Träne.

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Ich hatte keine Wahl, es musste sein. Ich war dazu gezwungen es zu tun.
,,Felix!",schrie jemand. Mit einem Ruck wollte ich zustechen, ehe es zu spät war, doch die Tür öffnete sich und ich hielt inne. Ich konnte nicht. Konnte nicht in die Augen meines Freundes gucken und sterben. Ich schien tot, doch ich besaß dieses Etwas. Die Schuldgefühle gegenüber meiner Freunde. Welche nun auch mir gegenüber standen. ,,Es tut mir so leid",flüsterte ich, doch Rewis Augen füllten sich mit Tränen. Ich konnte nicht. ,,Bitte",antwortete Rewi. Ich dachte immer sterben wäre das was ich brauchte, doch war es das was ich wirklich wollte? Ich wollte bloß raus. Raus aus der Dunkelheit. Weg von kreisenden Gedanken. Weg von unerträglichen Schmerzen. Raus aus der Einsamkeit und Stille. Denn ich schrie, in meinem Kopf. Niemand konnte meine Schreie hören. Ich lebte in meinem Kopf. Von Gedanken in den Wahnsinn getrieben und ohne Ausweg. Kein Ton kam über meine Lippen wenn ich um Hilfe schrie, ich saß Still wenn ich gegen die kalten Wände schlug. Ich war allein, wenn ich unter Menschen war. Ich wollte bloß raus aus meinem Kopf, raus aus der Stillen Verzweiflung.
Eine Hand umgriff mein Handgelenk. Ich ließ die Scherbe fallen und sackte zusammen. Tränen flossen nur so über meine kalten Wangen und zersprangen auf dem Boden. In jeder Träne spiegelte ich mich, jede Träne spiegelte meinen Schmerz wieder. Mag sein dass ich wie ein Schwächling heulte, aber ich war schwach. Hilfe schreiend versuchte ich dem Raum zu entkommen, was ohne Tot schlicht unmöglich schien. Aber Izzi hatte recht, ich musste gerettet werden, und dass kann man schlecht allein. Rewi und Dner zogen mich vorsichtig hoch und schleppten mich zum Sofa. Meine Tränen waren verstummt. ,,Bitte Felix, hör auf es zu versuchen",bat Izzi leise. ,,Ich will nur raus",antwortete ich. ,,Raus?",fragte Rewi. ,,Raus aus dem Wasser, aufhören zu ertrinken",beantwortete Izzi die Frage. Rewi und Dner schienen diesen Vergleich nicht zu verstehen, doch nahmen es hin.
Eine Stille breitete sich im Raum aus, bis auf das klimpern des zusammenfegen der Scherben meines Spiegels. Ich begann langsam wieder in tiefen Gedanken zu verlieren, was wohl auch Dner bemerkte. ,,Wie wärs mit nem Film?",fragte er, wofür ich ihm dankbar war, denn es ging mir unerträglich schlecht. Ich nickte bloß und setzte mich auf den ausgeklappte Sofa. Rewi setzte sich neben mich und Izzi und Dner machten einen Film an. Ich bekam wahrscheinlich nicht einmal mehr den Anfang mit, da meine Augen zu fielen und ich einschlief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 26, 2016 ⏰

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Fassade | Felix HardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt