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Endlich waren wir an unserem Ferienhaus angekommen. Es ist wirklich wunderschön. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt, aber ich versuche mal, es zu beschreiben:

Es bestand aus zwei Häusern. Das Haupthaus war weiß und hatte eine riesige hölzerne Terasse. Es gab sehr viele Fenster und auch einen Grill. Im Haus gab es zwei Schlafzimmer und einen Raum, der als Wohnzimmer und Küche diente. Alles war sehr modern eingerichtet. Das Haus war wirklich schön und auch noch direkt am Meer.

Das zweite Haus war deutlich kleiner und in einem schönen grau gestrichen. Es beinhaltete nur zwei kleinere Schlafzimmer. In dem einen stand ein großes Bett und im anderen zwei kleine Betten und dafür ein großer Kleiderschrank.

Nach einiger Diskussion einigten wir alle uns so: Mama und Papa gingen in das Doppelzimmer im Haupthaus und Mia würde in dem zweiten Zimmer dort schlafen. Ich und Leon würden in dem anderen Haud schlafen, wobei ich das Zimmer mit dem großen Kleiderschrank ergattern konnte, weil Leon unbedingt das große Bett haben wollte.

Ich ging in mein Zimmer für die nächsten Wochen und fing erstmal an, meine Klamotten in den Kleiderschrank zu räumen. Ich stellte gerade meinen Laptop an, um Musik zu hören, da rief auch schon meine beste Freundin Merle auf Skype an.

"Na, haste schon deinen schwedischen Traumboy gefunden?", fragte sie mich und lachte. "Jetzt gib mir doch wenigstens ein bisschen Zeit, wir sind doch gerade erst angekommen", lachte ich jetzt auch.
"Haha, aber ne mal im Ernst, wie ist es so in Schweden?" "Eigentlich echt schön. Die Natur, unser Haus... Wenn man mal von nervigen Geschwistern absieht."

Merle kannte meine Geschwister und abgesehen davon, dass sie vor ca. ein einhalb Jahren mal voll in Leon verliebt war, findet sie die genauso nervig wie ich: "Du wirst es überleben" "Ich hoffe ja mal", antwortete ich ihr, "Sonst kann den Urlaub bestimmt noch mein Schwede retten. Aber ich muss Schluss machen, muss meine Klamotten einräumen und so... Hab dich lieb" "Ja ich dich auch, Tschüssi", verabschiedete mich Merle.

Ich packte meine Klamotten in den Schrank und realisierte, dass ich dringend mal wieder shoppen gehen musste. Von meinen Oberteilen gefiel mir nur noch die Hälfte und Hosen hatte ich sowieso immer zu wenig.

Während ich darüber nachdachte, was ich alles für schöne Klamotten haben könnte, die ich nur noch in irgendeinem Laden finden musste, packte ich die letzten Shirts in den Schrank und legte mich dann in mein Bett und hörte mal wieder mein Lielingslied.

In Gedanken an meinen Traumboy schlief ich scheinbar ein, denn einige Zeit später wurde ich vom Schreien und Rütteln meines Vaters geweckt:

"Leaaa! Wir wollen jetzt ins Dorf gehen und was essen, kommst du jetzt?" Ich stand auf, zog noch schnell meine Schuhe an und folgte ihm. Wie ich aussah war wohl egal, hier kannte ich ja eh niemanden.

Ich ging mit ihm aus meinem Zimmer heraus und draußen wartete schon der komplette Rest meiner Familie. Sogar Leon, der eigentlich immer der letzte war, war anscheinend vor mir fertig gewesen und nicht eingeschlafen. Als ich bei ihnen war, gingn wir sofort los und den hügeligen, dreckigen Weg herunter, den wir auch mit dem Auto heraufgefahren waren. Gerade wollte ich mich freuen, dass ich mich noch nicht umgezogen hatte, weil ich dreckig wurde, als ich geschockt feststellte, dass der Rest meiner Familie sich unglaublich schick gemacht hatte. Sogar Mia hatte ein Kleid an und eine Kette um...

*peinlich*

Da ich mein Outfit jetzt definitiv nicht mehr ändern konnte und ich ja wahrscheinlich sowieso niemand Interessanten treffen würde, ging ich weiter meiner Familie hinterher, ohne ein Wort zu sagen.

Wie das Schicksal es wollte, führte mein Vater uns zu einem unglaublich noblen Restaurant, in dem eine Familie wie wir wahrscheinlich sowieso nicht willkommen war. Als ich es von weitem sah, musste mein inneres fieses Ich mich schon fast auslachen. Wir gingen noch durch die "Große Straße" des Dorfes, die zum Restaurant führte.

Als wir an einer kleinen Eisbude vorbeigingen, hörte ich plötzlich Pfiffe. Ich drehte mich um und sah wie ein Junge, der vermutlich etwas älter war als ich, mich anzwinkerte und mich rüberwinkte. Wie billig. Konnte er sich nicht wenigstens etwas besseres einfallen lassen? Auf sowas ließ ich mich nun wirklich gar nicht ein. Allein dass er ein Mädchen in diesen hässlichen Klamotten anmachte... Ich ignorierte ihn, und auch wenn mich meine ganze Familie schräg anschaute, ging ich einfach weiter. "Bist dir wohl zu schade... Mit deiner Jogginghose!", lachte er mich aus. Arschloch. Und er schien auch noch gemerkt zu haben, dass wir deutsch sind und konnte deutsch. Stalker.

Wir kamen recht schnell im Retaurant an. Das Essen verlief natürlich unglaublich chaotisch. Denn nachdem Mia schon dreimal ihre Gabel auf den Boden geschmissen hatte, kippte Leon auch noch seine Cola um und ich versank im Boden. Wieso war meine Familie nur immer so unendlich peinlich? Ich wartete nur hoffnungsvoll auf den Moment, in dem wir das Restaurant wieder verlassen würde.

Jetzt war ich einfach nur noch heilfroh, in meinem Bett liegen zu dürfen und wie jede Nacht von meinem schwedischen Traumboy zu träumen...

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Soo, der zweite Teil... Hoffe, er gefällt euch :)
Was meint ihr, was noch so im Urlaub passieren wird?

Mein Badboy in SchwedenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt