Kapitel 16

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Melinas PoV. :

Laura erwartet mich schon sehr aufgeregt, was kaum zu übersehen ist, da sie kaum still stehen kann. "Ist da etwa jemand aufgeregt?", frage ich, ein Grinsen auf den Lippen. Sie lacht kurz auf, bevor ihr Gesichtsausdruck ernst wird. "Ich und aufgeregt? Wie kommst du denn darauf? Also können wir dann nun, wir haben eine Mission zu erledigen", sagt sie mit dem gleichen Tonfall wie ein regelrechter Agent. "Natürlich, Mission "Shoppen" wird sofort gestartet", erwidere ich in dem selben Tonfall. Kurz darauf brechen wir beide in großes Gelächter aus. Genau deswegen ist Laura meine beste Freundin seit Jahren : Weil man mit ihr den größten Mist machen kann und trotzdem gleichzeitig auch ernste Gespräche führen kann, sobald es der anderen schlecht geht. Man unterstützt sich in allen Lebenslagen, in guten und schlechten Zeiten. Solche Sachen machen eine Freundschaft für mich aus. Und alle diese Dinge hab ich in Laura, als meine beste Freundin gefunden. Kennengelernt hab ich sie damals auf einem Konzert. Daraus hat sich nun eine langjährige Freundschaft entwickelt, die ich für nichts in der Welt hergeben würde, niemals.

"Melina, kommst du endlich?", fragt Laura und rüttelt an meinem Arm. "Ist ja gut, beruhig dich. es wird schon niemand den Laden leer kaufen, bevor wir da sind", sage ich schmunzelnd, hake mich bei ihr ein und wir machen uns auf den Weg. "Also was machen wir heute?", frage ich. Wir gehen eine staubige Straße entlang, an manchen Stellen hinterlassen unsere Schuhe Spuren und zeigen den Weg den wir gegangen sind. Die Sonne scheint von oben auf uns herab. Für meine Verhältnisse sind mir diese Temperaturen schon zu warm, obwohl ich mich sonst dauernd beschwere, dass mir kalt sei. Schon komisch, dass ich mich so weit von Zu Hause befinde und kein Heimweh empfinde. Es ist als wäre die ganze Welt nun mein neues zu Hause. Als würde ich mich überall zu Hause fühlen, umgeben von Menschen, die mir wichtig sind. Warte habe ich das wirklich gerade gedacht? Anscheinend schon. In gewisser Weise sind mir die ganzen Bandmitglieder schon ans Herz gewachsen. Und das ohne das ich etwas von Tobi will, wie Laura dauernd behauptet. Oder doch? Nein, definitiv nicht und selbst wenn dürfe das definitiv sein. Wie solle das denn ausgehen? Er wäre auf Tour oder mit seinen Bands beschäftigt und ich wäre die meiste Zeit alleine zu Hause. Nein es wäre definitiv nicht gut wenn ich etwas für ihn empfinden würde.

Nach einigen Minuten erscheint die Innenstadt vor uns und ich weiß jetzt schon, dass Laura mich in einige Läden ziehen wird. Wie sehr ich shoppen doch hasse! Was würde ich für Laura nicht alles tun, also gehe ich sogar mit ihr shoppen. Warum auch nicht? Ach stimmt ja, weil die Läden meistens überfüllt sind und irgendwo immer irgendwelche Kinder rumschreien. Aber ich werde mich heute einfach mal darauf einlassen und schauen wie es wird. "Okay wir müsen auf jeden Fall in den H&M, Mango muss auch sein. Hmm wir könnten noch in den Hollister gehen und eventuell in den Primark. Aber ich wollte auch noch in den New Yorker.", murmelt Laura neben mir. Ich glaube das wird ein langer Tag. Gut das ich flache Schuhe angezogen hab. Im Anbetracht der Tatsache, dass sie in so viele Läden will, gehe ich davon aus, dass meine Füße danach ganz schön weh tuen werden. "Meinst du wir schaffen alle Läden?", fragt sie nun mich. "Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Wir schauen mal okay? Quäl mich nicht zu sehr ja?", sage ich und verziehe das Gesicht ein wenig. "Werde ich schon nicht und jetzt komm. Da drüben ist schon der H&M", erwidert Laura, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Gott bitte lass mich das hier heil überstehen!

