Kapitel 4

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Valyr beschloss, sich etwas um seinen Muskelaufbau zu kümmern, nachdem er sich zu langweilen begann. Er war gerade bei seiner dritten Runde seiner selbsterdachten Trainings, als die Tür geöffnet wurde und Adrian in Begleitung eines weiteren Vampirs eintrat. Valyr richtete sich auf und stand schweißgebadet vor ihnen. Der zweite Vampir rümpfte die Nase.

„Himmel, stinkt dieser Köter", murmelte er Adrian zu.

Valyr knurrte, und Adrians Mund verzog sich zu einem amüsierten Lächeln.

„Hol einen Eimer Wasser, oder zwei. Vielleicht hilft das", meinte er an seinen Begleiter gewandt. Dieser nickte kurz und verschwand.

Adrian trat näher.

„Wir werden heute unsere Fragestunde fortführen, und wenn wir zu keinem... befriedigenden Ergebnis gelangen, wirst du es mit Sicherheit bereuen", grinste er Valyr an.

Valyr gefiel der Ton, den der Vampir anschlug gar nicht. Was hatte er geplant?

Mit einem Seufzen lies Adrian sich in einen Stuhl fallen. Er fuhr mit den Fingern durch sein schwarzes Haar und Valyr ertappte sich dabei, sich zu fragen, wie es sich wohl anfühlte. Er schüttelte den Kopf. Je schneller sie diese ‚Fragestunde' beendeten, desto eher verschwand dieser nervtötende Blutsauger wieder. Valyr musste sich kräftigen und wenn er stark genug war um dem Silber nicht zu erliegen das Halsband abnehmen und fliehen. Er würde seine verbleibenden Brüder und Schwestern finden. Er glaubte diesem Vampir nicht, das nur eine Handvoll überlebt hatten. Er konnte es nicht glauben. Die Alternative wäre zu... schmerzhaft.

Adrian musterte ihn mit unergründlichem Blick.

„Tu dir selbst einen Gefallen und antworte Wahrheitsgemäß, ich werde es wissen, wenn du lügst. Also... Wir heißt dein Alpha, und in welcher Beziehung stehst du zu ihm?"

Valyr wog ab, welchen Schaden er mit der Beantwortung dieser Frage anrichten könnte. Der Vampir wusste bereits, dass der Alpha sein Vater war, und Valyr ging stark davon aus, das er ebenfalls den Namen eines seiner größten Feinde kannte. Vermutlich war diese Frage nur ein Test. Und wenn Adrian Fragen über Lennyr stellte, hieß es dann, dass er entkommen war? Valyr beschloss, mitzuspielen, solange es nicht zu heiß wurde.

„Mein Alpha heißt Lennyr von den Valley-Wölfen, und er ist mein Vater."

Der Vampir nickte.

„Deine Mutter?"

„Tot."

„Geschwister?"

„Nein."

„Vor wie vielen Wintern wurdest du geboren?"

„24."

„Welche Position hattest du im Rudel inne?"

Valyr konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Schwarzes Schaf, Sündenbock, Ziel des Spotts, Laufbursche."

Der Vampir mustere ihm mit einer hochgezogenen Augenbraue und Valyr bereute sofort, soviel von sich preisgegeben zu haben. Es fiel ihm viel zu leicht, mit diesem Blutsauger zu reden.

„Wo habt ihr zuletzt gelagert und für wie lange?"

„Ist das ein Witz? Ihr habt das Lager doch überfallen, also wisst ihr auch wo es ist. Wir lebten dort seit zwei Monaten."

Zwei Monate waren bereits eine sehr lange Zeit für die Aufrechterhaltung eines Wolfslagers. Sie wären bald weitergezogen. Innerhalb ihres Jagdgebiets lebten die Valley-Wölfe wie Nomaden, zogen von Ort zu Ort, blieben nie allzu lange. Es war zu gefährlich lange Zeit an einem Ort zu verweilen, da mit verstreichender Zeit das Risiko stieg, von den Vampiren gefunden zu werden.

Against His Nature [manXman] #CWCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt