Kapitel 11

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Kapitel 11

„Ihr werdet sie nicht anfassen“ Sam herrscht die Soldaten an und macht einen Schritt nach vorne. „Sie wurde gebissen, sie muss hier weg“ der Soldat besteht darauf. „Wer hat euch das gesagt?“ schaltet sich Michelle ein und versucht ein wenig Ruhe in die Situation zu bringen. Die Frage scheint den Soldaten zu verwirren. „Eine Soldatin…“ antwortet er zögerlich. Mike schnaubt verächtlich „Sabrina, oder nicht?“ fragt er und einer der Soldaten nickt knapp.

„Sie lügt. Geht zu Luke, fragt ihn wenn ihr uns nicht glaubt. Er hat sie untersucht und er hat ihr eine Kugel aus dem Bein geholt. Sabrinas Kugel“ Sam sieht die Gruppe Soldaten unnachgiebig an. „Aber ihr werdet Lilly nicht anfassen“ wiederholt er als letztes. „Ich denke ihr geht jetzt“ fügt Mike an und geht auf die Gruppe zu. „Wir gehen nirgendwohin“ der Soldat schüttelt nur den Kopf und sieht die drei skeptisch an. Er schickt einen seiner Männer los zu Luke und wartet mit dem Rest der Gruppe ab.

Michelle widmet sich wieder Lilly, wendet das Tuch auf ihrer Stirn und fühlt ob ihr Fieber schlimmer geworden ist. Sam und Mike schirmen die beiden weiter ab in dem sie in voller Größe vor ihnen stehen. Lilly ist halb wach und sieht Michelle fragend an. Die schüttelt aber nur langsam fast unmerklich den Kopf. Sie legt kurz einen Finger an ihre Lippen bevor sie mit dem kalten Tuch über ihr Gesicht wischt. Dankbar sieht Lilly sie an und versucht zu lächeln.

Kurz darauf kommt der Soldat zurück, er flüstert dem Anführer etwas ins Ohr der daraufhin aussieht als wäre ihm schlecht. Der Ausdruck ändert sich in Wut bevor er sich Sam und Mike zuwendet. „Es scheint ein … Missverständnis gewesen zu sein“ gibt er zu und bedeutet seinen Männern zu gehen. Mike und Sam bleiben direkt hinter ihnen und stellen sicher dass sie das Haus verlassen. Sie unterhalten sich leise im Flur bevor sie in das Wohnzimmer zurückgehen. Michelle stellt fest dass sie entschlossen aussehen.

„Was war das?“ fragt Lilly leise und sieht zu den beiden Männern hinauf. „Ja, was war das?“ fragt auch Tom der die ganze Zeit lieber draußen geblieben ist und nun in der Tür steht. „Ein Beweis wie die Menschen heutzutage geworden sind“ gibt Sam zurück, ein wenig Traurigkeit schwingt in seiner Stimme mit. Lilly streckt ihre Hand nach Sam aus und er kniet sich neben das Sofa und nimmt ihre schmale Hand in seine große. Sanft drückt sie seine Hand und sieht ihn forschend an. Sam seufzt leise und sieht ihr dann in die Augen. „Schlaf, Engelchen. Wir passen auf dich auf und du bist bald wieder gesund“ murmelt er und haucht ihr einen Kuss auf die Lippen.

Mike winkt Michelle mit sich in die Küche, während Sam Lillys Kopf streichelt bis sie einschläft. „Wir werden gehen. Sobald sie gesund ist“ erzählt Mike Michelle ohne Umschweife. „Was? Warum? Wann habt ihr das beschlossen?“ erschrocken sieht die junge Frau ihn an. Mike nimmt ihre Hand in seine. „Wie sollen wir hier bleiben wenn Sabrina schon nach einem Tag es geschafft hat uns die Soldaten auf den Hals zu hetzen. Versteh mich nicht falsch, eigentlich sieht es hier sehr gut aus, sehr sicher. Und es gibt tolle Menschen“ er zwinkert ihr verschmitzt zu bevor er wieder ernst wird „Aber ich kann von Sam nicht verlangen sich jeden Tag mit einer liebestollen Frau herumzuschlagen die ihn eigentlich gar nicht kennt. Und ich kann nicht von ihm verlangen dass er Lilly dem Ganzen aussetzt. Denn bisher ist sie es, die am meisten einstecken musste.“ Traurig sieht er Michelle in die Augen. „Ich verstehe“ gibt Michelle leise zurück und denkt nach.

Sam kommt in die Küche und sieht die beiden miteinander reden. „Tut mir leid“ er sieht beide an. Er kann es nicht genau erklären aber er hat das Gefühl er muss sich entschuldigen für die Entscheidung das sie gehen werden. Michelle lächelt ihn etwas verkrampft an. „Nein, ich verstehe das Sam. Mach dir keine Gedanken. Ich gehe zum Feuer raus.“ Damit verlässt sie die Küche und gesellt sich zu Tom am Feuer.

Mike und Sam sehen sich kurz an. „Du musst nicht mit, das weißt du“ gibt Sam zu bedenken aber Mike schüttelt nur den Kopf. „Du weißt genau dass ich mit dir, oder euch, gehe. Ich habe es einmal alleine versucht und das ist nicht sonderlich gut gelaufen“ grimmig denkt Mike an seinen Rücken und sieht Sam an. Der legt ihm eine Hand auf die Schulter und drückt kurz zu. Mike klopft ihm freundschaftlich auf den Rücken und beide gehen zurück ins Wohnzimmer. Sam überzeugt sich das Lilly schläft bevor er Mike raus folgt und sich wieder auf die Stufen setzt.

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