Verkrampft atmete ich in meinen dicken Schal, der fast mein ganzes Gesicht einhüllte. Endlich konnte ich nach Hause, dennoch wollte ich mich am Liebsten gar nicht bewegen.
Es war tiefster Winter in Seoul und ich war schon immer kälteempfindlich. Mein ganzer Körper zitterte und ich spürte nichts mehr.
Der Bahnhof war ebenfalls total leer, jedenfalls sah ich aus dem Augenwinkel keinen. Wer wollte schon nachmittags bei -10 °C Bahn fahren?
"Entschuldigen Sie, aber die Bahn nach Incheon hat eine kleine Verspätung. ",hörte ich aus den Lautsprechern unverständlich grummeln.
"Die wollen doch echt das ich hier verrecke.",murmelte ich gereizt in meinen Schal.
Lange konnte ich nicht wütend sein, da ein starker Windstoß kam und es somit noch kälter wurde.
Jemand legte mir eine dicke Jacke um und stellte sich neben mich.
Als ich das gutaussehende Etwas anschaute, lächelte es nur unschuldig.
"Ich will nicht, das du erfrierst.",kratzte er mich am Hinterkopf und lachte niedlich.
Ilhoon war es, der mir ungemein fast mein Leben gerettet hatte. Er und ich waren mal in einer Grundschulklasse.
"Danke.",lächelte ich und schaute in seine braunen Augen. Er hatte sich ungemein verändert. Er war viel erwachsener geworden. Viel größer und viel netter.
"Du hast dich verändert.",sprach er und blickte nach vorn.
"Inwiefern?",fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
"Du bist nicht mehr so hochnäsig.",lachte er.
"Wenn es mir nicht gerade so schlecht gehen würde, würdest du dein blaues Wunder erleben!",zischte ich.
Er streichelte sanft über meinen Kopf und lächelte.
"Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen. Dann kannst du es mir zurück zahlen.",meinte er und drehte sich um.
"Du bist ein Idiot!",brüllte ich ihm hinterher.
"Ich weiß. Du bist ein viel größerer!",hatte er geantwortet.
Komisch. Früher hatten er und ich eine nette, rein Freundschaftliche Beziehung. Jetzt hatte sich das irgendwie total geändert.
Nachdem ich es endlich schaffte nach Hause zu fahren und immer noch Ilhoons Jacke trug, nahm ich eine heiße Dusche und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen war ich unmotivierter denn je und das merkte man mir an. Ich beschloss nicht zur Schule zu gehen,obwohl ich dies eigentlich nie tat. Meine Mutter war nicht da, also konnte sie micj nicht aufhalten.
Am Nachmittag klingelte es dann irgendwann. Ich lief mit tränigen Augen, laufender Nase und Fieber auf die Tür zu.
Vor mir stand Ilhoon.
"Du wohnst ja immernoch hier.",meinte er erstaunt.
"Oh gott, was ist denn mit dir passiert.",murmelte er und inspizierte mich genaustens.
"Ich bin krank.", antwortete ich.
"Dann muss dir geholfen werden.",sprach er und betrat unser Haus auf eigene Faust.
"Du legst dich erstmal hin.",erklärte er und trug mich in Richtung Sofa, wo er mich sanft runter ließ.
"Ist dir kalt oder warm?"
"Kalt."
Er legte mir gefühlte 20 Decken um und ich war froh, das sich das erste Mal jemand um mich kümmerte.
"Eigentlich wollte ich dich von der Schule abholen, aber sie sagten du warst nicht da also...",er redete und redete, was irgendwie toll war, da ich so eine Beschäftigung hatte.
Er schielt den Fernseher an und legte meinen Kopf auf seinen mit Kissenbedeckten Schoß. So konnte ich ihm perfekt in die Augen sehen.
"Ist was?",fragte er plötzlich, als er merkte, das ich ihn die ganze Zeit anstarrte.
"Ich bin krank, also kann ich dummes Zeug reden, aber Ilhoon... du siehst verdamnt gut aus. Nicht nur das. Du hast auch einen tollen Charakter und es hat sich noch niemand so sehr um mich-",sprach ich meine Gedanken laut aus und wurde unterbrochen.
Ilhoon legte seine Lippen für einen kurzen Moment auf meine, um mich anscheinend ganz schön aus dem Konzept zu bringen.
"Jetzt kannst du mir noch mehr heimzahlen.",grinste er breit
DU LIEST GERADE
Du und ich - Kpop Kurzgeschichten
SonstigesJe nach Wünschen und Ideen werden hier Storys von allen möglichen Kpop Stars aufkreuzen. Achtung : One shots oder Kurzgeschichten, die sich über mehrere Kapitel hinziehen!