Kapitel 33 - Vom Meer zu den Wolken

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Kapitel 33

Vom Meer zu den Wolken


~Sabrina~

Sabrina war wirklich so froh, endlich wieder richtigen, festen Boden unter den Füssen zu haben. Sie hatten noch eine ganze Woche in Dryadre verbracht, bevor sie wieder aufgebrochen waren. Die Elfen waren ein wunderbares Volk, das sich sehr um die Natur kümmerte. Voller Stolz hatte man sie in der ganzen Stadt herumgeführt, hatte ihr die schönsten Blumen gezeigt und sie mit den feinsten Früchten verköstigt.
Natürlich hatte sie auch immer wieder trainieren müssen. Mit Pfeil und Bogen war sie mittlerweile schier unbesiegbar. Mit dem Faustkampf hatte sie noch ihre Mühe, von Lanze, Speer oder Axt ganz zu schweigen, aber sie machte Fortschritte. Der Dolch gefiel ihr da schon besser. Mit ihm war sie schnell und wendig. Trotzdem war sie froh, dem Training jetzt entfliehen zu können.
Das schlimmste an der letzten Woche waren die Anlässe gewesen, an denen sie irgendwelchen Fremden vorgestellt worden war. Herzöge, Ritter, stinkreiche Geldsäcke und irgendwelche Politiker. Dabei war so was wie Politik bei den Elfen für einen Aussenstehenden ein Wort, das man nur mit einem gespielten Lächeln aussprechen konnte. Die Elfen lebten nach ihren eigenen Gesetzen und Traditionen, zu denen auch ihr festes Kastensystem gehörte. Man wurde in seine Rasse geboren und das war nicht zu ändern. Nichts war dicker als Blut, ausser... ausser Magie. Wer Magie in sich hatte - egal aus welchem Kasten man auch stammte - war zu höherem geboren. So war es ja auch bei Eril gewesen, der dann zum Drachenreiter geworden war.
Jedenfalls hatte sie die Namen all dieser wichtigen Persönlichkeiten längst wieder vergessen, meist schon kurz nach deren Bekanntschaft... Wichtige Persönlichkeiten, pha! Diese Exemplare ihrer Art waren auch ganz besonders arrogant gewesen, selbst für Elfen. Beinahe senkrecht hatten sie ihre wohlgeformten Nasen in die Höhe gehalten, falsch gelächelt wie wahre Profis. Wie sie auf sie niedergesehen hatten, als wäre sie ein dummes Kind, das unwissend und unwürdig war, den Titel der Eisprinzessin tragen zu dürfen. Tja, eine andere Wahl hatten sie nun einmal nicht, wenn sie ihr schönes Land Virid'agru nicht an die Dunklen abtreten wollten...
Jetzt war es jedoch vorbei mit dem Trainieren und Bekanntmachen. Die Suche nach dem blauen Mohn ging weiter!
Die Elfen hatten ihnen keine Pferde überlassen. Auch keines der anderen Transporttiere, wie zum Beispiel die riesen Libelle, die sie in Virid'agru gesehen hatte. Doch natürlich beschwerte sie sich nicht. Trotzdem verwirrte es sie etwas. Wenigstens die Pferde der Verstossenen hätten sie ihnen doch lassen können. Die Küsten lagen noch mehrere Tage von hier entfernt und dieser verfluchter blaue Moon war nun einmal nur dort zu finden!
Wenigstens standen Sabrinas kleinem Trupp aus Raben und Gaunern nun einige Elfen zur Verfügung. Das liess Sabrina wenigstens etwas ruhiger schlafen. Jedoch nur so lange, bis sie entweder in der Starre erwachte und dort verzweifelt versuchte, sich wieder zurück zu träumen oder bist die Alpträume kamen.
Alpträume von dem Mädchen mit dem roten Haar. Von dem toten Mädchen, das im Wald lag. Da lag, als würde sie schlafen, doch aus diesem Schlaf erwachte man nicht. In diesem Schlaf wurde man zu einer Erinnerung.
Wenigstens hatte sie langsam den Bogen raus, wie sie mit der Starre um zu gehen hatte. Es war eigentlich ganz einfach: Sie musste nur warten. Einfach warten, bis die Zeit, die sie in der Traumwelt verbringen konnte oder musste, abgelaufen war. Das konnte von wenigen Minuten, bis zu mehreren Stunden dauern, genau konnte sie es nicht sagen, denn leider gab es in der Starre keine Uhren. Wenigstens fiel sie nicht mehr über Tage in Ohnmacht, wenn sie wieder getraumwandelt war. Nach einer Reise in die Starre fühlte sie sich zwar entkräftet, war aber nicht mehr vollkommen ausgeknockt, worüber sie sehr froh war.
Worüber sie nicht froh, nein, absolut entsetzt war, war, dass der Grimm ihr zwar gezeigt hatte, wie man Gedanken las, ihr aber nicht beigebracht hatte, wie man wieder damit aufhören konnte!
»... Freue mich, heute Nacht wieder zu fliegen...«
»... Wertvoll sehen die Hutnadeln des Hüters aus. Ob der Topper es wohl merkt, wenn ich sie ihm bei Nacht aus dem Zylinder zupfe?«

Alle dachten sie die ganze Zeit. Andauernd und ohne Unterlass. In Dryadre war das nicht weiter schlimm gewesen, da Jacob Grimm sie irgendwie mit seinen Super-Ninja-Telepathiekräften vor all den fremden Gedanken geschützt hatte, doch nun...
Faritales dachte am liebste übers Essen und wie er die Feen am besten ärgern konnte nach.
Die Feen träumten von Blütenstaub und Gesang mit glockenhellen Stimmen.
Die Gedanken der Raben waren ein wenig flatterhaft, zuckten hin und her, wie die nervösen Augen eines Tiers.
Im Kopf der Gauner unter den Verstossenen waren flink und immer wieder begannen sie sich um kleine, glitzernde Edelsteine zu drehen, wie die einer Elster.
Und dann waren da noch die Gedanken ihrer neuen Begleiter. Eine Horde von Elfen, nicht nur Stürmerelfen, sondern auch Elfen aus anderen Clans. Ein Heiler von der Rasse der Hellelfen und sieben Mondelfen. Drei der Mondelfen waren Magier und die anderen vier Namianer. Die Namianer sahen gruselig aus. Sehr, sehr diszipliniert und hart. Namianer. So was wie ein Swat-Team der Elfen. Und ihre Gedanken waren wirklich... faszinierend. Voller Wut und Kraft. Schon etwas beängstigend...
Die Gedanken der Magier waren so schnell, dass sie sie nicht lesen konnte. Nur ab und zu sah sie den Fetzen eines Bildes, hörte den Hauch eines Satzes.
Dagegen schien die Gefühlswelt des Hellelfs reiner Balsam für die Seele zu sein. Ruhig und voller Licht.
Der Hutmacher und Mondkind waren ebenfalls ein Fall für sich.
Wenn sie in Mondkinds Kopf sah, war es, als würden unzählige Stimmen wild durcheinander reden. Manche schrien, andere flüsterten und manche sangen. Keine Stimme klang gleich, jede war anders.
Und der Hutmacher schien überhaupt nicht zu denken. Sabrina konnte Jeremy Topper nicht hören, worüber sie auch ziemlich froh war. Mondkinds Gedanken waren schon laut genug, sie brauchte nicht auch noch die eines weiteren Verrückten!
Doch wer sie am meisten beschäftigte, war Hook. Nicht, dass sie darauf versessen war, ihn zu hören, seine Gedanken zu hören, nein. Es war diese gesunde Interesse, die man nun mal für jemanden hegt, der einen... ähm... interessiert, doch anstatt in seinen Gedankengängen zu baden, in seinen Erinnerungen zu schwelgen und mit ihm über das Leben zu träumen, sah sie nichts als... Wasser. Oder die Erinnerung an Wasser, oder das Bild von Wasser oder die Vorstellung von Wasser, Wasser, Wasser... Wenn sie mal wieder seine Seele streifte und plötzlich seine Gedanken hörte, seine Emotionen spürte und sah, was er sah, dann schimmerte es blau. Es war, als würde er sich krampfhaft an dieses Bild klammern. Blaues, rauschendes, kaltes Wasser. Nur seine Gefühle konnte er nicht vor ihr verstecken. Sie spürte, wie hektisch und verkrampft er war.
Sie trat näher an ihn heran und schon spürte sie seine Präsenz stärker. Immer wieder konnte sie ein Bild unter dieser eigenartigen Wasseroberfläche erkennen. Gedankenfetzen, die ihm entwichen wie Mäuse einer Katze.
»Was ist los?«, fragte sie ihn. Leise musste sie dabei nicht sein, denn die Verstossenen sangen irgendeines ihrer Kneipenlieder. Schade, dass sie so laut waren, denn der Wald wäre so ein idyllischer Ort. Eine eigene Welt aus dicken Baumstämmen und grün, grün, grün.
Hook blinzelte konzentriert. »Nichts«, murrte er abweisend.
»Was soll das blöde Wasser?«, fragte Sabrina gerade heraus.
»... Sieht es... Wasser... Wird sehen...«
Die Gedanken, die ihm entwischt und sich durch seine Seele an die Freiheit gekämpft hatten, huschten über die Wasseroberfläche.
»Warum versteckst du dich?«, fragte sie und führte sich wieder wie ein kleines Mädchen, dass ihren Bruder im Schrank erwischte, wo er heimlich Süssigkeiten in sich hinein stopfte.
»Ich verstecke mich nicht. Wie du siehst, steh ich hier. In all meiner Pracht!«, schnurrte er und grinste. Gut gespielt, Pirat!
»Warum kann ich deine Gedanken nicht lesen, Falk?«, fragte nachdrücklich.
Hook runzelte die Stirn. »Prinzessin, als Pirat weiss ich viele Dinge über das Stehlen. Wenn du irgendwann verstehst, dass alles was du besitzt, dir weggenommen werden kann, dann wirst du anfangen, auf die Kleinigkeiten, die nur dein sind, zu achten. Ich bin glücklicher Besitzer meiner eigenen Gedanken, Gefühle und Erinnerungen.«
»Tut mir leid, Captain, aber ich glaube, was in Eurem Kopf abgeht, ist nur schwer zu bewachen...«, säuselte Sabrina. Flink streckte sie den Arm aus und zwickte dem Captain in den Bauch. Reflexartig zuckte dieser zusammen.
Das Wasser versickerte und stattdessen überrollten sie nun die angestauten Empfindungen.
»... Captain, der Teufel ist an Bord...« Piraten rannten über die Planken. Die See war wild.
»... Der Kopf eines Menschen ist auch nur ein Ort, an dem er seine Schätze aufbewahrt. Man muss diese Schatztruhe aus Fleisch nur in eine Kiste aus Glas verwandeln und dann kann man sich ansehen, wie die Seele in ihr tanzt...« Eine Gestalt, deren Gesicht unter einer dunkelgrünen Kapuze versteckt war.
Das Bild änderte sich. Eine andere Erinnerung umhüllte sie.
»... Bei Klyuss' Wellenhaar, was gibt es Schöneres als den Wind im Gesicht und die schäumende See, die gegen den Bug eines Schiffes schlägt...« Das war Hooks Stimme. Vor sich sah sie weisse Gischt aufspritzen und dann glitzerndes, blaues Wasser. Es roch nach Salz und Freiheit...
Falk wandte sich ab und schon liess er seine Emotionen hinter seinem Meer aus Seele verschwinden.
Sabrina blinzelte. Hook hatte seine Gedanken wieder Kontrolle. Sabrina konnte sie nicht mehr lesen. Was sie gesehen hatte, war... interessant. Die erste Erinnerung war keine Gute gewesen. Sie hatte Angst gefühlt. Vor irgendetwas hatte Hook sich gefürchtet. Er hatte den Teufel wieder erwähnt.
Dafür war die zweite Erinnerung wundervoll gewesen. Sie hatte seine Empfindungen miterlebt. Dieses Gefühl der endlosen Freiheit. Sie verstand, wieso Falk so gerne ein Pirat war. Da gab es nur das Meer, das Schiff und den Wind. Man war an nichts gebunden und konnte tun, was man wollte. Man war einfach nur frei.
»Du vermisst es, nicht wahr?«, fragte Sabrina mitfühlend.
»Was?«, brummte Hook missmutig.
