Kapitel 8

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Als Maggie die Augen aufschlug, lag sie wieder im Bett.Verwundert setzte sie sich auf.

Sonnenlicht fiel durch die Fenster und sie konnte kleine Staubkörnchen durch die Luft tanzen sehen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sich Maggie den Kopf.

Was zur Hölle ist nur geschehen? Ich bin doch auf dem Dachboden gewesen....habe ich das nur geträumt? Aber warum tut mein Kopf dann so weh? Nein, sie war sich sicher, dass es kein Traum war. Sie musste schlafgewandelt sein, das hatte sie als Kind öfter gemacht.

Vorsichtig, damit die Schmerzen nicht schlimmer wurden, stand sie aus dem Bett auf und lief in den Flur. Der Aufgang zum Dachboden war verschlossen. Nein! Bitte nicht!, dachte Maggie panisch.

Noch einmal nahm sie den Speer und versuchte, die Tür zu öffnen, doch so sehr sie auch zog und zerrte, sie ließ sich nicht bewegen.

Maggie spürte, wie ihr die Tränen der Enttäuschung und der Wut hochkamen.

„Shit!", schrie sie und trat wütend gegen die Wand,was zur Folge hatte, dass ihr Kopf förmlich explodierte. Stöhnend vor Schmerz ließ sie sich gegen die Wand sinken.

Sie hatte Emilys Tagebuch gefunden und dabei so einige Strapazen auf sich genommen.

Aber es lag noch da oben und sie kam nicht rauf.

Stattdessen hatte sie jetzt wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung und saß alleine im finsteren Gang eines alten, riesigen Hauses mitten im Nirgendwo. Hätte sie doch nur auf Sebastian gehört!
Sie vermisste ihre Mutter. Diese Erkenntnis traf Maggie so plötzlich, dass sie anfing zu schluchzen und jetzt strömten ihr die Tränen nur so übers Gesicht. Sie weinte um ihre Mom, ihren Dad, ihre Schwester und nicht zuletzt auch um sich selbst.So saß sie eine Weile, bis die Tränen versiegt waren. Dann trocknete sie sich das Gesicht mit den Ärmeln ihres Shirts und ging ins Bad, um sich zu duschen.

Das Weinen hatte gut getan aber die Dusche wirkte wahre Wunder. Zwar tat Maggie der Kopf immer noch ziemlich weh, doch das Wasser, das ihren Körper umspülte, linderte den Schmerz ein wenig. Sie war froh, dass das Wasser und der Strom im Haus noch funktionierten, war das Haus doch schon seit einiger Zeit unbewohnt. Jetzt musste sie sich überlegen, wie sie weiter vorgehen sollte.Übermorgen war ihr Geburtstag und bis dahin wollte sie eigentlich wieder zu Hause sein.

Aber ohne das Tagebuch wollte sie ungern von hier weg. Nach einiger Überlegung beschloss sie, noch eine Nacht zu bleiben und dann morgen abzureisen. So hätte sich noch etwas mehr Zeit und wäre trotzdem rechtzeitig zu Hause.

Nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte, wollte sie Sebastian anrufen, um ihm Bescheid zu geben, dass sie noch etwas bleiben würde, doch mit ihrem Handy hatte sie keinen Empfang. Zum Glück gab es noch ein altes Haustelefon, Maggie hatte es im Erdgeschoss entdeckt. Sie ging nach unten und wählte Sebastians Nummer, die sie von ihrem Handy ablas.

„Hallo?", meldete sich Sebastians Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Hi, Sebastian, ich bin's, Maggie." „Ah, Hi, Maggie, wie geht's dir?"

„Naja, ich hab ein wenig Kopfschmerzen, aber sonst ist alles okay." „Hast du die Nacht gut überstanden? Hast du irgendwas gefunden?" „Nein", log Maggie, „noch nicht." Sie wollte ihren Fund erst einmal für sich behalten, bis sie das Tagebuch auch wirklich in den Händen hielt. „Irgendwie war es einbisschen verrückt, ich bin anscheinend schlafgewandelt und hab mir dabei den Kopf gestoßen. Blöd, dass das ausgerechnet jetzt passiert." Sie lachte nervös. „Geht es dir wirklich gut?", fragte Sebastian noch einmal. „Soll ich dich nicht doch lieber abholen?"

„Nein, nein, es ist alles okay, wirklich. Ähm, hör mal Sebastian, ich bin gestern nicht allzuweit gekommen mit der Suche, deshalb würde ich gern noch eine Nacht bleiben.

Spuren der Vergangenheit ("The Boy" Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt