4. Kapitel: Pläne & junge Zwergenbrüder

716 45 7
                                    

Fili schlug vor, dass wir uns noch einmal hinlegten und ich folgte seinem Rat. Zusammen kuschelten wir uns in das Bett und ich bettete meinen Kopf auf Filis Brust. Seine Hand fuhr über meinen Arm und ich schloss meine Augen. Dieses Mal blieben auch die Träume aus, vielleicht weil ich eine Entscheidung getroffen hatte? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich mit Saphira reden musste.

Der nächste Morgen hielt viel zu schnell Einzug über dem Erebor. Meine Augen sahen den Sonnenstrahlen zu, die sich langsam über dem Land erstreckten und Smaug's Grabstätte in ein wunderschönes Licht tauchten. Mein Prinz schlief noch und auch der Rest des Berges lag mehr oder weniger noch in einem tiefen Schlaf.

Die Wachen standen auf der Mauer und hielten Ausschau nach potenziellen Gefahren. Kili müsste gewiss wach sein und seinen Untertanen zur Seite stehen. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich schloss für einen Moment meine Augen. Der Wind blies meine Haare nach hinten und kurz darauf hörte ich einen Ruf.

"Kulaas, Taazokaan braucht euch."

Mein gesamter Körper spannte sich an, die Muskeln waren zum Zerreissen gespannt. Ich schlug meine Augen wieder auf und sah mich um. Hatte der Wind etwa diese Stimme zu mir getragen? Ich konnte sonst niemanden sehen und das Dovahzul war perfekt gesprochen gewesen. Es musste also ein Dovahkiin gewesen sein.

Mit schnellen Schritten lief ich durch die Gänge des Erebors, vorbei an den nun aufgestandenen Zwergen und direkt zu der Schmiede. Ich musste dringend mit Saphira sprechen, vielleicht hatte auch sie diese Stimme gehört.

"Saphira", sprach ich auch gleich meinen Dovah an, als ich diesen Erblickte. Dwalin war anwesend und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder an seine Arbeit machte. Der Kopf des blauen Dovah drehte sich und ich konnte sofort die Sorge in ihren Augen erkennen.

"Was ist geschehen, Kulass?", fragte sie mich in Gedanken und ich lief nun mit langsamen Schritten auf sie zu. Meine Finger strichen über ihre harten Schuppen an ihrem Kopf und mit einer leichten Bewegung lehnte ich meine Stirn an die ihre.

"Eine Stimme sprach durch den Wind zu mir. Taazokaan würde mich brauchen", sagte ich leise zu ihr und spürte wie sie sachte ihren Kopf gegen meinen drückte. Eine wohltuende Wärme breitete sich in mir aus und mit einem leisen Seufzen schmiegte ich mich etwas an meinen Dovah. Sie war immer an meiner Seite, egal, wann ich sie brauchen würde.

"Ein erneuter Hinweis?"

"Ich weiß es nicht, jedoch glaube ich, dass wir diese Reise antreten sollten. Fili möchte uns begleiten und er hatte einen Ausflug geplant. Er möchte unsere Reise in meine Heimat damit verbinden. Das wollte ich euch heute erzählen."

"Er ist eine gute Seele", sprach Saphira in meinen Gedanken und ich nickte leicht, "jedoch wird diese Reise gefährlich werden und andere Dovah sind nicht zu unterschätzen. Wir wissen nicht, ob sie überhaupt noch mit ihren Dovahkiin vereint sind."

"Das wissen wir beide, Saphira", meine Stimme war nur leise in ihren Gedanken zu hören, "Fili ist sich diesen Gefahren bewusst. Er möchte jedoch an meiner Seite bleiben, genau dort würde er hingehören. Ihr wisst so gut wie ich, dass wir ihn nicht davon abhalten können mit uns zu reisen."

"Sturer Zwerg."

"Ja, das ist er", murmelte ich leise und warf einen kurzen Blick zu Dwalin und weiteren Zwergen, die hier arbeiteten. Meine Augen sahen in die von Saphira und ich konnte den Willen in ihnen sehen: "Wir werden in unsere Heimat zurückkehren und auch wenn uns das Grauen erwarten sollte, werden wir nicht einfach wegsehen. Unsere Heimat hat es verdient wieder in einen wunderschönen Licht zu erstrahlen."

Laat Rotmulaag - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt