Grounders

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P.O.V. Toni

Ich sehe diese entsetzlichen Weiten des Weltalls, die mich einschliessen, und ich finde mich an einem Winkel dieses gewaltigen Raums gefesselt, ohne dass ich weiss, warum ich an diesem Ort und nicht vielmehr an einen anderen gestellt bin und warum die kurze Frist, die mir zu leben gegeben ist, mir gerade zu diesem Zeitpunkt und nicht vielmehr zu einem anderen der ganzen Ewigkeit, die auf mich folgt, bestimmt ist.

Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschliessen, der nur einen unwiederbringlichen Augenblick lang dauert.

Das Leben ist vielleicht auch nur ein höchster Begriff, wie Raum und Zeit. Es ist die Kategorie der Möglichkeit. Es ist doch ein Vorzug der Reife, unwesentliche Dinge von wesentlichen unterscheiden zu können, oder?

"Wir sind der Anfang aller Ewigkeit, der Spiegel einer grossen Seele.", alle Köpfe drehte sich zu mir. Verwunderung war ihnen, ins Gesicht geschrieben. Das einzige, was die eisige Stille brach, war das knistern des Lagerfeuers, um dies wir uns alle versammelt hatten.

Einzelne Funken stachen in die Luft und tanzten, um die gewaltige Flamme herum, bis sie erloschen und von ihnen nur ein kleines Stück Asche übrig blieb.
Mein Blick richtete sich zu einem niedergeschlagen und in sich gekehrten jungen Mann, der heute seine kleine Schwester verloren hatte.

Schmerz und Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen. "Danny?", er hob seinen Kopf und sah mich traurig an. "Es tut weh, oder?", man hörte die Anderen, um uns herum, laut einatmen. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich so etwas direktes aussprechen würde.

"Es ist alles okay.", murrte er und drehte sich weg leicht von uns weg. Seine Mundwinkel gingen etwas weiter nach unten. "Wenn dein Herz unruhig ist, richte den Blick nach innen und sei ganz gegenwärtig, dann wirst du spüren, was dir fehlt."

"Toni..", es war nicht lauter, als ein flüstern, als er meinen Namen aussprach. So viel Sorge und Verzweiflung lag darin. "Wir werden sie finden."

P.O.V. Ely

Ein lautes Klirren erklang, worauf ich schlagartig meine Augen öffnete und mich aufrecht aufsetzte. Mein Hand fuhr zu meiner Stirn, die schmerzhaft pochte. Ich spürte eine getrocknete Kruste darauf, die wahrscheinlich aus Blut bestande.

Meine Augen wanderten durch den Raum, in dem ich lag, wenn man es überhaupt so bezeichnen konnte. Die Wände waren aus Stein und es glich eher einer Höhle. Überall lagen Kisten, Waffen und anderes Zeug herum. Der, der hier hauste, sollte unbedingt mal aufräumen.

Plötzlich erklang wieder ein Klirren und ich drehte mich schlagartig um. Ein gut gebauter, junger Mann stande nun vor mir und blickte mich emotionslos an. Er sieht aus wie einer von ihnen. Diese Typen haben uns überfallen.

Erst jetzt fiel mir ein, dass ich mit Sweta und Lucy unterwegs war. "Wer bist du und wo sind meine Kameraden?", ich stande auf und funkelte ihn bedrohend an. Er fuhr sich durch seine blonde Haare und wühlte weiter in seiner Kiste herum. Ignoriert der mich gerade wirklich?

"Hallo? Ich rede mit dir!", machte ich ihn an und nahm mir eine Schaufel, die neben mir lag. Wieder sah er kurz auf, doch ihn schien es anscheinend nicht so interessieren. Sprach er nicht meine Sprache?

Nun versuchte ich ihm mit Zeichensprache zu zeigen, dass er mit mir reden sollte. Jedoch, schaute er mich nicht an. Ich seufzte laut und setzte mich wieder auf den kalten Boden. Der Kerl ist wirklich anstrengend.

Er hob wieder seinen Blick und drehte sich zu mir um. In seiner Hand befande sich ein kleines Fläschchen und ein paar Tücher aus Stoff. Langsam kam er damit auf mich zu. Da ich nicht wusste, was er damit vor hatte, zuckte ich sofort zurück und rutschte solange nach hinten, bis mein Rücken Bekanntschaft mit der Wand machte.

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