»Na, dein Schiff, die See... Du vermisst es, Pirat und Captain zu sein.«
Hook schnaubte: »Pass auf, Sabrina. Ich mag es nicht, wenn Leute in meinem verfluchten Hirn herumschnüffeln. Sobald ich die Möglichkeit dazu habe, werde ich mir von irgendwoher Obsidian beschaffen. Das schützt mich vor dieser verfluchten Gabe. Es tut mir leid, aber ich will nicht die ganze Zeit darauf achten müssen, was ich gerade denke! Darum wollte ich auch nicht, dass du zur Telepathin wirst. Das ist zu viel Macht. Damit kann niemand umgehen. Telepathen werden praktisch immer zu Monstern, weil sie ihrer Macht irgendwann einfach nicht mehr widerstehen können. Sie nutzen sie für ihre eigenen Zwecke. Sie erleben dauernd all die Emotionen anderer mit und das stumpft sie ab. Sie werden zu... Ja, sie werden zu Soziopathen. Sie können sich nicht in andere hineinversetzen und können kein Mitgefühl empfinden. Darum musst du das irgendwie in den Griff bekommen mit dieser verfluchten Gedankenleserei! Typisch Grimm, er hätte dir beibringen müssen, wie du diese Macht in den Griff bekommst. Grimms! Die verspricht fiel, sagen aber nur die Hälfte.«
»Jetzt hör mal. Du hast gesagt, du würdest mir vertrauen. Ich werde keine... Soziopatin, okay? Ich versuche ja, diese Gedankenlesegabe abzustellen, aber so einfach ist das nicht. Ich verspreche dir, ich werde nicht mehr absichtlich in deine Gedanken eindringen, sofern du das nicht willst«, gelobte Sabrina. Sie versuchte zu lächeln. Das Ergebnis fühlte sich schon erbärmlich an, doch anscheinend bemerkte Falk ihre Grimasse gar nicht. Vielleicht tat er auch nur so. Sabrina hoffte auf das erste.
Es traf sie, dass der Pirat so abweisend ihr gegenüber war. Das tat er schon, seit ihre Telepathiekräfte aktiviert worden waren. Dabei hatte sie sich so gefreut, ihn wieder an ihrer Seite zu haben. Und nun verglich er sie mit einem von denen? Mit einem Soziopathen? Ohne Mitgefühl? Das tat weh! Aber Sabrina wollte nicht, dass er merkte, dass er sie verletzt hatte, also lenkte sie das Gesprächsthema auf den Grimm: »Was soll das überhaupt heissen - Typisch Grimm? Kennst du noch mehr Grimms? Du hast mit übrigens noch immer nicht erzählt, wieso du Jacob Grimm so verabscheust. War er etwa dieser Grimm?«
»Nicht Jacob Grimm. Ich habe seinen Bruder vor Jahren einmal kennengelernt. Wilhelm Grimm. Er ist auch ein Lauscher. Als ich Jacob sah, hatte ich erst gedacht, ich hätte Wilhelm vor mir. Nur viel, viel älter«, erklärte Hook. Besorgt sah er zum Himmel, wo sich die Wolken immer mehr zusammenschoben und die Sonne verschluckten.
»Du hast ihn Teufel genannt. Wieso?«, hakte sie weiter nach.
Falk legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich darf meine Kunden leider nicht verraten...« Er zwinkerte ihr zu. Endlich! Sie hatte diese freche Seite an ihm vermisst!
»Jacob Grimm war... ein Kunde von dir?«, fragte Sabrina ungläubig. »Ein Auftraggeber? Er hat die Dienste von Piraten angenommen?«
»Nur fürs Protokoll, das weisst du nicht von mir. Es war sein Bruder, Wilhelm. Wilhelm Grimm ist ein Teufel. Vor unzähligen Jahren, als ich noch kein Captain war. Es waren einige Jahre vergangen nach Arielles Tod und Pans Flucht vom Schiff. Wilhelm hatte uns angeworben, damit wir einige Sachen für ihn besorgen. Nachdem wir alles Bestellte beisammen hatten, wollten wir unser Gold. Wir suchten den Grimm auf, brachten ihm seine Ware und forderten, dass er bezahlte. Da begann er auf einmal zu reden. Er erzählte, sagte uns Dinge, verriet unsere schlimmsten Geheimnisse. Verstehst du, was ich meine?« Falk musterte sie aufmerksam.
