Kapitel 15

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Kapitel 15

Zurück im Haus, lässt sich einer nach dem anderen auf die Sofas im Wohnzimmer fallen. Alle sind tief in ihren Gedanken versunken. Lilly steht irgendwann auf und holt Brot, Butter und einen Krug mit Wasser. Alle vier essen stumm etwas, bevor Mike in die Runde spricht “Wir müssen etwas tun. Wir müssen sie da raus holen, alle. Und zwar schnell. Sie sind da wer weiß wie lange schon eingesperrt. Werden geschlagen und schlimmeres. Ich bezweifle das sie dort drinnen regelmäßig etwas zu essen oder trinken bekommen. Und ich will gar nicht wissen was sie in diesem Keller vielleicht schon erlebt haben.” Schwer seufzt er bevor er seinen Kopf in seine Hände stützt. “Egal wie das Leben außerhalb dieses Dorfes ist, es ist besser als hier!” fügt er noch hinzu.

Sam, Lilly und Michelle denken über seine Worte nach. “Wir müssen an den Schlüssel kommen. Wenn wir wissen wie wir daran kommen, dann können wir weiter planen. Wir brauchen einen Ausgang der nicht bewacht ist, einen ungefähren Plan wo wir hingehen. All das müssen wir bedenken. Aber ohne den Schlüssel, brauchen wir uns um nichts anderes kümmern” sagt Michelle. Die anderen drei nicken. “Und wer hat den Schlüssel?” fragt Lilly. “Es gibt nur einen, der ihn haben kann. Oskar” antwortet Michelle. “Dann müssen wir in sein Büro. Und uns überlegen wie wir den Schlüssel haben ohne das er merkt das wir ihn haben. Sprich, wir brauchen ein Duplikat” schaltet Sam sich ein. Das bringt die Vier wieder zum stummen nachdenken.

“Wir brauchen etwas um einen Abdruck zu machen. Wenn wir das schaffen, brauchen wir etwas zum schmelzen und ausgießen des Abdruck. Dann hätten wir einen Schlüssel von dem Oskar nichts weiß” schlägt Lilly vor. Aufgeregt sieht sie in die Runde. “Die Kinder haben Knetmasse. Ich habe einige Male beim Betreuen der Kinder ausgeholfen, sie haben ziemlich viel davon. Ich kann welche von dort holen, das ist kein Problem. Und wenn wir uns einig sind, können wir übermorgen versuchen an den Schlüssel zu kommen” sagt Michelle. “Wie das?” will Mike wissen, der seinen Kopf aus seinen Händen hervor hebt und MIchelle ansieht.

Michelle grinst in die Runde. “Übermorgen ist ein großes Grillfest geplant. Um die ganzen Neuen, so wie euch, willkommen zu heißen. Oskar steht auf so etwas. Er kann eine Rede halten und sich profilieren. Eindruck machen bei denen die sich leicht beeindrucken lassen. Und allen zeigen das wir genug Vorräte haben um ein solches Fest zu feiern.” Sam sieht sie beeindruckt an. “Während des Fest, wird so viel los sein, das einer von uns Oskar im Auge behalten kann während ein anderer in sein Büro geht und den Schlüssel sucht. Danach können wir versuchen den Abdruck auszugießen” erklärt Michelle zu Ende. Alle denken kurz über ihren Vorschlag nach. Sam nickt dann zustimmend. “Klingt gut, so machen wir es. Aber während einer im Büro sucht, steht ein anderer davor Wache. Michelle, weißt du ob es einen HInterausgang gibt? Wir müssen uns über einen möglichen Fluchtweg informieren. Kannst du es aufmalen?”

Langsam nickt Michelle. “Aber wir sollten nichts schriftliches aufbewahren. Ich würde nicht sicher sein das eure Sachen hier nicht regelmäßig durchsucht werden.” Überrascht sieht Lilly sie an. “Wirklich? Wie tief sind sie hier gesunken?” Michelle zuckt ratlos mit den Schultern. Lilly schüttelt den Kopf. “Wir hätten nie hier her kommen sollen” seufzt sie. Sam legt ihr einen Arm um die Schultern und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. “Wir sind bald wieder weg, Engelchen” verspricht er. “Okay, was können wir sonst noch vorbereiten? Wir brauchen den kürzesten Weg von dem Gefängnis bis zu einem Ausgang. Und einen Ausgang der nicht bewacht ist. Oder zumindest wo wir die Wachen ausschalten können” Lilly sieht fragend zu den anderen.

“Es gibt einen Ausgang, dort hat meistens ein Freund von mir Wache. Ich denke ich kann mit ihm reden eine etwas längere Pause zu machen. Oder sogar mit uns zu gehen. Könnte sein das er nicht hier bleiben will um Oskars Laune auszubaden” erklärt Michelle. Mike nickt verständnisvoll. “Sollten wir gemeinsam mit ihm reden?” schlägt er vor. Doch Sam schüttelt den Kopf. “Nein, falls er redet, kann er nur einen von uns nennen. Und es würde uns leichter fallen Michelle zu beschützen wenn Oskar nicht all unsere Namen kennt.” Verstehend nickt Mike. “Okay, dann rede ich mit ihm, morgen. Wenn irgendetwas schief läuft, müsst ihr mich … retten, ist hier wohl das richtige Wort” kurz leuchtet Angst in ihren Augen auf. Mike greift nach ihrer Hand und drückt sie kurz. “Egal was es kostet, wir lassen dich nicht hängen. Versprochen” er sieht Michelle ernst in die Augen während er das sagt.

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