Kapitel 13

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Melinas PoV. :

Auf dem Weg zu den anderen hängen wir beide unseren eigenen Gedanken nach. Ich glaube es tut ihm wirklich leid. Außerdem wollte er mich wirklich nicht bewusst erschrecken, so ein Mensch ist Tobi nicht, zumindest habe ich den Eindruck bis jetzt. Ich habe wirklich das Gefühl, dass er ein guter Mensch ist, nicht dass ich je das Gegenteil gedacht hätte. Mit der Umarmung vorhin habe ich nicht gerechnet, aber auf eine gewisse Weise fand ich es süß, dass er das gemacht hat. Auch, dass er vorhin versucht hat mir meine Nervosität zu nehmen. Wo ich jetzt so darüber nachdenke fällt mir auf, dass er meine Hand immer noch nicht losgelassen hat. Soll ich das jetzt machen? Das wirkt, aber auch komisch, wenn ich meine Hand jetzt urplötzlich wegziehe. Warum macht er das eigentlich für mich? Zum Beispiel, diese Überraschung an meinem Geburtstag? Wahrscheinlich weiß nur Tobi selbst, warum er das tut und ich weiß nicht ob ich seine Gedanken lesen will. Wer weiß, was da alles für komische Gedanken lauern.

Wie lange darf Laura eigentlich hier bleiben? Darf sie noch mit auf das Konzert in Madrid? Das wäre einfach nur wundervoll. Apropos Madrid, wo sind wir jetzt eigentlich? Spielt letzendlich auch keine Rolle, aber der Strand hier ist einfach nur wunderschön. Einen Moment betrachtet ich das meergrüne Wasser, welches in stetigen Abschnitten an den Strand gesschwemmt wird. Wenn man mir vor ein paar Wochen jemand gesagt hätte, dass ich bald mit einer meiner Lieblingsbands auf Tour gehe, demjenigen hätte ich wahrscheinlich einen Vogel gezeigt und wäre lachend weitergegangen. Wer rechnet denn auch schon mit sowas? Zumindest tue ich das nicht.

Als wir zu den anderen stoßen, schaut Laura mich mit hochgezogener Augenbraue an. Dann wandert ihr Blick weiter nach unten und bleibt an meiner und Tobis ineinander verschränkten  Händen hängen. Kurz darauf grinst sie mich mit ihrem "Ich-wusste-es-doch-du-brauchst-es-nicht-zu-leugnen"-Grinsen an. Ich rolle nur mit den Augen und lasse mich neben sie fallen, wozu ich seine Hand allerdings loslassen muss. "Na was hab ich verpasst?", versuche ich, dass Thema zu wechseln. "Nicht viel, Tobi hatte ein schlechtes Gewissen, ist dann zu dir und wir haben gerätselt, was ihr da drinnen so treibt", erwidert Laura und kichert. "Nichts besonderes, er hat sich bei mir entschuldigt", lüge ich, da ich finde, dass nicht jeder wissen muss was da im Tourbus passiert ist. Tobi hat sich gegenüber von mir niedergelassen und lächelt mich nun von da aus an. "Kommst du eigentlich mit zum Konzert in Madrid?", frage ich sie. "Ja, danach muss ich aber wieder nach Hause", sie seufzt nachdem sie diese Worte ausgesprochen hat. "Hey denk dran, wir sehen uns wieder und die Zeit geht mit Sicherheit schnell vorbei. Ehe du dich versiehst, stehe ich schon wieder vor unserer Wohnungstür und kann dir auf die Nerven gehen", versuche ich sie aufzumuntern. Daraufhin umarmt sie mich stürmisch.

"Melina?", höre ich Sascha nach mir rufen. "Hm?". Ich drehe mich zu ihm und bemerke, dass mich alle anschauen. "Hast du eine Idee was wir als Zugaben nehmen können, morgen bei dem Konzert?". Das ist eine schwere Frage, es gubt so viele tolle Lieder von ihnen. Ich nehme mir einen kurzen Augenblick, um darüber nachzudenken, bis ich mich für zwei Lieder entschieden habe, die meiner Meinung nach dafür geeingnet wären. "Wie wäre es mit Lost in Space und vielleicht The Seven Angels? Dann hättet ihr einen etwas älteren Titel und mit Lost in Space einen der Bekanntesten". Tobi nickt mir leicht nachdenklich zu. "Hm aber ich fände Sign of the Cross auch gut". "Man könnte ja die beiden Lieder Remixen, wisst ihr wie ich meine?", fragend schaue ich in die Runde. Es herrscht kurz Schweigen und ich denke schon, dass sie meine Idee für komplett bescheuert halten, als Bob das Schweigen bricht. "Also, dass ist doch mal eine geniale Idee, also ich wäre dafür, wer noch?", um seine Worte nochmals zu unterstreichen hebt er die Hand, wie bei einer Abstimmung. Nach und nach gehen auch die Hände der anderen nach oben und ich grinse über das ganze Gesicht. "Also ist das Beschlossene Sache", sagt Bob. "Okay lasst und anstoßen, auf diesen Geburtstag und diese grandiose Idee", sagt Tobi und holt eine Flasche Sekt aus einem etwas weiter Abseits stehenden Korb. "Du hast an alles gedacht nicht?", erwidere ich lachend, als Tobi beginnt Gläser an uns zu verteilen.

Mit dem Zunehmen der Uhrzeit leeren sich auch die Gläser und somit auch die Flaschen. Nach dem zweiten Glas, lehne ich allerdings das nächste dankend ab mit den Worten "Ich möchte morgen bei der Arbeit nicht von der Bühne fallen oder so". Nachdem wir dann mit einem Blick auf die Uhr festgestellt haben, dass es schon relativ spät ist, beschließen wir aufzuräumen und dann Schlafen zu gehen. "Ähmm Melina kannst du mir gerade helfen? Dein Lover hat glaube ich ein Bisschen zu viel getrunken", ruft mich Laura. Als ich mich umdrehe sehe ich einen leicht schwankenden Tobi, welcher einer etwas belustigten Laura steht. "Warte ich mach das schon", antworte ich ihr, als ich bei ihr angekommen bin und Tobi am Arm festhalte, damit er mir nicht noch hier am Strand umkippt, weil er nicht in der Lage ist zu Laufen. "Komm Tobi, ich glaube es ist an der Zeit ins Bett zu gehen". Mit langsamen Schritten gehen wir dann zum Tourbus. Okay soweit läuft das doch schon mal recht gut, denke ich mir, als wir ohne irgendwelche Zwischenfälle dort ankommen. Auch der Weg zu seinem Bett klappt reibungslos. Dort angekommen drücke ich ihn sanft auf sein Bett. "Umziehen musst du dich aber alleine. Ich warte draußen.", mit diesen Worten lasse ich ihn allein, in der Hoffnung, dass er in seinem betrunkenen Zustand nichts anstellt.

In der Zeit , in der er sich umzieht, zumindest hoffe ich das er das tut, kommen auch die anderen vom Aufräumen wieder und verschwinden in ihren Betten. Laura wartet mit mir auf dem Sofa. "Hast du ihn sicher ins Bett bekommen?", frag sie mich. "Ja, hat besser funktioniert als ich gedacht habe. Aber ich gehe mal gerade nach ihm gucken. Ich glaub in seinem Zustand bekommt der alles hin". Als ich angekommen bin, halte ich mir vorsichtigerweise die Augen zu und gehe dann zu ihm. "Bist du fertig? Kann ich meine Augen auf machen?". Auf meine Frage bekomme ich allerdings keine Antwort, also gehe ich einfach von einem Ja aus. Den Grund, weswegen er nicht geantwortet hat, sehe ich, als ich meine Hand von meinen Augen nehme. Tobi liegt auf seinem Bett, noch mit seinen Klamotten von eben und schläft wie ein Stein. Immerhin kann er jetzt nichts mehr anstellen, wenn er schläft. Ich werfe noch gerade eine Wolldecke auf ihn und möchte eigentlich schon Schlafen gehen, als ich eine Idee habe. Tobi schläft wie ein Stein und wird wahrscheinlich durch nichts wach werden. Ich glaube es ist Zeit für meine Rache. Ach Tobi, du musstest mich ja ins Meer werfen, denke ich und beginne die notwendigen Sachen zusammenzusuchen.


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So im nächsten Kapitel werdet ihr dann erfahren, was ihre Rache sein wird ^^

Achso, dass Bild mit dem Spruch passt jetzt nicht zu diesem Kapitel. Eigentlich wollte ich das dazu passende Ereignis hier rein schreiben, habe mich dann aber anders entschieden :)


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