Sabrina überlegte kurz und antwortete: »Ich glaube ja. Das meintest du mit Machtmissbrauch, oder? Er hat... in eure Köpfe geschaut und eure tiefsten und verbotensten Geheimnisse ausgeplaudert.«
Hook nickte und fuhr fort: »Genau. An diesem Tag zerstörte Wilhelm unsere Crew. Kein Seemann konnte dem anderen mehr in die Augen sehen. Der Grimm hat die Wahrheit als Waffe missbraucht. Alle gingen auseinander. Niemand konnte mehr damit leben, in dem Wissen um die anderen und darum, was sie nun von einem selbst wussten.«
»Du auch?«
»Nein, ich nicht. Ich war der Schlauste von all den Männern. Sogar Captain Blackbeard fiel auf Wilhelm rein. Nur ich nicht. Ich verstand schnell, was dieser Teufel tat, dass er unsere Erinnerungen und Gedanken durchstöberte wie eine Wildsau den Dreck. So konzentrierte ich mich auf ein Bild und das mit aller Macht und es rettete mich.«
Sabrinas Gesicht hellte sich auf, als sie verstand. »Du hast an Wasser gedacht. Damit kannst du auch mich blocken, nicht wahr?«
Hook grinste und schnurrte: »Kluge Prinzessin. Der Teufel konnte mir nichts anhaben. Ich verlangte mein Gold und ich bekam es von Wilhelm. Der Grimm war überheblich, arrogant und ein Verräter, doch ich hatte es wohl geschafft, ihn zu beeindrucken. Er gab mir den Lohn, der eigentlich der ganzen Crew zugestanden hätte. Trotzdem konnte ich unsere Mannschaft nicht retten. Keiner wollte mehr mit den anderen zusammenarbeiten, seit sie so viel voneinander wussten. Nicht einmal der Captain wollte weitermachen. Also verliess ich wie alle anderen das Schiff und suchte mir im nächstgelegenen Hafen ein neues Schiff. Die Black Swan, auf der wir uns kennenlernten. Ein stolzes Schiff, wenn auch nicht so gut wie das, auf dem ich zuvor arbeitete. Eine Mannschaft mit einem Schiff wie diesem zu bekommen, war leicht. Ich warb Männer in den umliegenden Kneipen an. Ich hatte Glück, dass jener Hafen einer der Art war, wo auch Piraten gerne anlegten. So hatte ich innerhalb einer Woche meine eigene Piratencrew zusammen. Anfangs war es nicht einfach für mich. Viele wollten mich absetzen und sich selbst zum Captain machen, doch bei uns Piraten geht es demokratischer zu, als du dir wahrscheinlich vorstellst. Bei uns wird der Captain gewählt und ich war ein guter Pirat. Meine Männer mussten selten hungern. Unsere Raubzüge waren immer erfolgreich. Tja, und so war ich seit jeher der legendäre Pirat Hook, Captain der Black Swan und Herr der Meere.«
Sabrina schluckte.
»Was wurde aus dem alten Captain? Captain Blackbeard?«, fragte sie weiter.
Der Captain ohne Schiff zuckte mit den Schultern. »Blackbeard? Ich denke, er hat die Jolly Roger - Das Schiff, auf dem ich diente, seit ich in dieser Welt angespült worden war. - verkauft und sich abgesetzt. Vermutlich lebt er jetzt schon seit vielen Jahren glücklich in einem Bordell oder so...«
Auf einmal mischte sich einer der Elfen in ihr Gespräch ein. Es war der Hellelf. Seine Gedanken waren fein und sanft. Sabrina konnte ihn nicht wirklich denken hören, stattdessen konnte sie sie sehen. Der Elf dachte in Farben... »Du warst auf diesem Schiff? Jolly Roger?«, fragte er freundlich und lächelte. Seine Augen waren so warm und freundlich, woraufhin Sabrina beschloss, den Hellelf ab sofort Teddy zu nennen.
Hook runzelte die Stirn und sah den Elf misstrauisch an. »Ja?«, fragte Hook gedehnt.
Der Elf begann breit zu grinsen. »Na dann, Pirat, wird dir gefallen, was wir bald zu sehen bekommen...«
Sabrina wurde neugierig. »Was werden wir den sehen?«, fragte sie.
Die Farben in Teddys Kopf wechselte zu Rot und pulsierte stolz.
»Ich will Euch die Überraschung nicht verderben, junge Eisprinzessin.«

Uralte Fassung (1): Twos - Die Prophezeiung von Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt