Ich kletterte hinten aus meinem kleinen Fenster heraus und realisierte ganz nebenbei, dass ich definitiv wieder mehr Sport machen sollte.
Dann lief ich schnell in den Wald direkt hinter unserem Haus und wartete kurz hinter einem Baum, bis mir Leon per Handzeichen mitteilen würde, dass ich gehen konnte.
Er würde während meiner Abwesenheit draußen sitzen bleiben und meinen Eltern im Zweifel erzählen, dass ich eben noch wirklich schlecht gelaunt war und jetzt wahrscheinlich schlafen würde.
Ja, ich weiß, dass der Plan nur ein "befriedigend" bei der Stiftung Warentest bekommen würde... Wenn überhaupt... Aber was Besseres war uns, um ehrlich zu sein, einfach nicht eingefallen.
Ich nahm jetzt Leons Daumen nach oben wahr und machte mich auf den Weg nach unten ins Dorf.
Als ich an der Apotheke angekommen war, nahm ich nocheinmal all meinen Mut zusammen und stellte mich an die Tür.
Ich drückte gegen sie, doch es bewegte sich nichts. Ich drückte noch stärker. Öffnen? Fehlanzeige!
Ich schaute die Tür verzweifelt an, fand plötzlich ein kleines Schild unter dem Türgriff: "Ziehen"
Lea? Kannst du dir selber mal gegen dem Kopf schlagen?
Ich dachte, meine innere Stimme wäre nur für Liebesdinge zuständig?
Ich zog jetzt erleichtert an dem Türknauf, musste allerdings feststellen, dass auch das nicht wirklich funktionierte.
"Na Lea? Meinst du echt so eine Apotheke hat um 10 noch geöffnet?"
Justus. Und er hatte recht.
"Toll... Was mach ich jetzt? Du wolltest doch, dass wir uns hier treffen! Wieso, wenn du weißt, dass die Apotheke geschlossen hat?", ich schaute ihn wütend an und ließ mich an der Wand der Apotheke heruntergleiten, bis ich schließlich auf dem Boden saß.
Er setzte sich neben mich. Obwohl ich genau wusste, dass ich auf seine Gesellschaft gerade absolut verzichten konnte, verstand mein Körper das irgendwie überhaupt nicht. Es kribbelte überall, mir wurde ganz flau im Magen und mein Kopf fühlte sich so an, als ob in ihm nur noch rosa Herzchen tanzten, die mein Gehirn daran hinderten, Informationen weiterzuleiten.
Wo die Liebe hinfällt...
"Schätzchen...", fing Justus jetzt wieder an zu reden.
Sein Schätzchen konnte er sich sonst wo hin schieben: "Nenn mich nicht so"
Ich merkte wie ich schluchzte und mir langsam ein paar Tränen die Wangen herunterliefen. Ich war wirklich völlig verzweifelt und Leon behandelte mich weiterhin wie ein Püppchen, mit dem er spielen konnte wie er wollte...
Notiz an mich selbst: Leon wird ein furchtbarer Vater sein
Notiert
Konnte meine innere Stimme nicht wenigstens die Klappe halten? Ich hatte wirklich schon genügend Dinge in meinem Kopf herumschwirren...
"Gut... Dann Lea... Du bist nicht schwanger!", fing Justus jetzt erneut an.
Hä? Musste ich ihn jetzt verstehen?
"Woher willst du das denn bitte wissen? Biste jetzt unter die Mediziner gegangen? Oder gleich Hellseher?!", ich war stinksauer.
"Nein... Aber wir haben gar nicht miteinander geschlafen... Du bist sofort eingeschlafen, als du im Bett lagst", erklärte er jetzt und schaute mich dabei wie ein Unschuldslamm an. Lächerlich.
"WILLST DU MICH VERARSCHEN? ICH HAB DIR EXTRA GESCHRIEBEN UND DU HAST MICH ANGELOGEN!"
"Lea, bleib ruhig! Ich hab nicht gelogen! Du hast gefragt, ob wir verhütet haben und ich hab 'Nein' geschrieben. Das ist die Wahrheit. Wir haben nicht verhütet."
"ALTER JUSTUS, IST DAS DEIN ERNST? WEIßT DU EIGENTLICH, WAS ICH MIR FÜR EINEN KOPF GEMACHT HABE? UND UNTER WAS FÜR EINEM RISIKO ICH ZUHAUSE ABGEHAUEN BIN????"
"Ruhig! Du wärst doch sonst nie gekommen... Und jetzt, wo du schonmal hier bist, können wir doch auch was Nettes essen gehen?"
"Du checkst es nicht, oder?", ich hatte wirklich die Nase voll von ihm, "Du hast vollkommen recht, ich wäre nicht gekommen. Aber jetzt geh ich auch gleich wieder. Auf nimmer Wiedersehen!"
Auf eine merkwürdige Art und Weise spürte ich bei diesen letzen Worten einen unglaublich unangenehmen Stich in meiner Brust. Aber ich machte mich trotzdem auf den Weg nach Hause und hinterließ Leon schonmal eine vorbereitende Nachricht.
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14. Kapitel :)
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Mein Badboy in Schweden
Teen Fiction"In fairy tales, there is always a prince charming and a bad guy. In real life, prince charming is the bad guy" Noch schlimmer konnte der Urlaub eigentlich gar nicht werden: Eine nörgelnde kleine Schwester, ein "soo cooler" großer Bruder, und vor al...