Soo hier mal wieder ein neues Kapitel für euch. Ich muss euch allerdings vorwarnen, dass Toms Gedanken ev. ein wenig.. anders sind als sonst. Ich bin beim schreiben ein bisschen abgeschweift.. ;) Aber das muss ja nicht heissen, dass es nicht gut ist.. Sehr selbst ;)
Glg Flavia
PS: Ich wollte nur mal sagen, dass es mich sehr freut dich als Leser zu haben! ♥
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4. Verkehrte Welten
Lily
>>Ist sie nicht seltsam, unsere Welt? Wie oft ich mir diese Frage doch bereits gestellt hatte. So oft, wie es nur jemand konnte, der Zeit hatte, gefangen in einem Schloss, in einem Zimmer aus Gold. Ja bereits tausende Male hatten mich solche Gedanken beschlichen, sie wurden fast zur Alltäglichkeit. Genauso wie der Schnee, der draussen fiel, in einem Reich, welches das meine war und sich dennoch alles andere als meines anfühlte.
Tatsächlich, unsere Welt war irrwitzig, fast schon lächerlich. Ich schaute nach draussen, betrachtete eine riesen Menge an Elfen, Wesen welche Geschöpfe meiner Art um unsere Flügel, die Freiheit zu fliegen beneideten. Und ich sass hier drin. Die wunderschöne, samtene Gebrechlichkeit an meinem Rücken tragend, für die Unzählige sterben würden. Denn wer wünschte sich nicht Freiheit? Nur, dass sie nach etwas trachteten, das ihnen nicht das brachte, was sie wollten. Denn ich sass hier drin - gefangen - und beobachtete ihre schwerfälligen Schritte dort draussen.
Wieso sahen sie nicht, was ich sehen konnte? Warum waren Wesen so erpicht darauf ein Ziel zu erreichen, welches sie bereits hatten? Sie mussten es nur in ihre Hand nehmen. Und das war der Punkt. Denn wie ich selber wusste, war es einfacher sich etwas zu wünschen was man bereits besass, anstatt eben jenes auf das Spiel zu setzen, in dem Risiko es zu verlieren. Doch was selten jemand beachtete – mit eben jenem Handeln in Sicherheit konnte man ebenso verlieren, wie wenn man es riskiert hätte… <<
Tom
Müdigkeit übermannte mich als erstes, als die Bilder zu schwinden begannen. Stattdessen rasten meine Gedanken, während mein Körper versuchte den Kontrast zwischen den bunten Farben und der jetzigen Dunkelheit zu verarbeiten. Ich sah nichts, nahm nichts wahr, stand wie unter Schock. Mein Atem ging keuchend, das Herz raste schnell. Ich lauschte dem Rhythmus meines Körpers, während ich meine Gedanken zu sortieren versuchte.
Ich hatte es getan. Die Erde, meine Freunde, mein komplettes Leben endgültig verlassen. Diese Feststellung liess mein Herz kurz schmerzhaft verkrampfen. Doch dann hallten wieder diese Farben nach. Das Schönste was ich je gesehen hatte – soweit ich mich erinnern konnte. Und in diesem Moment war alles wieder gut. Ich war zufrieden mit mir selbst, fühlte mich wie neugeboren.
Und wie ich innerlich Frieden mit mir selbst schloss, war ich wieder fähig meine Umgebung wahrzunehmen. Eindrücke schossen wie tausende Nadelstiche auf einmal auf mich zu und liessen mich taumeln, in einer Mischung aus Überforderung und Glück. Da waren Geräusche – Tiere, Wind, Blätter, die sich alle zu übertrumpfen versuchten – Geschmäcke, es roch nach Herbst, Natur und Heimat. Gleichzeitig verspürte ich alte Blätter meinen Körper streifen, dessen Füsse auf einem weichen Grund zu stehen schienen. Und all diese Eindrücke zusammen wurden von meinen Augen zu einem herbstlichen Wald vereint, schillernd von grünen Kräutern, gelb-roten Blättern und fleckenweise blauen Himmels, erhellt von einer angenehmen Wärme.
Im Nachhinein konnte ich nicht mehr sagen, wie lange ich da so staunend stand – ich weiss nur, dass ich ewig hätte dort verweilen können, hätte mich nicht ein seltsam menschliches Geräusch aus meiner Traumwelt gerissen. Doch so wandte ich mich erschrocken einem Wesen zu, welches ich gewohnheitsmässig als Menschen bezeichnete. Das stellte sich aber im Nachhinein als falsch heraus, was ich zu diesem Zeitpunkt ja wohl nicht wissen konnte.
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Verenuna - Stimme der Nacht (Feenland 2)
Fantasy*Fortsetzung von "Feenland - Die Heimreise der verbannten Fee"* Das mysteriöse Verschwinden sowohl der Feenkönigin als auch des Elfenkönigs liess einst beide Völker hoffen. Nun, 8 Jahre später sind sie für alle das Grauen. Die Feen werden unterdrück...