Kapitel 12

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Ich wachte mit einem schönen Gefühl auf. Wir saßen gestern noch lange zusammen.
Marissa hatte das Zimmer schon verlassen. Heute war ein besonderer Tag. Wir bekammen die Rollen für da Abschlussvorstellung. Auch wenn es keine Große Vorstellung ist, da nur Familien kommen werden, wird es für mich besonders schön werden. Nachdem ich mich umgezogen habe entdeckte ich ein Bild auf Marissas Bett. Vorsichtig betrachtete ich es. Ein Mann mit eher dunklerer Haut und mit schwarzen schulterlangen Haaren war auf dem Bild abgebildet. Angeblich ihr Vater. Er lächelte leicht. Traurig sah ich ihn noch ein paar Sekunden an, dann ging ich in den Speisesaal. Das Frühstück mit den anderen war lecker und so ging es weiter zur Klasse. Wie immer hatte wir Unterricht mit unserer strengen Lehrerin. Doch auch dies war gar nicht so schlimm. Immerwieder schweifte ich vom Unterricht ab und stellte mir ein paar Rollen vor.
Als dann der Unterricht vorbei war, ging ihm gar nicht mehr in das Zimmer ich wollte sofort in den Trainingsaal. Marissa begleitete mich. Die Kabine füllte sich wenige Minuten später. Nachdem wir uns aufgewärmt haben kam die Ballettkehrerin schon hinein. Doch sie meinte, wir sollten uns nicht in unsere Reihen stellen sondern einfach in einen Kreis setzten. Mein Kribbeln wurde immer mehr. Ich spürte wie ich anfing meine Oberschenkel zu massieren. Nicole starrte nur auf ihre Beine. René setzte sich neben mich und schob seine Hand unter meine. Kruz zuckte ich zusammen, doch dann drückte ich seine Hand ein bisschen fester. Er nickte mir zu und lächelte leicht. Ich erwiderte sein Lächeln und wendeten meinen Blick wieder zu unserer Ballettlehrerin. Sie atmete durch und sah uns einmal durch die Runde an. Ein Kribbeln wurde immer schlimmer. Als sie endlich mit einen Satz began:" Ihr wisst bestimmt schon, dass wir heuer bei der Abschlussvorstellung Schwanensee tanzen. Ich werde euch nun die Rollen verkünden. Die vier Schwänchen dürfen Nicole, Marissa, Anne und Johanna tanzen!" Ich blickte sofort zur Marissa, die eine Geste machte die mich erfreute. Sofort rückte sie zu Nicole und Anne. Die drei fingen an zu tuscheln. Johanna krabbelte auch zu der dreier Runde. Ich lächelte und sah zu René, der auch seinen Blick lächelnd auf die nun vierer Runde hatte. "Darf ich bitte wieder für Aufmerksamkeit bitten. Ich möchte nun Schwarzer Schwan und Rotbarts Besetzung sagen. Sandro du bist Rotbart und den Schwarzen Schwan darf Lena tanzen!", erzählte die Ballettlehrerin weiter. Sandro bekam ein paar Kommentare von seinen Freunden und er grinste leicht. Ich suchte Lena. Sie saß genau gegenüber von mir und freute sich noch mehr und meinte kurz in die Runde:" Ist zwar eine böse Rolle aber eine Hauptrolle!" Ein paar lachten, darauf wurde es wieder still. Die Ballettlehrerin hob die Hand:" Nun kommen die zwei Hauptrollen. Den Prinz und Odel." Sie machte eine kurze Pause und schaute nochmal durch die Runde. René und ich drückten unsere Hände noch fester.
"Lauren und René!", rief sie fast. Mein Herz sprang auf. Ich sah sofort zu René. Doch ich konnte gar nicht mehr sein Gesicht betrachten, denn er nahm mich in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr:"Du hast es dir so verdient!" Mir kamen dir Tränen. Sofort wischte ich sie mir aus dem Gesicht und lächelte. Als wir uns aus der Umarmung lösten, folgte nur ein langes anstarren. Erst nach ein paar Minuten merkte ich, dass es still im Raum war und rückte mit einem Schmunzeln im Gesicht von René weg.

Gleich nach dieser wunderbaren Verkündung fingen wir mit den Proben an. Ich trainierte so oft es ging und schrieb mir alles genau auf. Denn diese Chance mich als Hauptrolle zu präsentieren darf ich nicht vermasseln. Ich nahm meine Tänze auf und schaute sie mir jeden Tag an. Ich traf mich mit René extra im Trainingsaal um Schritte zu verfeinern. Und der Tag rückte näher und näher.
Als wir eines Tages unsere Kostüme bekommen.  Sie wurden extra für uns zugeschnitten. Es dauerte fast einen ganzen Tag. Wir mussten alles ausprobieren. Damit tanzen und die Größen messen. Jeder bekam eine eigenes Kostüm. Mein Tutu war weiß und ich bekam wunderschönen weißen Haarschmuck. Dazu gab es vorher noch ein leicht blaues Kleid das schön mit Blumen bestickt war.
René bekam einen schönen Prinzen Anzug. Nach der Kostümprobe gingen René, Marissa , Nicole , Anne und ich noch in ein Kaffee und plauderten noch eine Weile.

Es waren zwei Tage vor der Vorstellung. Ich saß auf meinem Bett und starrte hinaus. Als mir etwas wichtiges einfiel. Ich lief nachunten und wählte eine Nummer.

Lauren: Mama?

Mama: Schatz? Schön deine Stimme wieder einmal zu hören!

Lauren: Willst du übermorgen nach Frankreich kommen?

Mama: Hast du deine Abschlussvorstellung?

Lauren: Ja! Ich würde mich so freuen wenn du kommen würdest?

Mama: Ich komme natürlich. Ich gleich packen. Welche Rolle hast du den?

Lauren: Willst du es wirklich wissen? Gut...Ich bin Odel bei Schwanensee!

Mama: Oh WowLauren mein Schatz, ich bin so stolz auf dich.

Lauren: Danke!Ich freue mich auf dich!

Mama: Bis übermorgen meine Ballerina!

Lauren: Bis bald!

Ich legte auf und atmete durch. Nach diesen Anruf ging ich sofort zum Trainingsaal.

Es vergingen die Stunden. Und es war nur noch ein Tag. Die Generalprobe.
Wurde durften mit unserem Kostüm tanzen und wir gingen das ganze Stück dreimal durch. Ich war mir sicher und meine Freude wurde immer größer. René tanzte perfekt.

Im Bett ging ich meine Schritte so oft durch, dass ich Kopfweh bekam. Doch dann schlief ich zufrieden ein.

Der nächste Tag. Ich wachte motiviert auf und zog mich sofort an und packte meine Trainingstasche. Marissa ging mit mir zusammen nach unten. Nach dem Frühstück spazierten wir zur Bühne. Ich wärmste mich auf. Und ging mit René noch unser Duett durch. Langsam  hörte ich Stimmen und der Saal füllte sich. Mein Lampenfieber stieg langsam und ich fing auf und ab zu laufen. Kruz bevor die Vorstellung begann stellten wir uns alle Kreis auf und wünschten uns "Toi toi". Ich umarmte René und wünschte ihm nocheinmal viel Glück.
Der Vorgang ging auf und ich sah das schwarze Publikum. Als die Musik begann konzentrierte ich mich gar nicht, sondern tanzte einfach los. Die Schritte gingen ganz von selber. Es verging alles so schnell. Und als es vorbei war verbeugte ich mich und das Publikum tobte. Ein lauter Jubelschrei kam aus dem obersten Reihen. Diesen Schrei erkannte ich sofort und lächelte noch mehr. Als ein dicker Blumenstrauß vor meinen Füßen landete. Ich hob ihn auf und ging zu René zurück der mir voller Freude zu nickte. Das ganze Publikum tobte und der Applaus hörte nicht mehr auf. Also gingen René und ich noch einmal nach vorne und verbeugten uns. Mir kam es ewig für bis die Vorhang sie endlich schloss. Hinter der Bühne fingen sich alle an sich zu umarmen.  Es gab Applaus bei uns Schüler und es war einfach ein hervorragendes Gefühl. René kam zu mir und meinte:"Du hast perfekt getanzt ich bin stolz auf dich!" Ich bedankte mich und umarmte ihn nocheinmal. Nachdem ich auch noch Marissa, Nicole und Anne umarmte zog ich mich um und duschte mich noch. Danach verließ ich das Gebäude  und suchte nach meiner Mama. Doch wie immer überraschte sie mich und umarmte mich von hinten. Sie wärmste mich. Als wir uns voneinander lösten sag sie mir direkt in die Augen und flüsterte:" Du hast wunderschön getanzt meine Ballerina!"

Don't walk-dance    Teil2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt