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Während ich immer noch auf der Treppe schlief und von dem, was währenddessen passiert war rein gar nichts mitbekommen hatte, wahrst du immer noch damit beschäftigt aus der Schule zu bekommen. Unbemerkt natürlich.

Wie Shane gesagt hatte kanntest du jeden Gang, welcher eigentlich für die Schüler verboten war zu betreten oder den die Schüler eigentlich überhaupt nicht kannten.

Du hattest dich gut Informiert. Natürlich hattest du das, du hattest niemals vorgehabt nach deinem Amoklauf zu sterben. Du wurdest zwar ungerecht behandelt, aber dein Leben beenden, dies wolltest du nicht. Das konntest du schon wegen mir nicht.

Bevor jedoch endgültig die Schule verließt musstest du noch etwas erledigen. So, wie du es mir bereits kurz vor dem abschied gesagt hattest.

Dein letztes Ziel war - und diesmal musstest du dich wahrlich beeilen - eigentlich ein so unscheinbares Mädchen, das man, wenn es denn eine andere Situation gegeben hätte, wohl darüber gelacht hätte.

Sie hatte blonde, recht strohige Haare und trug eine Brille, welche ihre Augen unnatürlich groß erscheinen ließen. Auch mit einer Zahnspange hatte man sie bestraft, wobei ich mir sicher war das sie diese sogar über alles liebte. Unverständlicherweise natürlich.

Marleen Piper.

Ein Mädchen was ebenso unsichtbar, wie nervig war. Sie war ein Mädchen was einfach da war und immer in den Moment wo man sie entweder nicht erwartete oder nicht bauchte. Jeder der behauptete nicht einmal den Wunsch verspürt zu haben sie zu töten würde lügen, denn Marleen hatte eine grauenhafte Eigenschaft vorzuweisen. Dadurch, dass sie für alle so unsagbar unscheinbar schien, konnte sie alles seelenruhig beobachten und belauschen. Marleen hatte auch das Glück immer dann an einem Ort zu sein, wo auch wirklich etwas interessantes passierte, so wusste sie zum Beispiel auch immer das neuste über dich und da sie dich - wie beinahe alle - aufs äußerste verabscheute, streute sie Gerüchte über dich, welche alles andere als stimmten. Natürlich glaubte ihr jeder, da zu diesem Zeitpunkt Marleen immer die Wahrheit gesagt hatte.

Ihren Tod gestalltetest du recht einfach und dies nicht nur weil du unglaublich unter Zeitdruck littst. Für dich war Marleen eine so unbedeutende Person, ein nicht, nicht einmal mit dem scheußlichsten Kleintier dieser Welt zu vergleichen.

Ihr Tod war so simpel, dass man auch hätte denken können, das sie sich aus Verzweiflung oder aus Angst sogar selbst umgebracht hatte.

Das einzige was du bei ihr tatest war, sie grob an den Haaren zu packen und zu Fenster zu ziehen.

"Hattest du nicht mal gesagt das du vor deinem Tod fliegen möchtest?" Sagtest du als du das Fenster in Windeseile aufrisst "Siehst du nicht wie nett ich bin Marleen" Ein schreckliches Lachen ertönte aus deiner Kehle "Das ich dir ausgerechnet diesen Wunsch erfülle" Und bevor Marleen irgendetwas sagen oder reagieren konnte, stießt du sie schließlich aus dem Fenster, welches sich im letzten Stock befand "Da liegt sie" Sagtest du enzückt, als du sahst wie leblos ihr Körper aussah.

Geschockt wichen die anderen zurück als du eilig zur Tür schittest, diese öffnetest und schließlich aus dem Raum verschwandest.

Dein Weg führte dich zum Keller, wobei du dich des Öffteren verstecken musstest, da die Polizisten dir näher waren, als du es anfangs gedacht hattest. Jedoch warst du klug genug um nicht dahin zu gehen, wo dich die Beamten erwarteten.

Nach einer viel zu langen Zeit erreichtest du schließlich doch den Keller. Schnell liefst du zu dem Raum, von welchem du wusstest das dieser mit der Kanalisation der Stadt verbunden war. Sicher wäre ich erstaunt darüber gewesen, wenn du mich zuvor nicht von dir gestoßen hättest.

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