Taddl in seinem Zimmer ankam, hüpfte er glücklich wie ein pubertierendes Mädchen herum.
Er hatte Manuel umarmt! Und es hat sich sogar gut angefühlt! GUT!
Es war unglaublich. Das musste er sofort Ardy erzählen! Hektisch wählte er den Kontakt aus und klickte auf den grünen Knopf, um seinen besten Freund anzurufen.
„Taddl, hey! Ich will alles wissen! Also rede' nicht um den heißen Brei herum und erzähl mir alles! Bis aufs kleinste Detail!", begrüßte Ardy seinen Freund und hörte Taddl schon am Ende der anderen Leitung lachen.
„Beruhig dich Ardy! Also wir haben eben den Film geschaut und sind nachher noch etwas essen gegangen", erzählte Taddl seinem Freund.
„Ernsthaft Taddl? Ich will Details!", meckerte Ardy gleich und seufzte in den Hörer.
„Also keine Ahnung... aber als wir gerade zurückgekommen sind... habe ich ihn umarmt, Ardy. Und es hat sich gut angefühlt!", erzählte der Blauäugige seinem Freund.
„Was? Wirklich", grinste Ardy hörbar in das Telefon. „Da ist wohl jemand wirklich stark verknallt", lachte er.
„Mann, das ist nicht witzig. Ich mag ihn wirklich!", seufze Taddl und fuhr sich durch die Haare.
„Beruhig dich, T. Ich bin mir sicher er mag dich auch", lachte Ardy am anderen Ende der Leitung.
„Ich weiß ja nicht... Für ihn bin ich sicher nicht mehr, als nur einer seiner Patienten", seufzte Taddl und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare.
„Taddl, du bist ein wundervoller Mensch. Und glaubst du wirklich, er würde mit jedem seiner sogenannten Patienten ins Kino gehen? Trau dich doch einmal was. Wenn nicht, ist es doch auch egal. Ich meine, du wirst ihn nach diesen drei Wochen höchstwahrscheinlich nie mehr sehen, sofern er nein sagt", erklärte Ardy.
Wieder seufzte Taddl. Er schüttelte einfach den Kopf, Ardy verstand es einfach nicht.
Jetzt seufzte auch Ardy durch das Telefon. „Taddl, ich weiß, dass du gerade den Kopf schüttelst und es tut mir auch Leid, aber es ist doch so. Du bist ein toller Kerl, du musst dir nur einen kleinen Ruck geben..."
Irgendwie hatte er ja Recht, aber... was aber... es gibt ja kein aber... „Ardy, du kennst mich. Du weißt, dass ich ein kleiner Schisser bin. Du weißt, dass ich mich das niemals trauen würde... Gott, ich habe dich gebraucht um ihn überhaupt ins Kino einzuladen. Wie sollte ich ihm denn jemals sagen, dass ich ihn mag?"
Wieder seufzte Ardy am anderen Ende der Leitung. Taddl war eben wirklich nicht der Selbstbewussteste, dabei hatte er keinen Grund dazu. Ich meine, er war ein wunderschöner Junge. Aber dieses Problem mit dem Selbstbewusstsein hatte er nicht immer, erst seitdem er... diese Krankheit hatte. Aber das war eine lange Geschichte...
„Taddl. Ich glaube an dich. Und ich bin dein bester Freund. Glaub mir, er wird nicht nein-sagen. Man sieht es doch, dass er dich auch mag. Das einzige, das du dazu noch brauchst, ist dich zusammenzureißen, deine Ängste auf Seite zu legen und ihn einfach zu fragen. Keine Wiederrede!"
Ardy hatte einfach Recht, aber irgendetwas sagte Taddl, dass es trotzdem falsch sein wird. Dass Manuel ihn abweisen wird. Aber Taddl hatte Angst vor dieser Anlehnung.
„Ardy...", fing er wieder an. Und Genannter wusste auch schon, dass jetzt wieder eine elendig lange Diskussion anfangen würde, aber Taddl am Ende Manuel trotzdem nicht fragen wird.
„Nein. Thaddeus Tjarks, du hörst mir jetzt zu. Entweder du sagst ihm, dass du ihn mehr magst, als du es zugeben willst, oder ich komme zu euch und sage es ihm. Du hast die Wahl!", motzte Ardy ins Telefon. Er wusste, wenn er es nicht machen würde, dann würde Taddl es niemals verstehen. Niemals.
„D-das würdest du doch niemals machen Ardy, oder würdest du?", fragte Taddl noch einmal unsicher.
„Das ist mein voller Ernst. Entweder du, oder ich...", erwiderte Ardy emotionslos. Das erkannte man an seiner Stimme.
„Meinetwegen! Dann sage ich es ihm eben...", flüsterte Taddl leise ins Telefon. In seiner Stimme erkannte man leichte Unsicherheit und auch, dass er etwas genervt ist.
„Halleluja, der werte Herr hört einmal auf mich!", lachte Ardian ins Telefon.
„Du bist gemein...", schmollte Taddl gespielt.
Wieder lachte Ardy und man hörte Taddls Schnauben durch das Smartphone. „Ich wünsche dir auch eine gute Nacht, mein kleiner Taddl. Und viel Glück mit Manuel morgen!" Er lachte noch einmal und legte dann auf.
Das würde er nicht machen, zumindest noch nicht morgen. Das konnte er noch nicht. Es war doch viel zu früh, oder?
Gedanken, Ängste und Wünsche kreisten in seinem Kopf herum. Er wusste jetzt schon, dass er diese Nacht nicht viel Schlaf bekommen wird, dafür dachte er zu viel über Manuel nach.
Eigentlich ziemlich dumm und ironisch, wie sich dieser kleine dümmliche Junge mit Berührungsängsten in seinen Therapeuten verliebt, fast schon wie in so einem schnulzigen Liebesfilm, die Ardy und er sonst immer verspottet haben.
Taddl schüttelte den Kopf und schaltete das Licht auf dem Nachtkästchen aus. Er seufzte aus. „Warum muss alles immer so kompliziert sein..." Er schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück, blickte auf die dunkle, schwarze Decke und dachte noch einmal nach.
Das war noch eine Sache, die Taddl an sich selbst nicht mochte. Er dachte einfach über alles zu viel nach...
*~*~*~*~*
Auch Manuel wusste nicht was er machen sollte. Er saß ebenfalls in seinem Bett und dachte über den Jüngeren nach.
Eigentlich durfte er nichts für Taddl fühlen, immerhin war es doch sein Patient. Und trotzdem hatte es ihn noch nie so hart erwischt, wie jetzt.
Aber der Junge war auch wundervoll... und sein Lachen erst! Seufzend schüttelte Manuel sein Kopf. Manno Mann, der Junge hatte ihn echt den Kopf verdreht, er wollte einfach nicht mehr aus seinen Gedanken verschwinden.
Wieder schüttelte Manuel den Kopf und legte sich hin. Schlaf würde ihm bestimmt gut tun.
Auch Thaddeus schlief während des Schwärmens über den Brünetten schließlich ein. Aber sogar in seinen Träumen kam Manuel vor und verdrehte ihm den Kopf. Wie soll das denn bitte so weitergehen...
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Madhouse 「GLPaddl」
FanfictionThaddeus hat Berührungsängste, und lässt sich in eine Psychiatrie einweisen. Dort soll er lernen, mit den Berührungen klar zu kommen. Sein Psychiater - Manuel - versucht wirklich alles und kommt dem Jungen dabei näher... GLPaddl | AlternativeUnivers...