Stolen Moments - Liebe Scheut Kein Gesetz!

Kapitel 5

Also gut. Wo fange ich an zu suchen?
Mit fiel wieder ein, dass sie mit Timo in eine Klasse geht und kämpfte mir meinen Weg gegen den stetigen Strom tausender Schüler zurück ins Gebäude.
Ich fand die Aula und somit auch ihren Klassenraum wieder. Die Tür war zu. Habe ich sie verpasst?
Ich wollte gerade mein Ohr anlegen um horchen ob sich dort noch jemand befindet, war schon fast dran, als die Tür auf flog - voll gegen meinen Schädel - und schreiende Kinder hinausrannten, ohne mich zu beachten. Autsch, jetzt klingelt es in meinem Ohr - ob von dem Schlag, von dem Geschrei, oder von beidem kann ich nicht sagen.
Am Ende des Stroms kamen Timo und Melissandra plaudernd aus dem Klassenraum, eine Lehrerin schloss hinter ihnen ab. Ach, offensichtlich haben sich die beiden also schon kennengelernt.
Ich hielt mir den Kopf, als sie mich sahen und auf mich zukamen.
"Hallo ihr beiden.", krächzste ich hervor.
"Was is denn los? Hast du Kopfschmerzen?", fragten sie, wie aus einem Mund.
"EURE VERDAMMTEN KLASSENKAMERADEN HABEN MIR DIE TÜR GEGEN DEN DEETS (plattdeutsch = Kopf) GEHAUEN VERDAMMT!", brüllte ich ein kleines bisschen zu laut, sodass die Lehrerin sich zu uns umdrehte.
Die beiden fingen an sich schlappzulachen.
"Hahahaha das is doch mal wieder typisch für dich Milena!", meinte meine Schwester quietschend. Sie bekam mal wieder keine Luft vor Lachen. Ich finde das immer so lustig.
"Melissandra! Mach dich nicht so über mich lustig! Wie wär es mit etwas Respekt vor Älteren?", versuchte ich streng zu sagen, was anscheinend gelang. Die beiden guckten mich mit großen Augen an, wie zwei Eulen. Dann konnte ich mein Lachen nicht mehr halten, prustete los und wir Drei rangen wieder um Luft.
"Zu spät, Schwesterherz (sie weiß dass ich mich immer aufrege, wenn sie mich so nennt), ich hab Timo schon von der Sache heute morgen erzählt, wie du dich im Zimmer geirrt hast und dann noch über Luna gestolpert bist. Er findet es super witzig, nicht wahr Timo?", lachte sie und stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite.
Er lachte nur noch mehr als Antwort.
"Ihr beide könnt froh sein, dass ich nicht jemand bin, der sich selbst so ernst nimmt, sonst hättet ihr vermutlich ein Problem.", meinte ich schmunzelnd.
"Wieso?", fragten sie aus einem Mund, kichernd.
"Weil ihr dann Ärger mit mit hättet und das sollte man lieber vermeiden, hast du ja gesehen Timo", meinte ich
"Ach Schwesterchen, das ist doch so ein Grund warum ich dich so lieb hab.", sagte Melissandra schleimend mit Hundeblick und kuschelte sich an mich. Ich wuschelte ihr im Gegenzug nur durch die Haare.
"Hey", rief sie und ließ mich los.
Timo guckte nur zwischen uns Schwestern hin und her. Ich sah, wie seine Augen sich immer hin und her drehten. Überlegt er jetzt wer hübscher ist, oder was?!, dachte ich schmunzelnd.
Wir haben nicht gesehen, dass die Klassenlehrerin der beiden uns von ein paar Metern Entfernung beobachtete und sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte. Als ich sie ansah schüttelte sie schmunzelnd den Kopf und ging weiter. Ich achtete nicht weiter auf sie. Ist doch nur eine Lehrerin.
"Äh eure Lehrerin hat uns beobachtet. Dann ist die kopfschüttelnd weitergegangen.", meinte ich grinsend.
Laute wie "ähm", "ups" und "egal" ertönten aus den Mündern der beiden.
"Kann mir einer von euch beiden sagen, wo die Musikräume in diesem Labyrinth sind? Ich muss da jetzt hin.", fragte ich.
"Direkt neben der Aula links die Treppe hoch.", antwortete Timo, der in die Richtung deutete.
"Ah, okay, danke.", bedankte ich mich.
"Und die Cafeteria odet Mensa oder was auch immer? Ich habe vergessen mir etwas mitzunehmen...", fragte ich weiter.
"Mensa gibt's hier nicht. Cafeteria ist im Westtrakt, Erdgeschoss.", erwiderte Timo.
"Westtrakt?", fragte ich. "Wo ist das?"
"Hier sind wir im Osttrakt. Der ist von der Eingangshalle aus gesehen rechts. Der Westtrakt ist links. Die Naturwissenschaftlichen Räume sind noch ein einem anderen Trakt, rechts neben dem Westtrakt entlang den Gang runter. In der Richtung liegen auch Lehrerzimmer, Sekretariat, Büro vom Schulleiter etc. Die Sporthallen sind hier gleich die Treppe hinunter.", half er.
"Ach danke Timo, ohne dich müsste ich mich die nächsten zwei Wochen überall durchfragen. Ich hab jetzt schon so etwa einen Plan von der Schule im Kopf.", bedankte ich mich.
"Ich muss dann mal weiter, mein Magen knurrt. Bis bald!", verabschiedete ich mich und wunk ihnen zum Abschied noch zu.
Also. Eingangshalle - da durch die Glastür. Westtrakt - da direkt auf der anderen Seite, steht auch groß dran, ich Blindfisch. Dort hinten sehe ich schon ein Zimmer mit stetigem Menschenfluss. Das muss die Cafeteria sein.
...
Uff, ist das überfüllt hier! Ab jetzt vergesse ich am besten nicht mehr Essen und Trinken.
Die Schlange ist ewig lang. Nur 2 Kassen offen?! Was soll das?!
Ich war wieder kurz davor, mich aufzuregen, entschied mich dann für das Musikhören, um während des Wartens etwas abzuschalten.
"The One That Got Away" von "The Civil Wars" - bester Song überhaupt. Seit Jahren mein Favorit.
...
Als ich endlich dran war, bestellte ich zwei Käse-Laugenstangen und eine Flasche Lyceesaft. So wenig für fast 5€?! Völlig überteuert... Mein Armes Porte-monnaie. Ich sollte vermeiden hier öfters hinkommen zu müssen.
Während ich in die erst Stange biss machte ich mich auf den Weg zu den Musikräumen. Sie sind alle abgeschlossen. Klar. Ich setzte mich in der Nähe auf eine Fensterbank, hörte weiterhin Musik und nahm mir vor, mir in jedem Kurs so zwei bis drei Kontakte zu knüpfen. Eine richtige Freundschaft muss nicht sein. Nur Leute, mit denen ich in Partner- und Gruppenarbeitsphasen zusammenarbeiten kann, um nicht jedes Mal vom Lehrer in die kleinste Gruppe eingeteilt zu werden. Das waren früher nämlich immer die absolutesten Idioten und ich durfte immer die ganze Arbeit machen.
Nein, ein paar Bekanntschaften könnten mir sogar hilfreich sein. Ich könnte sie auch nach dem Schulstoff fragen, falls ich mal krank bin, oder sonst nicht kommen kann.
Ich darf mich nur nicht an sie hängen oder sonst auf eine Weise binden. Das gäbe wieder nur Verletzungen. Außer zu Melissandra und meinem Hund habe ich nämlich zu niemandem auf der Welt eine enge Bindung. Sie sind die einzigen auf der Erde, denen ich blind vertraue.
Der Raum um mich füllte sich langsam mit Mitschülern, die sich in Gruppen zusammenstellten und ich nahm die Kopfhörer raus, um nicht so abgekapselt zu wirken. Sonst wird das mit den Kontakten nix. Ich wurde nervös. Wie soll ich das anstellen? Ich kenne hier niemanden. War ja die einzige meiner Schule, die es überhaupt auf das Gymnasium geschafft hat.
Also beschloss ich mal durch die Leute zu gehen und nach Gesprächen zu schauen, an die ich mich eventuell anschließen könnte.
Beziehungen. Game Of Thrones. Fußball. Justin Bieber. Adidas oder Nike?
Die Sommerferien.
Nah, zu denen könnte ich mich doch gesellen, ich war im Urlaub und könnte eventuell auch mal was sagen.
- Eine Mädchengruppe, 4 Leute, totale Hollister - Adidas - Tussies, gefühlte zwei Meter größer als ich. Naja was solls - das muss ja nicht heißen, dass sie so bescheuert wie meine ehemaligen Mitschüler, die ebenfalls so aussehen, sind. Ich sollte mal meine Vorurteile diesbezüglich ablegen.
Als ich mich zu ihnen stellen wollte, schloss sich die Lücke. Oh, war sicher Zufall und sie haben mich nicht gesehen. Als ich es zwischen zwei anderen Mädchen probierte, schloss sich die Lücke wieder, mit einem Dummen Blick von der einen. Das ist jetzt sicher kein Zufall mehr.
Jaja, ist ja gut, ich hab verstanden, dass ich mich verziehen soll. Ich fragte mich nur was ich jetzt wieder falsch gemacht habe. Naja egal, anders kenne ich es eigentlich auch nicht. Ich zuckte nur mit den Schultern.
Irgendwo hinter mit ertönte das Wort "Longboard" und ich fuhr herum.
Hinter mir standen ein Junge und ein Mädchen. Vielleicht ein Paar? Sie wirkten jedenfalls ziemlich vertraut miteinander. Schade, es ist eins meiner Lieblingsthemen, aber ich kenne aus Erfahrung dass man Paare nicht in ihrer Zweisamkeit stören soll.
"Meine Eltern erlauben mir solchen 'Jungssport' leider nicht. Sie sind bei sowas sehr streng, weißt du ja",
hörte ich das Mädchen sagen. Oh das kenne ich nur zu gut. Auch ich musste mit meiner Mutter um meine Rechte kämpfen. Jetzt habe ich insgesamt fünf Boards (Surfbrett ausgenommen) und ein Sechstes habe ich auch schon im Auge. Sie grummelt nur noch, aber sagt nichts mehr.
Da klingelte es zum zweiten Mal und ein älterer Lehrer mit lockigen und längeren Haaren kam die Treppe hoch. Typisch Musiklehrer, dachte ich schmunzelnd.
Er schloss den Raum auf, die Schüler stürmten hinein, ich bildete das Schlusslicht und schloss die Tür.
Ich würde mich sehr freuen, wenn er uns etwas praktisches um Unterricht machen lässt.
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Hallo! Ich freue mich sehr, dass ihr bis hierhin gelesen habt!
Jetzt, wo ich das hier schreibe, sehe ich, dass ich noch keinen einzigen Kommentar erhalten habe und würde mich mal für eure bisherige Meinung zu der Geschichte interessieren. Was ist gut? Was könnte ich verbessern? Mache ich wieder meinen typischen Fehler und führe jedes Detail zu weit aus, sodass es langweilig wird?
Ihr könnt es mir auch gerne privat schreiben.
Achja und die, die sich fragen, wo die besagte Lehrerin bleibt - sie taucht noch auf, keine Sorge ;)
Und zwar noch an diesem Tag in der Geschichte. :P
(Sie ist zwar schon kurz aufgetaucht aber.... SPOILER :P)

- CreepersGirlfriend