„Das wird schon schief gehen"

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Drei Wochen waren inzwischen vergangen, Taddl und Manu trafen sich in diesen immer und immer wieder... heimlich. Von ihrer Beziehung zueinander durfte keiner etwas erfahren. Das würde fatal enden... besonders für Manuel. Er würde wirklich alles was er sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte verlieren. Alles.

Aber es störte Taddl auch nicht. Er verstand Manuel ja... Immerhin hatte er immer wieder von solchen Fällen im Fernsehen und Radio gehört. Außerdem wollte er so etwas Manuel nicht antun.

Aber die drei Wochen waren die reinste Qual! Alles zog sich elendig lang in die Länge! Wenigstens waren sie nun um.

Taddl hatte sich in dieser Zeit wirklich verbessert. Er hatte nichts mehr gegen den körperlichen Kontakt zu Manuel.

Die Frage war nur, wie das mit anderen Leuten aussah. Ob das auch so gut funktionierte, wie mit Manu.

Wenn ja, dann dürfte er endlich diese Klinik verlassen.

Witzig das er zuerst gar nicht hier her wollte und dann auf Manuel traf.

Ach Manuel... Der süße, süße Manuel. Er würde ja jetzt noch mehr sagen, aber dann könnte er mit dem Schwärmen gar nicht mehr aufhören.

Nun war Taddl also auf dem Weg zu seiner letzten Beratung mit Manuel. Das letzte Mal, das er Manuel als seinen Psychiater sehen würde. Hoffentlich zumindest...

Er war wirklich nervös und zitterte leicht. Was, wenn er nicht "geheilt" wurde? Was, wenn er noch weiter in Behandlung bleiben musste?

Das wollte er nicht. Er wollte endlich offiziell mit Manuel zusammen sein können. Nicht nur hinter verschlossenen Türen.

Seufzend blieb er stehen und schloss seine Augen. „Das wird schon schief gehen", flüsterte er leise vor sich hin. Er öffnet seine Augen langsam wieder und geht weiter, bis er schließlich vor dem Behandlungsraum stehen blieb.

„Du schaffst das. Berührungen sind kein Problem mehr für dich." Thaddeus atmete noch einmal tief durch, ehe er in den Behandlungsraum eintrat und neben Manuel einen etwas älteren, brünetten Mann sah.

„Hallo, Thaddeus", sagte Manuel und zwinkerte Taddl zu. „Darf ich dir Patrick vorstellen, er ist sozusagen mein Mentor. Du weißt, ich bin kein fertig ausgebildeter Psychiater, und Patrick ist hier, um zu schauen, ob ich alles korrekt gemacht habe", erklärte er dem Jüngeren, welcher als Antwort nur nickte.

Lächelnd setzte sich Manuel auf das Sofa und deutete somit Taddl an, sich ihm gegenüber hinzusetzen. Patrick nahm neben ihm Platz.

Nervös spielte er mit seinen Fingern und blickte zwischen Manuel und Patrick hin und her.

Sie redeten noch ein bisschen und erzählten Patrick, was sich in den letzten Wochen verbessert hatte.

„Also würdest du sagen, dass Thaddeus Berührungen nun ertragen kann?", fragte er Manuel und blickte kurz von seinem Klemmbrett auf. Mensch, warum haben die alle so ein Ding?

Sichtlich nervös nickte Manuel. „Ich hoffe doch", dachte er sich und unterstützte seine Aussage mit einem Lächeln.

Aber selbst Taddl konnte die Nervosität in Manus Augen erkennen. Er war sich so unsicher...

Dabei hatten sie doch extra geübt, einmal war sogar Ardy gekommen und er hatte es geschafft ihn für drei Minuten zu umarmen. Sogar ohne schlechtes Gefühl! Länger wäre es nur etwas komisch gewesen...

„Uhm, ich bin mir sicher ich schaffe das schon", beantwortete Taddl die an Manu gerichtete Frage und lächelte.

Wieder notierte sich Patrick etwas auf seinem Klemmbrett und nickte.

„Na schön. Zwei Freiwillige warten draußen, sobald du dich bereit fühlst, hole ich den ersten rein. Oder bist du dir noch unsicher?", fragte Patrick und musterte Thaddeus nun ganz genau.

„Nein! Ich bin mir sicher, holen Sie den ersten rein", sagte Taddl, bevor er überhaupt richtig darüber nachdenken konnte.

Manuel saß nur stumm da und blickte Taddl an. Innerlich wünschte er seinem Patienten und Freund alles Glück der Welt. Aber er war sich sowieso sicher, dass er das schaffen würde.

Patrick holte währenddessen einen jungen Mann mit Brille und etwas lockigeren, kurzen Haaren herein.

„Uhm, hi", sagte dieser und hielt ihm seine Hand zum Schütteln hin.

Taddl zögerte kurz. Aber der Junge sah doch nett aus. Was wenn der Schein trübt?

Vorsichtig nahm er dessen Hand und schüttelte diese.

„Hallo, ich bin Taddl und du?", stellte er sich dem Fremden vor.

„Marius, aber du kannst mich Mary nennen", lächelte er zurück.

Patrick und Manuel musterten die beiden, bis sich der Erstgenannte räusperte. „Also ich hätte ihr noch ein paar Übungen für Thaddeus, wenn es dich nicht stört, Marius."

„Oh, keines Wegs. T scheint ein cooler Dude zu sein", sagte er und lachte.

Taddl musste auch grinsen. So fühlte es sich also an, Kontakte zu knüpfen.

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„Hmm, sieht gar nicht schlecht aus", sagte Patrick, nachdem Marius gegangen war.

Sie hatten diese sogenannten "Übungen", die Patrick vorbereitet hatte gut bestritten.

„Wenn du willst, dann können wir die zweite Person auch reinholen", sagte dieser und musterte ihn wieder.

„Natürlich, bin bereit!", sagte Thaddeus und lächelte zuckersüß. Irgendwie mochte er diesen Patrick nicht so wirklich, aber das war Nebensache...

Hinter Paluten kam ein wunderschönes Mädchen durch die Tür und lächelte Taddl an.

„Hey, ich bin Luna", sagte sie grinsend und umarmte ihn zur Begrüßung.

„Uhm, Taddl", stellte sich dieser auch vor und war überrascht von der herzlichen Begrüßung.

„Das ist ein schönes Tattoo", sagte sie und deutete auf eines, welches auf Taddls Hand Platz fand.

„Danke, hab ich selbst designt", sagte er und lächelte sie an.

„Du zeichnest ziemlich gut."

Wieder mischte sich Patrick ein.

„Ich störe euer Gespräch nur ungern, aber ihr müsstet da noch ein paar Übungen machen", sagte er und seufzte leise.

Wieder nickte er und blickte kurz zu Manu. Dieser saß noch immer auf der Bank, aber jetzt musterte er Luna.

Insgeheim hatte er Angst, dass sie und Taddl sich zu gut verstehen würden. Ja, er war ziemlich eifersüchtig, auch wenn er eigentlich keinen Grund dafür hätte.

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Nachdem die "Übungen" oder eher gesagt der Test fertig waren, durfte er noch kurz mit Luna reden, während Manu und Patrick sich unterhielten.

„Du bist ziemlich attraktiv", sagte sie zu ihm und lächelte ihn an.

„Hast du eine Freundin?"

Taddl wurde rot. „Uhm, danke. Das kann ich nur zurückgeben!", lachte er.

„Und zur zweiten Frage?", lachte sie.

Wieder schüttelte er den Kopf. „Eigentlich habe ich es ja nicht so mit Mädchen", lachte er.

Sie seufzte lachend. „Und mit Jungs?", lachte sie.

Er zuckte nur mit den Schultern und lachte. „Wer weiß?", grinste er.

Madhouse 「GLPaddl」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt