Als sie später am Abend an einem kleinen Feuer saßen, schien keiner so recht zu wissen, worüber sie sprechen sollten. Nach einigen Minuten unangenehmer Stille rang sich Valyr ein „Danke für deine Hilfe" ab, nur um die Stille zu durchbrechen. Adrian nickte nur, und erneut breitete sich Stille aus. Mit einem Seufzen stand Valyr auf. „Ich habe Hunger, ich werde jagen gehen." Adrian blickte auf, als Valyr begann sich zu entkleiden. Er hatte wirklich Hunger, und der Wandel wurde dadurch nur vorangetrieben. In seiner Wolfsgestalt blickte er noch einmal zurück zu Adrian, dann rannte er tiefer in den Wald.
Valyr träumte. Er träumte zurück bei seinem Rudel zu sein, und alle feierten ihn als großen Helden. Doch dann wandelte sich der Traum, und er musste zusehen, wie die Wölfe seines Rudels Adrian in Stücke rissen. Mit einem Keuchen erwachte er.
Irgendetwas war anders.
Adrian schlief unruhig neben ihn, doch etwas anderes weckte seine Aufmerksamkeit.
Dieser Geruch...
Misstrauisch wandelte er zum Wolf. Mit dessen Sinnen konnte er endlich ausmachen, was er gerochen hatte.
Sein Rudel!
Sie waren noch ein ganzes Stück entfernt, deshalb war der Geruch noch sehr schwach. Mit einem Knurren stieß er Adrian mit der Schnauze an, bis dieser erwachte.
„Was zum-... Valyr?"
Valyr knurrte und zog mit den Zähnen vorsichtig an Adrians Klamotten. Anscheinend hatte der Vampir verstanden, dass sie verschwinden sollten, denn er raffte schnell alle Sachen zusammen und folgte Valyr, der bereits losgelaufen war. Valyr prüfte seine Sinne. Doch, die Wölfe waren näher gekommen. Wenn sie auf Beutejagd waren, kämen aus der entgegengesetzten Richtung auch einige Wölfe. Sie würden sich gegen den Wind bewegen, damit ihre Beute sie nicht wittern kann. Aus diesem Grund horchte Valyr aufmerksam alle Richtungen ab, bevor er seinen Weg wählte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb Valyr stehen. Adrian deutete das als Zeichen, dass sie in Sicherheit waren.
„Valyr? Was war denn los?"
Der Wolf drehte sich zu ihm um, doch irgendetwas war anders. Valyrs Augen waren beinahe vollständig in helles Bernstein getaucht, das Blau war fast gar nicht mehr zu sehen.
„Valyr?"
Der Wolf knurrte und trat langsam auf Adrian zu. Adrian konnte sehen wie das Blau in seinen Augen noch mehr zurückwich. Plötzlich stockte es, und trieb das Bernstein zurück, doch nur für einen Moment. Der Wolf sprang, und bevor Adrian reagieren konnte, lag er auf dem Boden, der Wolf über ihm. Er knurrte, dann nahm das Knurren eine hellere Klangfarbe an, bis es sich vollständig zu einem angestrengten Schrei verwandelte. Adrian sah, wie Valyrs Fell langsam zurückwich. Der halb verwandelte Körper kippte zur Seite, und Adrian war frei. Er beobachtete, wie Valyr einen Kampf gegen den Wolf bestritt. Er krümmte sich am Boden, bis er schweratmend und in menschlicher Gestalt wieder vor Adrian saß.
Schweißbedeckt rappelte sich Valyr auf.
Adrian trat vorsichtig näher.
„Valyr?"
„Wa... Wasser..."
Adrian zog eine Feldflasche aus ihrem Gepäck und reichte sie Valyr. Der leerte sie mit hastigen Schlucken.
„Das... war verdammt knapp", stieß er wütend aus.
Adrian betrachtete ihn stirnrunzelnd.
„Was genau war das?"
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Against His Nature [manXman] #CWC
FantasyPlatz 3 im Creative Writing Contest (CWC), vielen Dank für den Support aller Leser! ACHTUNG: Diese Geschichte enthält explizite Darstellungen von Sex und/oder Gewalt. Außerdem enthält die Geschichte homoerotische Inhalte. Rated R. ----------------- ...