Kapitel 17

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Diesmal sehr kurz, aber zu Weihnachten ein kleines Update ;) Mehr folgt!

Kapitel 17

Nachdem sich Michelle noch Lillys Schürfwunden im Gesicht und an den Händen angeschaut hat, kann sie ins Bett gehen. Sam weicht nicht von ihrer Seite und geht mit ihr gemeinsam in ihr Zimmer. Er hält sie fest, bis sie eingeschlafen ist, doch selbst kann er keine Ruhe finden. Als er merkt dass sie schläft, lässt er sie vorsichtig los und stellt sich vor das Fenster. Er öffnet das Fenster und atmet tief die kühle Nachtluft ein. Er fühlt sich so schuldig und hilflos. Immer wieder wird Lilly verletzt und das nur wegen ihm. Er seufzt tief, weiß nicht was er tun soll. Er ist so in seinen Gedanken und Schuldgefühlen versunken, das er erst merkt das Lilly wach ist als sich ihr schmaler Körper an seinen Rücken schmiegt und ihre Arme sich um seinen Bauch legen. Er legt eine Hand um ihre zwei Hände. „Es tut mir so leid. Das alles passiert dir nur wegen mir. Nur weil ich dich davon abgehalten habe nach der Nacht in meinem Versteck wieder zu gehen. Das war egoistisch von mir und du bezahlst jetzt dafür. Das wollte ich nicht. Das musst du mir glauben, bitte“ flüstert er. Lilly denkt über seine Worte nach. Als Sam die Stille unerträglich wird setzt er an noch etwas zu sagen, doch Lilly kommt ihm zuvor. „Ich bin hier, weil ich es möchte Sam. Und ich bin nicht gegangen weil ich es nicht wollte. Egal was ich mir die letzten Jahre eingeredet habe, allein zu sein und alleine zu kämpfen war absolut nicht schön. Das einzige dass ich bereue seit ich dich getroffen habe, ist das wir Ralf nicht erschossen haben sondern mitgegangen sind.“ Sam löst ihre Umarmung und dreht sich zu ihr um. Mit Leichtigkeit hebt er sie hoch und sieht ihr in ihre braunen Augen. „Wir gehen hier weg, so schnell wie möglich. Und bis dahin werde ich dich keine Sekunde alleine lassen. Diesmal halte ich mein Wort.“ Sein Blick ist Ernst. Lilly umarmt ihn einfach fest. „Lass uns jetzt schlafen. Wir müssen ausgeruht sein wenn es bald losgehen soll, “ bittet sie und streicht über seine Wange. Sam trägt sie zum Bett, legt sie vorsichtig hin und legt sich dann neben sie. Nach einem letzten Kuss, schlafen die beiden bald ein.

Mike ist am nächsten Morgen als erstes wach. Er sieht als erstes nach Michelle und stellt zufrieden fest dass sie noch schläft. Er küsst sie auf die Stirn bevor er aufsteht und ins Bad geht. Nachdem er geduscht hat, wirft er leise einen Blick in das Zimmer von Lilly und Sam. Sam ist wach, ist aber eng umschlungen von Lilly. „Braucht ihr etwas?“ fragt Mike leise, nachdem er Sam einen guten Morgen gewünscht hat. „Nein, danke. Ich will sie nicht wecken. Hol mich wenn du mich brauchst, okay?“ flüstert Sam. Mike nickt nur und geht wieder runter. Er macht im Garten ein Feuer an und lässt es schon mal herunter brennen. Alex kommt vorbei und bringt neue Vorräte mit. Brot, Gemüse, Früchte und auch Fleisch. Während die beiden alles in der Küche verstauen, steht Michelle auf und gesellt sich dazu. Nach einer kurzen Begrüßung verschwindet sie unter der Dusche.

Alex und Mike fachsimpeln gerade was sie am besten einschmelzen als Michelle zurück kommt und nach Frühstück fragt. Die Drei bereiten gemeinsam ein Frühstück für alle zu. Mike geht hoch zu Sam und Lilly, er steckt seinen Kopf durch die geöffnete Tür. „Wir haben Frühstück gemacht. Vielleicht möchtet ihr runter kommen und mitessen?“ fragt er leise. Sam nickt. „Gib uns ein paar Minuten“ bittet er. Nachdem Mike die Tür geschlossen hat, weckt Sam sanft seine Freundin auf. Er leistet kurz Überzeugungsarbeit, dann steht er auf und zieht  Lilly auch aus dem Bett. Er geht zum Duschen ins Bad während sie sich auf das Bett setzt. Nur ein paar Minuten nachdem  Sam gegangen ist, wird Lilly von einer Panik überrollt. Niemand ist hier im Raum mit ihr, das macht ihr Angst. Und als sie realisiert das ihr das Angst macht vergrößert das die Angst nur noch mehr. Sie rollt sich auf dem Bett zusammen, umklammert mit beiden Armen ihre Beine und kneift die Augen zusammen.

So findet Sam sie, als er frisch geduscht und gut gelaunt in das Zimmer zurückkommt. „Lilly…Süße was ist los“ seine Stimme ist direkt besorgt. Vorsichtig aber bestimmt, dreht er sie zu sich um und legt ihre Arme um seinen Hals. Er zieht sie an sich, nachdem er sich zu ihr gelegt hat und legt eine Hand an ihre Wange. Lilly spürt seine warme noch etwas feuchte Haut und versucht die Angst zu bekämpfen. „Es ist alles gut, dir passiert nichts, ich verspreche es dir“ flüstert er leise an ihrem Ohr. Ihre Finger fangen an unruhig Muster auf seine Schulterblätter zu malen. „Guck mich an, Süße, bitte“ immer noch flüstert er und fährt mit seinem Daumen über ihre Wange. Langsam öffnet sie die Augen und atmet aus. „Ich…alleine sein hat mir noch nie Angst gemacht…“ flüstert sie verzweifelt. „Nach allem was dir hier schon passiert ist, ist es nur verständlich.“ Lilly schüttelt langsam den Kopf. „Nein. Ich bin nicht so schwach wie andere. Ich sollte da drüber stehen können.“ „Nein, Süße, du bist nicht schwach. Dass du Angst hast, zeigt nur wie menschlich du bist. Genau wie ich und Mike und Michelle. Jeder von uns hat mal Angst und das hält uns auch irgendwie am Leben. Gib dir Zeit, unterschätz nicht was alles passiert ist mit dir in der letzten Zeit. Ab jetzt wird immer einer von uns bei dir sein, meinst du das hilft dir?“ fragend sieht er sie an. Lilly überlegt kurz bevor sie langsam nickt. „Ich denke schon. Aber ich will nicht euer Schwachpunkt werden“ murmelt sie.

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