Ich hab mich jetzt doch für ein längeres Kapitel entschieden. Viel Spass :)
2. Bittere Wahrheit
Lily
>>Wer waren wir eigentlich? Was machte uns zu dem was wir waren? Ich war Lily. Doch was sollte das schon heissen? Es war nur ein Name, vier bedeutungslose Buchstaben. Eine Hülle, nichts sonst. Ich war schwach. In mich gezogen. Schreckhaft. Fast schon menschlich. Aber ich war doch eine Fee. Scheinbar stark. Perfekt. Ich war die Königin der Elfen. Die erste, die es seit langer Zeit gab. Königin. Wieder so ein bedeutungsloses Wort. Lily, Königin der Elfen. Meine Blüte verkörperte Hoffnung. Ein kleiner Lichtschimmer in der dunklen Zeit. Und gleichzeitig war ich Unterdrückung. Denn das war es was sie mit uns Feen machten. Was er mit mir tat…<<
Tom
Meine Schritte waren selbstsicher, mein Körper zeigte Stärke. Aber da waren die Blätter, die Hilflosigkeit in den Wind raschelten und der Kies unter meinen Füssen, der viel zu laut Zweifel knisterte. Mein Herz pochte so laut, als wolle es die verräterischen Stimmen übertönen, sodass niemand hörte wie es in mir aussah. Aber ich hörte sie und es machte mir angst. Denn sie zeigten mir ein Spiegelbild, das ich nicht sehen wollte. Ich war Tom, ein Mann, ich durfte nicht schwach sein. Männer waren stark. Oder sie taten als ob sie es waren, so wie ich. Aber Masken drohten zu zerfallen, wenn Zweifel an ihnen frassen.
Es war kein Problem Annabelle zu finden. Ich wusste wo sie war und sie wusste ebenso, dass ich es wusste. Und doch war sie überrascht, als ich plötzlich auf die Lichtung trat. Es schien, als hätte sie gehofft, dass ich es nicht tun würde. Doch ich war hier und ich wollte Antworten. Worte, die meine Zweifel erstickten. Damit ich wieder wusste wer ich war, was ich wollte und was ich fühlte.
„Bitte geh!“, hörte ich ihre Stimme. Man merkte sofort, dass sie geweint hatte. Ironisch, wenn man bedenkt dass sie es war, die mir mitgeteilt hatte dass ich sie nicht liebte.
„Ich werde gehen. Und ich werde dich für immer in Ruhe lassen, wenn das dein Wunsch ist. Aber zuerst will ich reden.“
Ich merkte wie sie sich verspannte. Trotzdem setzte ich mich zu ihr auf die Wiese. Es war die Selbe wo wir uns nach unserer Verschollenheit auch wiedergefunden haben. Es schien fast, als ende alles dort wo es begonnen hatte.
„Worüber willst du reden?“
Ihre Stimme klang nach versuchtem Beherrschen und Verzweiflung. Fast schon kalt. Diese Tatsache erschütterte mich. Das war nicht die Annabelle die ich kannte.
„Belle“, flüsterte ich bittend in die bedrückte Stille des Waldes. Es schien als hielte der gesamte Wald den Atem an, weil er wusste was gleich geschehen würde. Denn meine Worte waren ein kleiner Funke der ein Feuer entfachte. Und dieses Feuer loderte nun in Annabelle.
„Nenn mich nicht so! Es ist vorbei. Es ist nicht richtig! Versteh das endlich!“
Da platzte mir der Kragen. Wütend sprang ich auf.
„Das ist nicht fair!“, schrie ich. „Von einem Tag auf den anderen bist du anders. Du bist nicht mehr die Belle die ich kenne, die ich liebe. Denn diese Belle würde mir nicht Dinge an den Kopf werfen die nicht stimmen und sie würde mir diese ganze Situation erklären! Ich weiss nicht wieso du wütend bist, denn du hast im Gegensatz zu mir nicht den leisesten Grund dazu!“
„Ach ja?!“ Annabelles Stimme war nun mehr ein Kreischen. „Denkst du für mich ist das leicht? Glaubst du ernsthaft, dass ich das hier wollte?! Hast du überhaupt nur die geringste Ahnung was ich durchmache?!“
„Was soll ich denn da sagen? Ich habe ja keine Ahnung wie du auf diese bekloppte Anschuldigung kommst! Du bist hier Schuld nicht ich! Du hast unsere Beziehung zerstört!“
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Verenuna - Stimme der Nacht (Feenland 2)
Fantasy*Fortsetzung von "Feenland - Die Heimreise der verbannten Fee"* Das mysteriöse Verschwinden sowohl der Feenkönigin als auch des Elfenkönigs liess einst beide Völker hoffen. Nun, 8 Jahre später sind sie für alle das Grauen. Die Feen werden unterdrück...