich zur Seite. Genaustend schaute sie sich Alec an. "Mr. Deveny, sie hatten verdammt großes Glück. Wieso auch immer sie wieder bei uns sind. Herzlich Willkommen", meinte die Schwester und legte Alec ein kühles Tuch auf die Stirn. "Mädchen, er braucht noch viel Ruhe. Am besten, du gehst jetzt!", wies sie mich an. "Nein, ich will aber bleiben", protestierte ich. "Nein, Mila geh bitte", flüsterte Alec. Ich schaute ihm in die Augen. Verletzt drehte ich mich um und ging hinaus. Das war also sein Dank an mich. Ich konnte die Tränen mühevoll zurückhalten. Ich hatte mir vorgenommen wegen ihm nicht mehr zu weinen. "Verdammtes Arschloch", rief ich und schlug mit der Faust gegen die Wand. Meine Knöchel schmerzten, aber das war mir egal. Er konnte mich mal. Von vorne, von hinten, von überall. Okay, ich gebe zu, dass kommt jetzt ein wenig zweideutig rüber.

Genervt ging ich zu den anderen. "Mila, was ist los?", fragte Ruby. "Wieso fragt ihr das immer? Könnt ihr mich nicht mal in Ruhe lassen! Jeder von euch hat schließlich auch seine Geheimnisse!", brüllte ich und fixierte Ruby. Diese wurde auf der Stelle rot. Ich wusste, dass meine Freunde nichts dafür konnten, aber ich musste es an jemandem auslassen. "Mila, komm wieder runter", fauchte James. "Achja, jetzt kommt wieder der Streitschlichter!", zischte ich ihn an. "Okay Leute, ich bin dafür wir lassen sie erstmal alleine", rief Ami. Daraufhin verschwanden sie. Alle. Wütend warf ich mich in mein Bett und schrie meinen ganzen Frust in das Kissen. Danach ging es mir wesentlich besser. Dafür schmerzte mein Hals. Aber das war es Wert.

Nachdem auch das abendliche Training beendet war, ging ich zu dem errichteten Feuer.

Wenigstens einmal hatte Damec eine gute Idee gehabt mit dem Lagerfeuer. Ich setzte mich neben Ruby und James. Ich blickte in die Flammen. "Tut mir leid wegen vorhin.", murmelte ich betreten. "Kein Problem, jeder hat mal schlechte Tage!", meinte Ruby und legte ihren Arm um mich. Verträumt schaute sie zu Jason, welcher gegenüber saß. Lia und Fynn witzelten die ganze Zeit herum, während Ami mit James sprach. "Wie läufts bei dir und Jason?", fragte ich leise. "Ja, wie soll es laufen, wenn man sich nie sehen kann und dann wenn man sich mal sieht, übervorsichtig sein muss?", fragte sie leise. "Wenn ihr euch liebt, schafft ihr das!", murmelte ich. Doch an so eine starke Liebe glaubte ich nicht. Aber ich wollte Ruby Kraft schenken, weiterzumachen und niemals aufzugeben. Denn ans Aufgeben war hier nicht zu denken. Niemals.

Schon wieder Drama😱Bin eben ne dramaqueen😈😇nein Spaß 😄❤
Ich hoffe es gefällt😏❤

Xoxo

Bewhoyouwannabe_♡

Red - Colour of Blood Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt