Nachdem ich eine Stunde lang mit Caro telefoniert hatte versuchte ich meine Gedanken zu ordnen:
1.Der ermordete Mann war Damian Parker
2. Er lebte mit seiner Verlobten Claire Parker in Jülich
3. Er wurde weder in seiner Wohnung noch im Bergheim ermordet
4. Bisher gab es so gut wie keine Zeugen
5. Er war großflächig beliebt und hatte bisher ein unauffälliges Leben geführt. Sodass sich kein Motiv für den Mord ergab.
Diese Fakten aus erster Hand waren eher wenig zufriedenstellend und es juckte mir in den Fingern mehr zu erfahren...
Am nächsten Morgen wachte ich auf der Tastatur meines PCs auf. Das weiße Bildschirmlicht blendete meine müden Augen und meine Glieder schmerzten. Kein Wunder bei der ungemütlichen Schlafposition. Ich war wohl über meine Recherche eingeschlafen.
Ich fuhr zusammen als ich auf die Uhr sah und stieß mir dabei das Knie an Tisch. Scheiße schon halb acht!!!
Um acht öffnete der Kindergarten. So ein Mist! Ich griff zum Telefon um Bescheid zu geben dass ich etwas später kommen würde...
Nach einer mörderischen Fahrt parkte ich meinen MINI um 8:37 Uhr auf dem Parkplatz des Kindergartens.
"Sorry hab heute verschlafen" begrüßte ich Eva sofort. Sie erwiderte etwas mürrisch " Es gibt diese nützlichen Dinger... Ich glaube man nennt sie auch Wecker. Die helfen bei sowas. Probiers doch mal aus." Ich verdrehte die Augen und noch bevor ich etwas erwidern konnte hatte mich das Chaos des Kindergartens wieder fest im Griff.
Am Ende des Vormittages blieben wie immer nur noch die Übermittagskinder in unserer Gruppe. Unter ihnen Lilly Dwane, die wie zu erwarten war, wieder verstörende Kunstwerke anfertigte. Blöderweise hatte ich ja heute morgen ihre Mütter verpasst... Aber ich würde sie einfach mal ansprechen wenn Sie Lilly gleich abholen würde.
In der Zwischenzeit versuchte ich mich etwas mit Lilly zu unterhalten. Aber sie war sehr sparsam in ihren Antworten, wenn sie überhaupt welche gab...
Alice Dwane war in Eile als sie ihre Tochter abholte. Sie erklärte sich aber trotzdem zu einem Gespräch mit mir bereit. Ich ließ Lilly am Maltisch weiter malen, während ich ihrer Mutter die Zeichnungen zeigte. Diese wirkte erschrocken und konnte nicht glauben was sie sah.
Okay, die Bilder waren nicht typisch für ein Mädchen dieses Alters. Aber in den Augen von Alice loderte Panik...
"Was ist los? Geht es Ihnen nicht gut?" fragte ich deshalb. "Nein... Also doch... Es ist nur... So grausam was sie gezeichnet hat..." stammelte sie.
"Können Sie sich das denn erklären?"fragte ich. "Ich weiß nicht wieso sie sowas malt... Vielleicht hat sie heimlich ferngesehen und hat etwas gesehen was nicht für sie geeignet ist..."
Mit dieser Antwort wollte ich mich nicht zufrieden geben. Aber bevor ich weiter fragen konnte sagte sie: " Wir müssen jetzt auch los... Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. Sie machen Ihren Job wirklich gut." Und dann an Lilly gewandt :" Komm Schatz wir müssen los..."
"Aufwiedersehen Frau... ähm... Grün"
Mit den Worten ging sie.
Jetzt war ich verwirrt und verärgert. Denn es schien diese Frau nicht im geringsten zu interessieren wie es ihrer Tochter ging. Sie hatte auch kein Interesse diesen sonderbaren Bildern auf den Grund zu gehen, sondern düste einfach mit ihrer Tochter weg.
Von der Verabschiedung ganz zu schweigen... Ich kannte Lilly jetzt schon ein ganzes Jahr und ihre Mutter wusste nichtmal wie ich hieß obwohl sie mich jeden Tag sah...
Ein erfolgloser Tag. Vielleicht beziehungsweise hoffentlich würde der morgige Tag aufschlussreicher sein...
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Bloody Pictures
Mistério / Suspense"Bloody pictures" ist meine erste veröffentlichte Geschichte. Sie handelt von zwei zusammenhängenden Mordfällen und der Verstrickung eines der unschuldigsten Wesen auf dieser Welt, in solch eine Horrorsituation- einem kleinen Kind. Welches malt und...