Krankenhaus

36 2 1
                                    


Ich schlage meine Augen auf und schaue Tante Ani an. „Morgen, hab ich verschlafen?", frage ich verwirrt. Ich bemerke nichts außer ihr. Aber wieso laufen ihr Tränen über die Wangen? „Habe ich etwas falsch gemacht?", frage ich erneut. „Mein Liebling!", weint meine Tante und drückt mich an sich. Jetzt vernehme ich einen stechenden Schmerz auf meinen Hinterkopf. Als ich mich umsehe, bemerke ich, dass das Zimmer komplett weiß ist und meine Tante ihren Arbeitskittel trägt. „Bin ich etwa im Krankenhaus?", keuche ich und sie nickt. „Was ist passiert?" „Du hattest mit Colton und Bryan einen Streit. Colton hat die Kontrolle verloren und dich gestoßen. Du bist mit dem Kopf auf einen Stein und warst fünf Tage lang bewusstlos!", erzählt sie. „Cole?", schluchze ich. „Ja, dein...", beginnt sie, doch sie wurde von einem Klopfen unterbrochen. Lexy schaut zur Tür herein, „wir wollen sie endlich sehen und wissen ob sie wach ist!" Als Lexy Anis verheultes Gesicht sieht, kreischt sie schockiert, „ist sie etwa tot?!" und schon stürmen 16 Personen herein. „Könnt ihr nicht leiser sein?", knurre ich und alle drehen sich um. Voller Freude wurde ich umarmt. „Tante Anabella kannst du mir ein Glas Wasser bringen?", bitte ich sie. „Tante?", fragt Lexy verwirrt und ich nicke. „Deshalb ist sie so durchgedreht und ich glaub alle guten Ärzte haben bei deiner Behandlung mitgeholfen, echt alle!", sagt Bella und zum ersten Mal sehe ich sie nicht fröhlich und überdreht, sondern besorgt und traurig.

„Schatz woher kommen die Prellungen, Narben und anderen Wunden auf deinen Oberkörper, Cole hat erzählt, dass das nicht sie waren!", fragt Ani als sie wiederkommt. „Und du glaubst dem Schwachmatten?!", faucht Ash. „Ash beruhig dich, er hat mir nie etwas getan. Es ist nicht seine Schuld!", flüstere ich. „wessen dann?", fragt er sofort. Habe ich schon erwähnt, dass meine Tante alle anderen verscheucht hat und immer nur einer zu mir darf? „Meine...ich bin gestürzt!", sage ich sofort, aber ich merke, dass es für seinen Geschmack zu schnell ist.

Nachdem Ash den Raum nach einer langen Diskussion verlassen hat, betretet Cole ihn. Ich spüre Tränen über meine Wangen laufen, aber keine Angst. „Darf ich mich setzen?", fragt er und ich nicke. „Es tut mir so wahnsinnig Leid! Ich wollte dich nicht verletzen, aber ich...ich leide unter Aggressionsproblemen!", flüstert er. Aggressionsproblemen? Cole? Er? „Wieso?", frage ich, ich muss es einfach wissen. „Das Schulde ich dir wohl...", beginnt er zögerlich, „es ist in etwa 5 Jahre her. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch eine kleine Schwester, ihr Name war Emilia Saphira Rosé" Danach bricht er ab, man merkt wie sehr es ihn schmerzt darüber zu sprechen. „Was ist passiert und wieso war?", frage ich. „Lia und ich haben im Palast verstecken gespielt, es war ihr Lieblingsspiel und sie war immer die Beste von uns drein darin. Nach zwei Stunden suchen, begann ich zu verzweifeln, sie blieb bis dahin immer höchstens eine Stunde in ihrem Versteck. Voller Verzweiflung holte ich Bryan zur Hilfe. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte Theorien wie du bist vielleicht eingeschlafen. Nachdem fünf Stunden vergangen waren, gingen wir zu unseren Eltern und erzählten ihnen davon. Sie machten sich keine sonderlichen Sorgen um sie, sie widersetzte sich immer den Regeln und machte was sie wollte. Uns zu liebe, ließen sie alle Arbeiter im Palast nach ihr suchen. Wir suchten zwei Tage, aber fanden sie nicht. Meine Eltern ließen das ganze Königreich nach ihr durchsuchen, aber auch nach einem Monat fanden wir kein Lebenszeichen von ihr. Nach in etwa drei Monaten bekamen wir einen Brief, dort stand das sie entführt wurde, gegen unser Königreich bekämen wir sie wieder und darunter eine Haarlocke von dir. Königin Mary wollte sich schon lange unser Königreich unter den Nagel reißen und als sie bei einer Sitzung noch spottete wie man beim Verstecken spielen sein Kind verlieren konnten, wussten meine Eltern, dass sie ihr Kind hatten. So wurde uns bewusst, dass wir unsere kleine Schwester nie wieder sehen würden, egal was wir machen würden, auch wenn wir das Königreich hergeben würden, würden wir wenn dann ihre Leiche bekommen. Also erklärten Mom und Dad ihnen den Krieg. Und dass alles ist nur meine Schuld, hätte ich nicht nachgegeben und wir hätten fangen statt verstecken gespielt, wäre sie vielleicht noch da. Und seitdem habe ich Probleme meine Gefühle zu kontrollieren, weil ich an verflucht noch mal allem die Schuld trage", zwischendurch laufen ihm Tränen über die Wange, ich glaube nicht, dass er mich währenddessen bemerkt hat. Ich lege meine Hand auf seine, „es ist nicht deine Schuld, man hätte auch einen anderen Moment abwarten können. Und es klingt, als wäre sie gut im Verstecken, vielleicht tut sie es immer noch und wartet den Richtigen Moment ab, raus zu kommen. Aber ich bin mir sicher sie liebt dich und will nicht, dass du dir die Schuld gibst und daran verzweifelst" Er schaut mich mit seinen großen und traurigen Augen nachdenklich an, als würde er hoffen, dass es stimmt. „Ich vergebe dir!", flüstere ich. 

Königliches MissverständnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt