Kapitel 18
Erschrocken drehen sich alle fünf in die Richtung aus der die Stimme kam. Alex, Sam und Mike springen fast gleichzeitig auf und stellen sich vor Lilly und Michelle. Jeder von Ihnen hat die Hand an einem Messer liegen, das sie versteckt tragen. „Wer ist da? Komm aus dem Dunkeln raus. Sofort“ verlangt Sam herrisch. „Hmm…Sam. Ich mag es wenn du so dominant wirst.“ Eine grinsende Sabrina kommt aus dem Dunkeln hervor und sieht in die Runde. Direkt wird sie wieder ernst. „Jetzt raus mit der Sprache, was habt ihr vor?“ Bedrohlich sieht sie in die Runde, zieht ihre Pistole. „Nichts. Wir sitzen hier nur und plaudern am Feuer. Kein Grund direkt deine Waffe zu ziehen.“ Sam hebt beruhigend die Hände. „Ich weiß dass ihr hier weg wollt. Stimmt doch oder? Aber glaubt ja nicht dass ich euch gehen lasse“ Sabrinas Augen wandern immer wieder von einem zum anderen. „Sam du kannst mich doch hier nicht alleine lassen. Nicht schon wieder. Bitte.“ Ihr Blick bleibt an Sam hängen. Sie sieht ihn fast schon flehend an.
Lilly schnalzt verächtlich mit der Zunge. „Du bildest dir etwas ein. Jetzt hör auf mit der Waffe rum zu fuchteln. Du weißt eh nicht was du damit anstellst. Geh wieder zurück zu deinen tollen Freunden und belästige uns nicht.“ Sie versucht sich zwischen Alex und Sam durch zu schieben, aber die beiden weichen nicht zurück und schirmen sie weiter ab. Sabrinas Gesichtsausdruck lässt erahnen wie wütend sie ist. Sie geht auf die kleine Gruppe zu und bleibt direkt vor den Männern stehen. „Entweder, ihr bringt sie zum schweigen, oder ich tue es“ faucht sie. Sam schüttelt mitleidig den Kopf. „Du wirst hier gar nichts tun, Sabrina. Lass uns einfach in Ruhe, dann lassen wir dich in Ruhe. Niemand muss verletzt werden. Ich weiß nicht warum du glaubst das wir gehen wollen, aber du solltest deine Fantasie nicht so spielen lassen“ sagt er ruhig. Sabrina fokussiert sich auf Sam und bemerkt dabei nicht, das Alex sich langsam auf sie zu bewegt. Mit einigen schnellen Bewegungen, nutzt er ihre Unaufmerksamkeit aus und entwaffnet sie. Er dreht ihr beide Arme auf den Rücken und hält sie fest. Sabrina versucht sich zu wehren, aber er hält eisern ihre Handgelenke fest. Sam hebt die Pistole auf, sichert sie und nimmt das Magazin raus.
„Lass mich los!“ ruft Sabrina aufgebracht. „Hör auf dich zu wehren. Dann kann ich dich auch los lassen“ sagt Alex. Lilly tritt hinter Sam hervor und stellt sich neben ihn. Verächtlich sieht sie Sabrina an. „Hätte ich gewusst wie viele durchgeknallte Menschen es hier gibt, wären wir nie hier hingekommen Du musst endlich mal kapieren, das Sam nicht dein Verlobter ist. Der ist gestorben! Also finde dich endlich damit ab. Das ist doch echt nicht zu fassen, dir ist nicht mal klar, was du alles anstellst.“ Die kleine Ansprache macht Sabrina nur noch wütender und sie versucht sich wieder los zu reißen. Lilly stellt sich vor sie und verpasst ihr eine schallende Ohrfeige. Keiner ihrer Freunde hält sie auf. Aber alle sehen entsetzt zu, wie Sabrina innerhalb von Sekunden von wütend zu traurig wechselt und anfängt zu weinen.
„Ich will doch nur meinen Stefan wieder haben. Er kann nicht tot sein…bitte…bitte bringt mir einfach meinen Stefan wieder. Ich weiß er ist da draußen noch irgendwo, er muss noch da draußen sein. Sam, du siehst aus wie er. Bitte bring ihn mir zurück…ich will doch nur ihn wieder haben und nicht mehr so alleine sein“ Sabrina schluchzt immer wieder und weint bitterlich. Alex lockert langsam den Griff um ihre Handgelenke, bevor er sie los lässt. Verwirrt sieht er die anderen an. Michelle seufzt leise, bevor sie auf Sabrina zu geht und sie in den Arm nimmt. „Du weißt doch, dass er bei einem Ausflug mit Oskar gestorben ist. Eine Gruppe Zombies hat sie überrascht. Oskar konnte ihm nicht mehr helfen. Deshalb gibt es doch jetzt die regelmäßigen Patrouillen damit niemand mehr überrascht werden kann. Du musst wirklich anfangen das zu akzeptieren. Du kannst nicht mit aller Macht versuchen etwas wieder zu bekommen, das nie mehr wieder kommt.“
Sabrina legt ihre Arme um Michelle und weint sich an ihrer Schulter aus. Die anderen stehen betroffen um sie herum, sehen Sabrina mitleidig an. Lilly ist hin und her gerissen zwischen Mitleid und Wut. Sie braucht ein paar Minuten für sich und stellt sich ein Stück von den anderen Weg. Sie wendet ihnen den Rücken zu und legt die Arme um ihren Oberkörper. Nachdenklich starrt sie in den Himmel und denkt darüber nach ob sie Mitleid für Sabrina empfinden soll, oder weiter wütend auf sie ist. Sie spürt Sam hinter sich, der sich nah an sie stellt und leise sagt: „Du musst ihr wegen ihrer Vorgeschichte nicht verzeihen. Du hast jedes Recht wütend zu sein.“ Lilly lehnt sich mit ihrem Rücken an ihn und seufzt auf. „Ich weiß. Ich werde ihr auch nicht verzeihen. Dafür ist zu viel vorgefallen. Und nur weil sie gerade einen emotionalen Moment hat, heißt das nicht dass ihr irgendetwas von dem Leid tut was sie getan hat. Und ich glaube auch nicht dass sie sich jetzt plötzlich ändert. Aber Sam, das ihr Verlobter ausgerechnet bei einem Ausflug mit Oskar von Zombies angefallen wird…findest du das nicht auch merkwürdig?“
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Eine neue Welt
AdventureEine junge Frau reist durch die durch Zombies zerstörte Welt. Sie trifft auf neue Freunde und auch nicht so freundliche Menschen. Und ein großes, dunkles Geheimnis wartet auch auf sie und ihre Freunde.