Nach gefühlten Stunden haben wir die ersten Läden abgehakt. Laura hat einen Berg Tüten in der Hand. Im Gegnsatz zu ihr trage ich gerade mal zwei Tüten und das auch nur weil Laura mich dazu überedet hat diese Teile zu kaufen. "Können wir jetzt bitte mal eine Pause machen, bitte?", frage ich Laura und bleibe stehen. "Komm schon, nur noch den einen Laden ja? Danach machen wir was du willst. Ist das ein Deal?". Murrend puste ich mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, hole meine Tüten, welche ich auf dem Boden abgestellt hatte und folge ihr, wenn auch etwas widerwillig. Als sie sieht, dass ich ihrem Plan zustimme umarmt sie mich glückselig und schon macht sie sich auf den Weg in den nun hoffentlich letzten Laden. In dem Laden schaue ich mich ein Bisschen um, finde allerdings nichts was mir wirklich gefällt. Kurze Zeit später steht eine äußerst aufgeregte Laura neben mir. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", frage ich, da Laura sehr hibbelig ist. "Bitte du musst sofort mitkommen. Ich hab das perfekte Kleid für dich gefunden", mit diesen Worten zieht sie mich hinter sich her und drückt mich mit einem Kleid in eine Umkleidekabine. Im ersten Moment bin ich etwas verwirrt, ziehe das Kleid dann aber an. (Bild ist oben verlinkt)

Zögerlich betrachte ich mich im Spiegel und fange an zu Grinsen. Das Kleid ist wunderschön und der Stoff ist einfach nur traumhaft. Zum ersten Mal seit langem behaupte ich von mir selber, dass ich hübsch aussehe. Schnell ziehe ich mich wieder um und gehe zur Kasse bezahlen, während Laura mir mitteilt, dass es gut war, das wir hier reingegangen sind. Als wir den Laden verlassen, ist die Temperatur um einiges gefallen. Laura reißt erstaunt die Augen auf. "Ist es wirklich schon so spät, dass es so viel kälter ist?". "Ja anscheinend", sage auch ich etwas verwundert. "Okay dann komm. Wir gehen zur letzten Station meines Plans. Ich hab ja noch eine Überraschung für dich die ich mit deinem Lover geplant hab". Gespannt folge ich ihr durch die staubigen Straßen Spaniens. Nach einem kurzen Fußmarsch entdecke ich vor uns einen großen beleuchteten Brunnen. Sogleich ensteht eine angenehme Atmosphäre und wir setzen uns an den Rand des besagten Brunnens. "Also Melina. Erinnerst du dich noch an deine Gitarre, die nun kaputt ist?". Verwirrt schaue ich sie an. "Natürlich erinnere ich mich an sie. Sie hat mir viel bedeutet". "Und auch daran, dass du mir erzählt hast, dass dein Vater dieselbe hatte?". Nun bin ich vollends verwirrt und habe keine Ahnung worauf sie hinaus will. "Ja schon. Nach seinem Tod ist sie allerdings verkauft worden und ich weiß nicht an wen". "Dein Lover und ich, wir haben uns überlegt, dass wir deine Gitarre und ihren Wert nicht ersetzen können, aber das die Gitarre deines Vaters vielleicht in etwa den selben Wert hat." Nein sie hat doch nicht etwa die Gitarre besorgt oder? "Also haben wir ein Bisschen nachgeforscht und die Gitarre zurückgeholt", spricht sie meinen Gedanken aus und mir steigen Tränen in die Augen. "Das glaub ich nicht. Danke, wirklich danke dafür", sage ich und umarme sie stürmisch. "Bedank dich nicht bei mir. Die Idee war von deinem Lover. Es tut ihm nämlich wirklich Leid". Ich brauche einen Moment um all das zu realisieren. "Sollten wir nicht mal langsam gehen?", holt Laura mich aus meinen Gedanken.  "Stimmt nicht das ich zu spät zum Konzert komme", sage ich und wir machen uns auf den Rückweg.

Nach einigen Metern bleibt Laura plötzlich stehen und schaut mich an. "Melina weißt du zufällig wo wir sind?". "Nein weiß ich nicht, du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du nicht weißt wo wir sind und das wir uns verlaufen haben oder?", frage ich leicht panisch. Auf Lauras Schweigen hin verfalle ich in Panik. Wie soll ich denn nun zum Konzert kommen, wenn niemand weiß wo wir sind geschweige denn wie wir zurück kommen?


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Ja ich melde mich auch nochmal. Ich hatte einige technische Schwierigkeiten. Daher hier das neue Kapitel, wenn auch mit offenem Ende

Naa was denkt ihr wie gehts weiter? Vermutungen gerne in die Kommentare :)

Liebe Grüße

Ways Of PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt