Einige Sekunden später realisierte Manuel erst, was er da gerade tat und zog schnell seine Hand weg. Sofort vermisste Taddl die Wärme, die seine Hand ausstrahlte. „E-Es tut mir Leid. Das wollte ich nicht", stotterte er und blickte in die Augen seines Patienten. Dieser wusste nicht, was er sagen sollte, weswegen er seinen Mund öffnete, aber gleich wieder schloss. Er atmete noch einmal gut durch, bevor er wieder reden konnte. „Das macht doch nichts", sagte er und fügte zu seiner Aussage noch ein Lächeln hinzu.
Nach einigen Minuten unerträglicher Stille meldete sich Taddl wieder zu Wort. „Ähm... Ich werde jetzt einmal Ardy anrufen... vielleicht hat er ja Zeit...", erklärte der Blonde und holte sein Handy raus. „Okay... ich werde dann gehen", sagte Manuel und verabschiedete sich von Taddl. „Bis nachher", fügte er noch hinzu, bevor er schon das Zimmer verlassen hatte.
Keine zwei Minuten später hatte Thaddeus schon die Nummer seines besten Freundes gewählt und rief ihn an. „Taddl, hey. Brudi... wie geht's dir?", hörte er die Stimme seines besten Freundes auf der anderen Seite der Leitung. „Ardy! Yo... mir geht es eigentlich ziemlich gut. Und dir?", bekam dieser von Taddl als Antwort zu hören. „Passt schon...", erklärte Ardy, schien jedoch ein bisschen niedergeschlagen zu wirken. Zumindest dachte Taddl das. „Also. Was machst du heute noch?", fragte der Blonde seinen Freund. „Keine Ahnung... vielleicht zocke ich noch etwas...", erzählte Ardy von seinen Plänen.
„Du hättest nicht vielleicht Zeit und Lust mich zu besuchen, oder?", fragte Taddl und lachte kurz auf. Ardy musste auch grinsen. Er freute sich jetzt schon darauf. „Und ob", lachte er. Er hatte seinen besten Freund vermisst. Zu lange hatten sie sich nicht mehr gesehen. Immer nur Schreiben und Telefonieren ist auch nicht gut. „Okay... bis später", sagte Taddl. Man konnte die Freude in seiner Stimme raushören. „Bis nachher, Brudi", verabschiedete sich auch Ardian und legte somit auf.
Thaddeus war jetzt schon überglücklich. Endlich konnte er seinen besten Freund wiedersehen. Endlich konnte er wieder Zeit mit ihm verbringen. Im Moment war er Manuel so dankbar, er hätte ihn vor Freude umarmen können. Er war einfach zu glücklich.
Doch er musste noch warten. Viel zu langsam verging die Zeit. Viel zu Lange dauerte es. Er hätte vor Langeweile sterben können, aber dann hätte er Ardy wieder nicht gesehen. Er wartete und wartete und wartete...
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.Ardy hatte ihn angerufen um ihm zu berichten, dass er bereits in fünf Minuten ankommen würde. Taddl war aufgeregt, sprang die ganze Zeit herum, fast so wie ein Gummiball und hatte ausgesprochen gute Laune. Er konnte es gar nicht mehr abwarten, seinen Freund wieder zu sehen.
Er würde jeden Moment ankommen. Taddl wartete schon vor der Tür auf seinen besten Brudi. Er wusste nicht, ob er das dürfe, aber das war ihm im Moment egal. Ardy war ihm viel wichtiger. Sie waren mehr als beste Freunde, mehr als Brüder. Ardy war immer für ihn da gewesen, hatte immer hinter ihm gestanden.
Er wartete noch ein paar Minuten, bis endlich ein Auto um die Ecke bog und schließlich vor ihm zum Stehen kam. Sofort fing Taddl an wie wild zu grinsen und wurde nervös. Er freute sich einfach. Ebenso nervös war Ardian. Er hatte Taddl auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Als der Braunhaarige seinen besten Freund sah ging er schnell auf ihn zu, stoppte jedoch kurz vor ihm. „Darf ich?", fragte er und lächelte Taddl an, welcher ihm gar nicht antwortete, sondern einfach umarmte. „Ich denke das heißt ja", lachte Ardy und umarmte einfach seinen besten Freund. Er genoss die Zeit, denn Taddl würde es nicht ewig aushalten. Einige Sekunden später ließ Taddl auch schon ab. „Sorry, du weißt ja", murmelte er und blickte traurig zu seinem besten Freund. „Ach, Taddl... das war schon lange genug", versuchte Ardy ihn zu ermutigen und lächelte ihn liebevoll an. Sofort wurde Taddl wieder fröhlicher. „Komm mit", sagte Taddl und deutete auf die Tür. Das ließ sich Ardy natürlich nicht zweimal sagen. Er wollte die Zeit, die er mit Taddl verbringen konnte auskosten. Aber egal was Taddl und er tun würden, solange es mit Taddl war, war die Zeit unter gar keinen Umständen verschwendet.
Zusammen gingen sie in Taddls Zimmer. Das erste was Ardy auffiel, war das Foto, das auch Manuel vor wenigen Stunden begutachtet hatte. „Du hast es mitgenommen?", fragte Ardy und musterte das Foto ganz genau. Sofort kamen all die Erinnerungen wieder hoch. Es kam ihm so vor, als wäre es gestern gewesen. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seinen Mund. „Ja klar. Es war das erste, was ich eingepackt habe", beichtete Taddl und lächelte seinen Brudi an. Vorsichtig stellte dieser das Bild wieder auf seinen Platz. „Ich hab meines auch immer in meinem Zimmer", erklärte Ardy und lachte. „Ich vermisse dich. Ohne dich ist es einfach... langweilig." Taddl musste auflachen. „Langweilig?" „Ja." „Warum machst du denn nichts mit Alex oder Felix?", fragte Taddl und lächelte seinen Freund an. „Mach ich ja... Aber sie sind eben nicht du." Dieses Mal lachten beide wieder auf.
Was sie nicht wussten war, dass nicht lange vorher Manuel kam und an der Zimmertür horchte. Er hatte die letzten drei Minuten alles gehört was sie sagten, und jedes Mal war es so, als durchbohrte eine Nadel sein Herz. Immer und immer wieder stach sie zu. Aber das ließ er sich natürlich nicht anmerken. Dann wurde das Gespräch wieder interessant.
„Ardy? Du hättest nicht vielleicht Lust, mit in eine Therapiesitzung zu kommen. Manu meint, dass es helfen könnte", erklärte Taddl und blickte hoffnungsvoll zu seinem Brudi hoch. „Manu?", fragte Ardy und grinste. „Äh,
...Manuel...Mein Therapeut", sagte Taddl und wurde ganz rot. „Aber das hat jetzt gar nichts damit zu tun! Beantworte einfach meine Frage", jammerte Taddl. Ihm war es irgendwie peinlich, auch wenn Ardy sein bester Freund war. „Klar, ich will doch wissen, ob er gut genug für dich ist", scherzte Ardian. „Du bist so ein Idiot", lachte Taddl und warf ihm einen Polster ins Gesicht. „Hey! Das war..."Manuel nutzte seine Chance und klopfte an. Taddl hüpfte sofort auf und öffnete ihm die Tür. „Hallo Manu-el", begrüßte er seinen Therapeuten. „Hallo Thaddeus", antwortete auch Manuel ihm. „Und Sie müssen Ardian sein." Manuel blickte zu dem Braunhaarigen und musterte ihn. „Ähm... Ardy, und du kannst mich ruhig duzen. Sonst komm ich mir so alt vor", lachte Ardy, auch Taddl lachte mir. Manuel wurde nur nervöser. „O-okay."
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Madhouse 「GLPaddl」
FanfictionThaddeus hat Berührungsängste, und lässt sich in eine Psychiatrie einweisen. Dort soll er lernen, mit den Berührungen klar zu kommen. Sein Psychiater - Manuel - versucht wirklich alles und kommt dem Jungen dabei näher... GLPaddl | AlternativeUnivers...