3. Kapitel: "Ich gehöre zu euch!"

791 54 7
                                    

"Ich könnt ziemlich hinterhältig sein, Prinz unter dem Berge", sprach ich und brachte ihn somit zum Lachen. Familie war mit wichtig und ich wusste auch, dass Thorin ein recht darauf hatte zu erfahren wohin uns unser Weg führen würde. Jedoch würde er mich nicht davon abhalten wieder in meine Heimat zu reisen, wenn es nötig wäre. Filis Entscheidung mit zu kommen würde ich nicht beeinflussen können, er war genauso Stur wie Thorin selbst. Ein echter Sohn Durins.

Traum:

Taazokaan erstreckte sich zerstört vor meinen Augen. Die Gebäude erstrecken sich in Trümmern über die Landschaft. Die Flammen waren versiegt, aber dennoch lag die Asche auf dem bereits unfruchtbaren Boden. Früher war alles grün. Bäume und Blumen erstreckten sich über das gesamte Land. Jetzt war nichts mehr von dieser Schönheit übrig.

Ich hörte ein Brüllen und sah nach oben, Dovah flogen über mich hinweg, auf dem Weg zu dem Monahven. Meine Augen verfolgten die mächtigen Schwingen und wie sich die Dovah dort niederließen. Sie kehrten in ihre Heimat zurück.

Mit einem Ruck schlug ich meine Augen auf und sah mich etwas um. Gestern waren Fili und ich eingeschlafen, anscheinend herrschte noch immer die Nacht über den Erebor. Vorsichtig löste ich mich von dem Zwergenprinzen und stand auf. Nachdenklich fuhr ich mir durch meine Haare und sah kurz auf Fili.

Seine Brust hob sich immer wieder sanft an und ein leises Schnarchen war aus seinem Mund zu hören. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich konnte nicht anders, als ihm sanft über die Wange zu fahren.

Verschlafen öffnete er seine Augen und setzte sich auf, als er sah, dass ich selber auch saß. Zart hauchte er mir einen Kuss auf die Schulter und fuhr über meine Arme. Sein Gesicht vergrub er in meinen Haaren und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren.

"Was hat euch geweckt?", fragte Fili und strich mir weiter etwas über meine Arme. Nachdenklich drehte ich mich zu ihm um und legte meine Hand auf seine Wange. Meine Stirn lehnte ich an die Seine und schloss meine Augen.

"Ein Traum", flüsterte ich, "er hat mir meine Heimat gezeigt und wie die Dovah zu dem Monahven zurückkommen."

"Dem Hals der Welt?"

"Ja, dem Brutplatz der Dovah", erklärte ich und sah in Filis Augen, die mich besorgt und auch nachdenklich betrachtete. Der Traum hatte sich nun also verändert, aber ob es wirklich wahr sein konnte, wusste ich nicht.

"Denkt ihr, dass das wahr sein könnte?", fragte der Zwergenprinz und streichelte über meine Wange. Ich schmiegte mich in seine Hand und schloss wieder meine Augen. Ich wusste langsam nicht mehr, was ich überhaupt noch glauben sollte.

"Ich weiß es nicht. Ich kann nicht glauben, dass es noch immer lebende Dovah gibt. Ich dachte, dass sie alle getötet wurden, als Smaug unsere Heimat angriff."

"Es scheint jedoch so und sie kehren zurück. Sie rufen nach ihrer Königin und das seit ihr. Sie brauchen euch", sprach Fili und brachte mich dazu ihn anzusehen. Seine Augen sahen sanft in meine und ich musste leicht lächeln.

"Ich bin nicht bereit dazu. Ich wurde nicht darauf vorbereitet eine Königin zu sein. Ich würde für mein Volk kämpfen, aber ich kann nicht den Thron besteigen."

"Ihr seit mehr als nur bereit dazu", sprach Fili und sah mir fest in meine Augen, "ihr seit eine wahre Königin und bereit für eure Volk da zu sein. Eure Zeit ist gekommen und euer Volk braucht euch, sonst hättet ihr niemals diese Träume. Auch ihr solltet in eure Heimat zurückkehren, genauso wie es diese Dovah und ihre Dovahkiin tun."

Ich senkte meinen Blick und sah auf meine Hände, die sich in meinem Schoß befanden. Meine Gedanken kreisten um die zurückkehrenden Dovah. Wenn sie wieder zu dem Monahven zurück kehrten, dann musste es dort sicher sein. Zudem die Drachen nicht ohne ihre Dovahkiin zurückkehren würden. Dafür war die Verbindung zu stark.

"Wir werden zusammen in eure Heimat reisen und aus sicherer Entfernung erst einmal alles beobachten. Dann werden wir sehen was in Taazokaan vor sich geht."

"Fili, eure Heimat ist hier. Saphira und ich sollten diese Reise alleine auf uns nehmen. Ihr gehört hier her", sprach ich und sah ihn zweifelnd an. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte und Dovah waren gefährlicher als jeder Ork.

"Nein, der Erebor ist zwar die Heimat der Söhne Durins, jedoch gehöre ich zu euch. Ich gehöre an eure Seite, so wie ihr an die Meine. Deswegen werde ich euch nicht alleine gehen lassen, ich werde diese Reise mit euch machen."

Ich musste leicht lächeln und schüttelte danach meinen Kopf. Ich liebte es, wie er diese Worte aussprach und was er damit in mir auslöste.

"Ich liebe euch, aber die Dovah sind weitaus gefährlicher als jeder Ork. Ich weiß nicht, wie sie auf mich oder euch reagieren werden. Vielleicht gibt es auch einen gefährlichen und schrecklichen Grund, wieso sie zurückkehren und sich wieder am Monahven nieder lassen."

"Ich werde euch begleiten und wir werden diese Reise mit unserem Ausflug verbinden", sagte Fili und nahm mein Gesicht in seine Hände, "ich werde keine Wiederworte akzeptieren."

"Fili... Ich..", fing ich an zu sprechen, jedoch brachten mich Filis Lippen zum Schweigen. Ich schloss meine Augen und öffnete sie erst wieder, als Fili sich löste. Lächelnd blickte er mich an und strich mir über meine beiden Wangen.

"Keine Wiederworte", sprach er noch einmal und ich musste leicht lachen. Ich wusste wieso dieser Zwerg so wichtig für mich geworden war. Er war einer der stursten Söhne Durins, dennoch war er der Zwerg mit dem größten Herz.

"Gut, ihr habt gewonnen, jedoch müsst ihr mir etwas versprechen", kam es leise über meine Lippen, "wenn ich euch sage, dass ihr gehen sollt, dann tut ihr es bitte auch. Ich will nicht, dass euch etwas passiert."

"Das kann ich euch nicht versprechen."

Ich seufzte leise und löste mich nun ganz von Fili. Ich wusste, dass er mir dies nicht versprechen konnte. Jedoch hatte ich gehofft, dass er es doch tun würde. Ich hätte es allerdings besser wissen müssen.

"Ihr wisst, dass ich euch dies nicht versprechen kann", sprach Fili wieder und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, "solltet ihr in Gefahr geraten, dann werde ich nicht zögern und euch helfen. Auch wenn ich gegen eine Armee von Dovah kämpfen muss. Für euch würde ich sterben."

Meine Augen sahen wieder in die Blauen von Fili, sanft lächelte er mich an und strich weiterhin über meine Wange. Ich schüttelte noch einmal etwas meinen Kopf, bevor ich Fili einen sanften Kuss auf seine Lippen hauchte.

"Ich liebe euch, auch wenn ihr der sturste Zwerg seit, denn ich jemals treffen durfte."

"Und ich liebe euch, Drachenprinzessin."

Fili schlug vor, dass wir uns noch einmal hinlegten und ich folgte seinem Rat. Zusammen kuschelten wir uns in das Bett und ich bettete meinen Kopf auf Filis Brust. Seine Hand fuhr über meinen Arm und ich schloss meine Augen. Dieses Mal blieben auch die Träume aus, vielleicht weil ich eine Entscheidung getroffen hatte? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich mit Saphira reden musste.

----------------------------

Die Entscheidung ist also gefallen :)

Was wird sie in ihrer Heimat erwarten und wieso kehren die Dovah zurück?

Ist es ein gutes Zeichen oder wird eine neue Bedrohung auf sie warten?

Würde mich über Votes und Kommis freuen :3

- eure Becci xoxo

Laat Rotmulaag - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt