Sie.
Als Azad mit dem Kuchen in der Hand in die Shishabar kam, wurde plötzlich alles um mich herum still. Es war dieser kurze Moment, in dem die Welt innehielt – bevor sie plötzlich wieder explodierte. „Happy Birthday, Baran!" sangen alle laut, und die Bar füllte sich mit Stimmen und Lachen. Der ganze Raum schien von dieser warmen, fröhlichen Energie zu vibrieren, und ich konnte mir nicht helfen, aber mein Blick hing an Baran. Er stand da, umgeben von seinen Freunden, mit diesem breiten Lächeln im Gesicht, das ihn noch... anziehender machte, als er ohnehin schon war.
Die Wunderkerzen auf dem Kuchen funkelten, als ob sie den Moment feiern wollten, und der goldene Schein tanzte auf Barans Gesicht. Es war fast surreal. Gestern war er nur ein Fremder gewesen, und jetzt? Jetzt fühlte es sich an, als wäre da eine Verbindung zwischen uns, die sich innerhalb weniger Stunden aufgebaut hatte – so intensiv und unbegreiflich.
Ich konnte nicht anders, als ihn zu beobachten, wie er den Kuchen schnitt, wie er lachte und mit seinen Freunden scherzte. Und bei jedem Stück, das er verteilte, schien er sich aufrichtig zu freuen. Es war, als ob dieser Moment ihn völlig erfüllte. Und während ich meinen eigenen Teller in der Hand hielt, konnte ich spüren, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Alles an ihm faszinierte mich. Er war nicht nur der ruhige, ernste Typ, den ich in der Cafeteria kennengelernt hatte. Da war so viel mehr – diese Tiefe, diese Verbundenheit zu seinen Freunden, diese stille Kraft, die ich noch am Morgen so missverstanden hatte.
Ich saß still da, während um mich herum alle feierten, ihre Stücke Kuchen genossen und lachten. Ich war in Gedanken versunken, mein Blick immer wieder zu Baran gleitend. Merican hatte wirklich alles gegeben, um diesen Moment für ihn perfekt zu machen, und das hatte sie auch geschafft. Baran bedankte sich bei ihr, und als sie über seinen Lob errötete, spürte ich einen leichten Stich von Eifersucht. Nicht weil ich nicht wollte, dass sie so viel Spaß haben – aber weil ich irgendwie wünschte, dass ich es wäre, die diesen Moment so nah mit ihm teilt.
„Asia, was ist los?" Sena, die neben mir saß, stieß mich leicht mit dem Ellbogen an. Sie hatte bemerkt, dass ich nicht ganz bei der Sache war, während die anderen sich in Gesprächen und Lachen verloren hatten.
„Nichts," murmelte ich und lächelte schwach, aber ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Ich wusste, dass sie mich durchschaut hatte. Sie kannte mich einfach zu gut.
Nach einer Weile, als die Stimmung immer noch ausgelassen war und die Zeit wie im Flug vergangen war, merkte ich, dass es schon spät wurde. Es war fast 23 Uhr, und langsam wurde es Zeit, zu gehen. Sena und ich tauschten Blicke, und sie nickte mir stumm zu, als Zeichen, dass wir uns langsam verabschieden sollten. Obwohl ich eigentlich nicht wollte, dass dieser Moment endet, wusste ich, dass wir irgendwann gehen mussten.
Wir standen auf, und ich ging zu Baran hinüber. Mein Herz hämmerte ein wenig schneller, als ich ihm näher kam, und ich fragte mich, ob er mich überhaupt bemerkte, während er noch immer von seinen Freunden umgeben war. Doch als ich direkt vor ihm stand, drehte er sich zu mir um, und unser Blick traf sich.
„Ich wollte mich verabschieden," sagte ich, meine Stimme etwas leiser als sonst. „Es war... ein schöner Abend. Danke, dass ich dabei sein konnte."
Er sah mich an, und für einen Moment schien es, als würde er etwas sagen wollen, doch dann nickte er nur leicht und lächelte. „Danke, dass du gekommen bist. Es war wirklich schön, dich hier zu haben." Seine Augen waren für einen kurzen Moment weich, fast als ob er auch mehr sagen wollte, aber sich nicht traute.
Ich lächelte zurück, und dieses kurze Schweigen zwischen uns war plötzlich schwerer, als ich erwartet hatte. Ich hätte gerne noch etwas gesagt, aber mein Kopf war leer, und so nickte ich nur, bevor ich mich von den anderen verabschiedete. Als Sena und ich schließlich die Shishabar verließen, spürte ich, wie meine Brust sich seltsam eng anfühlte. Es war nicht Traurigkeit, aber auch kein ganz klares Gefühl.
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Über Grenzen hinaus [eine türkisch-kurdische Liebesgeschichte]
RomanceAsia über Baran: "Baran ist wie ein magnetisches Feld, das mich unwiderstehlich anzieht. Seine Ausstrahlung und seine faszinierende Andersartigkeit ziehen mich magisch in seinen Bann. Er ist ein Rätsel, das ich unbedingt lösen möchte, und gleichzeit...